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#Krise im Nahen Osten: „Nur Verhandlungen unter Beschuss werden zu Ergebnissen führen“

Die Gaza-Vermittlungsgespräche in Paris gehen am Wochenende wohl weiter. Die Hamas könnte bei einem möglichen Geiselaustausch Zugeständnisse machen. Israels Regierung schließt nicht aus, die Offensive in Rafah auch im Ramadan zu starten.

Während sich im Gaza-Krieg die Vermittler aus Qatar, Ägypten und den USA in Paris weiter um eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln bemühen, setzt die israelische Armee die Kämpfe gegen die islamistische Hamas unerbittlich fort. Israel werde „den militärischen Druck bis zum letzten Moment verstärken, weil nur Verhandlungen unter Beschuss zu Ergebnissen führen werden“, zitierte der Sender Channel 12 am Freitagabend eine israelische Sicherheitsquelle. „Es gibt Optimismus, aber eine Einigung steht nicht bevor“, sagte demnach ein namentlich nicht genannter Regierungsbeamter. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock rief unterdessen Israel und die Hamas eindringlich zu einer raschen Feuerpause auf. „Wir brauchen die humanitäre Pause jetzt zur Freilassung der Geiseln und damit die humanitäre Hilfe nach Gaza kann“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag am Rande der UN-Vollversammlung in New York.

Die am Freitag begonnenen Verhandlungen in Paris sollen Berichten zufolge an diesem Wochenende weitergehen. Eine israelische Delegation unter Leitung von David Barnea, dem Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, traf die Vertreter Ägyptens, Qatars und der USA, die die Gespräche mit der Hamas vermitteln. Direkt verhandeln Israel und die Hamas nicht. Dem Vernehmen nach soll die Hamas einige ihrer Forderungen heruntergeschraubt haben. So verlange sie nur noch die Freilassung von mehreren Dutzend palästinensischen Häftlingen im Austausch für jede israelische Geisel, statt von Hunderten wie zuvor, berichtete Channel 12.

Israels Delegation in Paris soll wiederum laut dem Sender von ihrer Regierung die Vollmacht für eine gewisse Flexibilität bei den eigenen Positionen erhalten haben. Israel lehne jedoch die Hamas-Forderung nach einem dauerhaften Waffenstillstand und der Beendigung des Krieges weiter strikt ab, hieß es. „Die Bemühungen drehen sich darum, einen Grundrahmen mit klaren Kriterien dafür zu schaffen, worüber wir diskutieren und worüber nicht“, zitierte der Sender den Regierungsbeamten. „Eine Einigung steht nicht bevor. Das Ziel ist es, eine solche vor dem Beginn des Monats Ramadan zu erzielen.“ Der muslimische Fastenmonat beginnt um den 10. März. Benny Gantz, Minister in Israels Kriegskabinett, warnte die Hamas erneut vor einer möglichen Ausweitung des Einsatzes auf die Stadt Rafah im Süden Gazas.

Israel bereitet derzeit eine umstrittene Militäroffensive auf die an Ägypten angrenzende Stadt vor, um nach eigenen Angaben die verbliebenen Hamas-Bataillone zu zerschlagen und dort vermutete Geiseln zu befreien. Die Regierung hat aber noch keinen Einsatzbefehl erteilt. In dem Ort haben Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge Schutz gesucht. In früheren Äußerungen hatte Gantz angekündigt, die Offensive in Rafah könne selbst im Ramadan beginnen, wenn bis dahin keine Vereinbarung zur Freilassung von mehr als 130 Geiseln in der Gewalt der Hamas erzielt ist. „Wir werden jeden Ort erreichen, wo Hamas-Terroristen sind“, sagte der israelische Minister am Freitag in einer Video-Botschaft.

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