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#Andere wollen nicht so leben wie wir

„Andere wollen nicht so leben wie wir“

Wenn man die Deutschen fragt, wie sie gerne leben würden, dann werden die meisten wohl erst einmal an ihren persönlichen Alltag denken: ein Schüler an die Schule, ein Arbeitnehmer an seinen Job, ein Rentner an seine Hobbys oder Gesundheit. Wenn es um grundsätzliche politische Fragen geht, dürften viele für ein Leben in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit plädieren, denn das ist eines der Kernversprechen des bundesdeutschen Gesellschaftsvertrags. Alles in allem wird er seit Jahrzehnten erfüllt.

Schon beim Frieden und der Freiheit taucht allerdings ein Problem auf, das in der deutschen Debatte oft vernachlässigt wird. Ein Volk bestimmt nicht allein darüber, wie es leben kann. Dass in Europa wieder Krieg herrscht, dass unsere Energieversorgung in Gefahr ist, dass die Preise für Strom und Gas in schwindelerregende Höhen steigen – all das ist eine Folge davon, dass andere anders leben wollen als wir. In diesem Fall ist es der russische Präsident Putin, der keine demokratische Ordnung für (Ost-)Europa will, sondern eine autoritäre unter seiner Führung. Und er will solche Fragen nicht am Verhandlungstisch klären, sondern mit militärischer Gewalt. Deswegen liefert jetzt Deutschland Waffen und muss Vorkehrungen treffen, falls es selbst angegriffen wird. Vor dem 24. Februar, dem Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine, konnten sich nur wenige Deutsche vorstellen, dass sie einmal so leben würden. Und es wollte sicher keiner.




Nicht nur in Russland werden andere Prioritäten gesetzt, sondern in vielen Ländern. Das fängt schon bei unseren Nachbarn und Partnern in Europa an. Die Europäische Kommission erhebt seit Jahrzehnten das politische Meinungsbild in den Mitgliedstaaten der EU. Selbst bei ganz aktuellen Fragen zeigen sich da manchmal erhebliche Unterschiede. In der jüngsten Studie aus diesem Sommer hielten die meisten Befragten die Inflation (34 Prozent) und die Energieversorgung (28 Prozent) für die beiden wichtigsten Probleme. Das ist nicht überraschend, denn diese beiden Themen bereiten den Menschen in vielen Teilen der Welt derzeit Sorgen.

Aber schon bei „Umwelt und Klimaschutz“ gehen die Meinungen auseinander: In Deutschland, wo es seit Langem eine starke grüne Bewegung gibt, halten das immerhin noch 24 Prozent für eines der beiden wichtigsten Probleme. In Zypern sind es nur vier Prozent, in Lettland fünf, in Bulgarien und Estland sechs. In Zypern halten 50 Prozent die Einwanderung für ein wichtiges Problem, in Deutschland nur elf Prozent. Mit der aktuellen Lage hat das nicht unbedingt etwas zu tun. Beide Länder erleben in jüngster Zeit wieder viel Migration: Deutschland aus der Ukraine und über die Balkanroute, Zypern aus der Türkei und dem Libanon.

Die Familie ist fast allen wichtig

Solche Unterschiede lassen sich auch bei persönlichen Zielen feststellen, nicht zuletzt, wenn man über Europa hinausblickt. Das Pew Research Center, ein amerikanisches Institut zur Meinungsforschung, hat im vergangenen Jahr in 17 entwickelten Ländern danach gefragt, was Menschen im Leben wichtig ist. In fast allen Ländern, darunter auch in Deutschland, war das die Familie. An zweiter Stelle wurde meist der Beruf genannt, aber nur noch in knapp mehr als der Hälfte der befragten Länder. Und in drei Ländern schaffte es nicht mal die Familie auf Platz 1: In Spanien war es die Gesundheit, in Südkorea der materielle Wohlstand, in Taiwan die Gesellschaft.

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