Angespielt! Onimusha 2: Samurai’s Destiny dürfte alles bieten, was für ein solches Remaster nötig ist

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Was für eine Überraschung! Bei den Game Awards 2024 wurde tatsächlich ein neuer Ableger der Onimusha-Reihe angekündigt. Der letzte originale Ableger erschien vor knapp 19 Jahren noch für Sonys PlayStation 2. Aber Capcom hat es sich wie angekündigt zur Aufgabe gemacht, auch ältere und obskure IPs wieder zum Leben zu erwecken und zu modernisieren.
Das Repertoire des japanischen Kult-Entwicklers in den letzten Jahren spricht hierbei für sich und so bleibt die Vorfreude natürlich groß. Eine Schande, dass bis heute nur der erste Teil für PCs und Konsolen neu aufgelegt wurde. Ohne große Fanfare erschien Onimusha: Warlords 2019 weltweit und sorgte bei vielen, mich eingeschlossen, für die Frage: Wo bleiben die anderen Teile?
Number 2
Diese Frage ist nun beantwortet. Um den Namen Onimusha im aktuellen Gespräch zu behalten, erscheint sehr bald schon der zweite Teil, Onimusha 2: Samurai’s Destiny, für Konsolen und PCs. Es wurde also ein bisschen länger gewartet, um den Hype für Onimusha: Way of the Sword, welches im nächsten Jahr erscheinen soll, aufrechtzuerhalten. Doch bevor wir in die Zukunft gucken, werfen wir einen Blick auf die Vergangenheit mit einer kleinen Reise in das ferne Jahr 2002.
Simple Zeitreise
Storytechnisch macht Onimusha 2: Samurai’s Destiny das Nötigste, um ein Dämonenmassaker zu rechtfertigen. Nobunaga, der Dämonenlord höchstpersönlich, ist auf dem Kreuzzug und vernichtet alles, was ihm dabei im Wege steht. Darunter auch das kleine Dorf Yagyu, in dem unser neuer Protagonist Jubei aufgewachsen ist. Voller Zorn macht sich der gute Mann auf den Weg, den Dämonenlord zu finden und Gerechtigkeit walten zu lassen.
Simpel und simpel erzählt. Das Besondere an der Geschichte von Onimusha 2: Samurai’s Destiny ist jedoch nicht die Haupthandlung an sich, sondern die vier prominenten Nebencharaktere, die Jubeis Weg ein aufs andere Mal kreuzen. Humor steht hier eindeutig im Vordergrund. Das liegt zum einen an den Charakteren selbst, aber vor allem an der typischen Lokalisierung für das frühe 21. Jahrhundert. Allen voran an der Synchronisation. Alle Zwischensequenzen sind voll vertont und hören nicht auf das Lachgetriebe zu beanspruchen.
Meistens tatsächlich nicht gewollt, reiht sich ein Lacher an den anderen, was natürlich eine suffiziente Form der Unterhaltung ist. So was ging tatsächlich nur in der frühen PlayStation-2-Ära.
Resi-Flashback
Grafisch hat man das Nötigste getan, um das alte Spiel in die Moderne zu holen. Die überarbeiteten Texturen und das hochskalierte Bild sorgen für ein scharfes Erlebnis, aber die hier noch schärferen starren Animationen und Gesichtszüge können weder das Alter noch die Lacher kaschieren. Ebenso für das Alter sprechend ist die Kameraführung, die nicht vorhanden ist. Mit fixen, teils vorgerenderten Hintergründen bewegt man sich von Bild zu Bild, was natürlich immer an die alten Resident-Evil-Teile bzw. älteren Survival-Horror-Spiele erinnert.
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann das letzte Spiel eine solche Kameraführung hatte. Aber es weckt ein wohliges Gefühl in der Magengegend. Die Parallelen zu Resident Evil hören jedoch nicht bei der Kamera auf. Mit grünen Kräutern heilt man sich und diverse Rätsel erinnern schon an Capcoms Star-Serie.
Aber anstatt Zombies mit Schusswaffen zu bekämpfen, gibt es hier eine Vielzahl von Elementar- und Fernkampfwaffen. Die Kombinationsangriffe halten sich zwar in Grenzen, aber für die frühen 2000er-Jahre war das Kampfsystem mit den vielen magischen Angriffen, den starken Kontern und den verschiedenen Waffen schon beeindruckend.
Seelen-Magnet
Maßgeblich für die Serie ist aber die linke Hand des Hauptcharakters, welche die freigelassenen Seelen der Gegner einfangen kann. Hier gibt es Heilung, MP und natürlich die Währung, mit der man die Waffen und das angelegte Equipment verbessert.
Generell ist der Schwierigkeitsgrad nicht besonders hoch angelegt. Aber das Remaster bietet für jeden etwas. Neben dem normalen Schwierigkeitsgrad gibt es noch eine einfache Option und eine höllische Option, bei der man nach nur einem Schlag das Zeitliche segnet. Zudem bietet das Remaster verschiedene Minispiele, die beim Original erst nach erstmaligem Durchspielen zugänglich waren, bereits zu Beginn.
Für mich?
An dem obskuren Geschenksystem hat sich jedoch nicht viel geändert. Oft wird man beim Erkunden oder bei Shops mit Gegenständen belohnt, die man seinen vier Nebencharakteren als Geschenk übergeben kann.
Durch diverse Aktionen und Dialoge muss man entscheiden, für wen welches Geschenk am besten ist, so dass die entsprechende Belohnung auch höher ausfällt. Das ist oft schwierig nachzuvollziehen und braucht im besten Fall eine Tabelle aus dem Internet.
Mit knapp zehn Stunden Hauptkampagne ist Onimusha 2: Samurai’s Destiny kein besonders langes Spiel, aber für Spieler, die etwas für Videospielgeschichte und Nostalgie übrighaben, lohnt sich der Blick allemal.
Samurai-Nostalgie
Das Remaster von Onimusha 2: Samurai’s Destiny liefert alles, was für ein solches Projekt nötig ist. Die Optik wurde sorgfältig überarbeitet, neue Quality-of-Life-Verbesserungen holen das Spiel in die Moderne und Schwierigkeitsgrade sowie Minispiele sind von Anfang an mit dabei.
So hat man, sofern man sich mit der Kameraperspektive und den veralteten Mechaniken anfreunden kann, ein kurzes Vergnügen, um die Wartezeit auf Onimusha: Way of the Sword zu verkürzen. Jetzt fehlt nur noch mein absoluter Lieblingscharakter der gesamten Onimusha-Reihe: Jean Reno.
Bildmaterial: Onimusha 2: Samurai’s Destiny, Capcom
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