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#Apples Ärger mit taiwanischen Zulieferern

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Apples Ärger mit taiwanischen Zulieferern

Indien spürt einen empfindlichen Rückschlag in seiner Offensive, Fertigung ins Land zu holen. Der taiwanische Zulieferer Wistron musste nach teils gewaltsamen Protesten in einer seiner neuen Fabriken für Ordnung sorgen – anderenfalls bekommt er von seinem Großabnehmer Apple keine Aufträge mehr. Das ist nicht nur für Wistron ein Problem, sondern auch für den Standort Indien. Das Land, aufgewühlt von nicht enden wollenden Protesten seiner Bauern gegen Reformgesetze, braucht rasch mehr Industriearbeitsplätze und dafür wiederum ausländische Investoren. Diese aber verlangen nicht nur einen Abbau der Bürokratie, sondern auch einigermaßen faire Arbeitsbedingungen. Denn gerade in Südasien führt Unzufriedenheit schnell zu Aufruhr, und das beschädigt den Ruf der Unternehmen, weil immer der Vorwurf der Ausbeutung im Raum steht. Am Ende droht dann oft sogar ein Boykott ihrer Produkte. Mindestens genauso fürchten die Konzerne Unterbrechungen ihrer Lieferketten. Oft lassen sich solche Ausfälle nur schwer aufholen.

Christoph Hein

Christoph Hein

Wirtschaftskorrespondent für Südasien/Pazifik mit Sitz in Singapur.

Erste Untersuchungen von Apple förderten zutage, dass die Taiwaner das Zeitmanagement in ihrer Fabrik nicht im Griff hatten. Deshalb hatten sie ihren indischen Arbeitern im Oktober und September weniger gezahlt, als diesen zustand. Diese gingen daraufhin Mitte Dezember auf die Barrikaden, schlugen Scheiben in der Fabrik ein und zündeten Autos an. Angeblich stahlen sie auch große Mengen iPhones und Laptops. Der Schaden für Wistron soll Millionen von Dollar betragen, zumal die Taiwaner die Fabrik auch noch schließen mussten. Zahlreiche Arbeiter sollen wegen Vandalismus verhaftet worden sein.

Die Fabrik in Narasapura in der Nähe der Internetmetropole Bangalore ist die erste Indiens, die für Apple fertigt. Sie besitzt deshalb große Symbolkraft. Während die amerikanischen Investoren in Bangalore jährlich Zehntausende Menschen einstellen, soll Wistron mit der Personalsuche überfordert gewesen sein, heißt es. Auch soll die Personalabteilung im regionalen Markt, in dem die Suche nach gutausgebildeten Arbeitern anspruchsvoll ist, ihre Ziele nicht erreicht haben. Nach den Unruhen fanden die Behörden heraus, dass die neue Fabrik nicht etwa die erlaubten 5000, sondern 10.500 Arbeiter beschäftigte.

Apple geht seinen Lieferanten hart an

Auftraggeber Apple will nichts riskieren und kennt keine Gnade. Er geht seinen Lieferanten hart an: „Wir haben Wistron unter Bewährung gestellt. Sie werden keine neuen Aufträge von Apple erhalten, bevor sie ihren Auftritt nicht korrigieren. Wistron hat Disziplinarmaßnahmen getroffen und restrukturiert seinen Einstellungsprozess und die Gehaltsabrechnung. Angestellte von Apple und unabhängige Auditoren werden den Prozess überwachen“, erklärte Apple. Die Taiwaner räumten Fehler ein und gelobten Besserung. Zugleich entließ Wistron einen seiner Indien-Chefs. Die Taiwaner haben sich verpflichtet, über fünf Jahre rund 13 Milliarden Rupien (144 Millionen Euro) in die iPhone-Fertigung in Asiens drittgrößter Volkswirtschaft zu stecken. Innerhalb eines Jahres sollten mehr als 20.000 Arbeiter eingestellt werden.

Taiwanische Manager gelten insbesondere in der Textilindustrie als sehr hart und fordernd. Apple wiederum ist enorm daran gelegen, im neuen Markt Indien einen sauberen Start hinzulegen. Erst vergangenen Monat straften die Amerikaner den taiwanischen Wistron-Konkurrenten Pegatron. Dieser soll die Arbeitsrechte von Studenten in Festlandchina verletzt haben.

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