#„Russlands Präsenz wäre eine Manifestation der Gewalt“
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„„Russlands Präsenz wäre eine Manifestation der Gewalt““
Bis zu 35 Regierungen aus Europa, Nordamerika, Japan und Ozeanien stellen sich offenbar gegen die Pläne des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), russischen und belarussischen Sportlern einen Weg zu den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris zu bahnen. Vertreter der Staaten hatten am Freitag unter der Koordination der für den Sport zuständigen britischen Kulturministerin Lucy Frazer per Videokonferenz beraten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wendete sich dabei mit einer rund acht Minuten dauerten Botschaft an die Konferenzteilnehmer, in der er die Position der ukrainischen Regierung ein weiteres Mal deutlich machte. „Wenn Töten und Raketenangriffe olympische Sportarten wären, wüssten Sie, welches Land die Medaillenwertung anführte“, sagte Selenskyj und verwies auf die auch am Freitag andauernden russischen Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung und Infrastruktur. „Russlands Präsenz bei den Sommerspielen wäre eine Manifestation der Gewalt“, sagte Selenskyj.
Litauische Regierung wird deutlich
Das für den Sport zuständige Bundesinnenministerium war durch den parlamentarischen Staatssekretär Mahmut Özdemir (SPD) bei der Konferenz vertreten. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte gegenüber FAZ.NET bereits am 26. Januar gesagt: „Dass das IOC russischen Sportlerinnen und Sportlern offenbar wieder die Tür öffnet und die Teilnahme an den Olympischen Spielen ermöglichen will, ist der völlig falsche Weg.“
Faesers britische Amtskollegin Frazer twitterte nach der Videokonferenz, die Beratungen seien „sehr produktiv“ gewesen, sie habe die britische Position „sehr klar gemacht: so lange Putin seinen barbarischen Krieg fortführt, dürfen Russland und Belarus nicht vertreten werden bei Olympia“ und nun werde ein „kollektives Statement zum Thema“ verfasst.
Die litauische Regierung wurde noch deutlicher. Auf der Website des Sportministerium in Vilnius hieß es am Freitagabend, man habe vereinbart, eine Erklärung zu verfassen, um Versuche zu verhindern, Sportler aus Russland und Belarus zu internationalen Sportwettkämpfen zurückzuschicken. „Wir fordern den Ausschluss russischer und belarussischer Sportler von allen internationalen Wettbewerben, einschließlich der Olympischen Spiele, solange der Krieg in der Ukraine andauert“, sagte Ministerin Jurgita Šiugždinienė. Der Agentur Reuters sagte die Ministerin, ein zuvor von den baltischen Staaten erwogener Boykott der Spiele von Paris sei jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt nicht nötig, da „alle Länder (die Teilnehmer der Konferenz waren, d. Red.) übereinstimmen“.
Polens Sportminister Kamil Bortniczuk sagte gegenüber Reuters, nahezu alle Teilnehmer seien für einen vollständigen Ausschluss russischer und belarussischer Sportlerinnen und Sportler gewesen. „Mit Ausnahme von Frankreich, Griechenland und Japan waren alle genau in diesem Ton“, so Bortniczuk. Er brachte den Gedanken auf, Einstimmigkeit sei womöglich zu erzielen, wenn russischen und belarussischen Dissidenten ermöglicht werde, in einer Flüchtlingsmannschaft anzutreten.
„Stehen wir solidarisch mit der Ukraine“
Der Vorschlag geht in die Richtung, mit der die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo vor einigen Tagen ihre Ablehnung einer Teilnahme russischer und belarussischer Sportler begründet hatte. In einem Radiointerview hatte Hidalgo gesagt, das IOC habe ein Flüchtlingsteam eingerichtet für Sportlerinnen und Sportler, deren Opposition zu den Regimen ihrer Heimatländer eine Teilnahme für diese verhindere. Russen und Belarussen als „neutrale Athleten“ starten zu lassen, sofern sie, wie vom IOC formuliert, den Krieg „nicht aktiv“ unterstützten, sei etwas fundamental anderes als die Situation der Athleten im Flüchtlingsteam und nicht hinzunehmen.
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