Nachrichten

#Noch lange nicht am Ende

Inhaltsverzeichnis

Eingefrorene Gesichtszüge, zusammengesunkene Gestalt, kein Wort zu Anhängern und Journalisten: Donald Trump erschien sehr in sich gekehrt zur Anklageerhebung in New York. Zu seiner Unterstützung waren nicht mehr als 150 eingefleischte Fans angereist, der lauthals angekündigte große Protest fiel aus. Der Gerichtssaal war nicht Trumps Bühne, auf die Inszenierung hatte er kaum Einfluss. Die diktierte die New Yorker Justiz.

Stunden später, in Mar-a-Lago, war der vormalige Präsident wieder Herr über die Bilder. Er sprach von Wahlbeeinflussung und politischer Hexenjagd, beteuerte seine Unschuld und beschimpfte Oberstaatsanwalt, Richter und Demokraten. Als Reaktion auf die historischen Szenen aus dem Gerichtssaal fielen Trump offenbar nichts mehr ein als alte Parolen in altem Gewand. Verwunderlich ist das nicht. Wer ständig überdreht, dem fehlen irgendwann die Worte.

Glaube an Rechtsstaat gefährdet

Dennoch könnte der Eindruck der Sprachlosigkeit ein vorübergehender sein. Trump war immer ein Meister darin, Skandale für seine Zwecke auszuschlachten und am Ende gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Und ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Je stärker Trump in die Defensive geriet, desto gefährlicher wurde er.

Die Wahlniederlage gegen Joe Biden vor Augen versuchte er, die Abstimmung in Georgia zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Als das nichts half, rief er seine Anhänger unverhohlen zum Sturm auf das Kapitol auf. Das Ergebnis war ein doppeltes: Eine der dunkelsten Stunden des amerikanischen Staates – und die unerschütterliche Gewissheit weiter Teile der republikanischen Anhänger, dass Trump der Sieg gestohlen worden sei. Wenig dürfte gefährlicher sein für eine Demokratie als das.

Hat der vormalige Präsident das Vertrauen in die Demokratie unterminiert, so versucht er gleiches nun beim Rechtsstaat. Den New Yorker Justizbehörden sind die Gefahren bewusst, die von ihm ausgehen. Davon sprechen die Bemühungen, Trump möglichst wenig Raum für Inszenierungen zu geben. Zudem hat Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg bereits die Gegenerzählung zur politischen Hexenjagd eröffnet.

Man müsse sicherstellen, „dass vor dem Gesetz jeder gleich ist. Kein Geld und keine Macht der Welt können dieses amerikanische Prinzip ändern“, sagte er am Dienstag in New York. Das klingt wie die direkte Antwort auf Trumps „Ich habe nie geglaubt, dass so etwas in Amerika jemals passieren kann“.

Nach dem Auftakt in New York wird sich der Prozess in die Länge ziehen. Die nächste Anhörung soll erst im Dezember stattfinden. Wem dieses Vorgehen am Ende nutzen wird und was das Gerichtsverfahren für Trumps politische Zukunft bedeutet, ist derzeit völlig offen.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!