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#Kreuzung im Schwabmünchner Südwesten soll sicherer werden



Ende Juni starb in Schwabmünchen ein junger Motorradfahrer, der von einem Busfahrer übersehen worden war. Jetzt haben sich Verkehrsexperten den Bereich angeschaut.

Martin Koos kennt das Geräusch, wenn Reifen quietschen und Metall auf Metall trifft: Der Schwabmünchner wohnt unweit der Kreuzung der Südumfahrung und der Staatsstraße nach Hiltenfingen. Immer wieder hat es im Südwesten von Schwabmünchen in den vergangenen Monaten Unfälle gegeben. Ende Juni starb ein Motorradfahrer an der Stelle. 

Der Fahrer eines Schulbusses, in dem Buben und Mädchen auf dem Nachhauseweg saßen, hatte nach ersten Erkenntnissen der Polizei den 27-Jährigen übersehen. Er knallte gegen den Bus und erlitt schwerste Verletzungen. Alle Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Der junge Mann starb auf der Straße. Das Unglück ist der traurige Höhepunkt einer Serie von Unfällen. Denn im Bereich der Kreuzung krachte es in der Vergangenheit immer wieder. „Zum Glück sind es ja meistens nur Blechschäden“, sagt Anwohner Koos. Er war schon mehrfach als Ersthelfer zur Stelle. Die Situation findet der Rettungsassistent und Krankenpfleger „beängstigend“. Er wünscht sich mehr Verkehrssicherheit für die Kreuzung. Die soll es jetzt geben.

An der Stelle, wo der junge Motorradfahrer tödlich verunglückt war, wurden Blumen abgelegt und zwei Kerzen aufgestellt.

Foto: Maximilian Czysz

Nächster Schritt ist ein Verkehrsgutachten

Nach dem tödlichen Unfall kam in dieser Woche die Unfallkommission zusammen. Sie setzt sich aus Vertretern der Straßenverkehrsbehörde, der Polizei und der Baubehörde zusammen. Die Mitglieder werten Verkehrsunfälle im Drei-Jahres-Rhythmus aus und beschließen wenn nötig Verbesserungen. Die könnte an der Kreuzung im Schwabmünchner Südwesten eine bauliche Veränderung bringen, sagt Christof Geiger vom Staatlichen Bauamt in Augsburg. Wie genau sie aussehen könnte, ist offen. Denn zunächst müsse ein verkehrliches Gutachten erstellt werden. Es untersucht, welche Veränderungen sinnvoll sind. Auch die Wirtschaftlichkeit spielt eine Rolle. Erst danach geht es um die Frage, ob beispielsweise eine Ampelanlage den Bereich sicherer machen kann. Oder ein Kreisverkehr. Davon gibt es entlang der westlichen Umfahrung der Stadt schon einige. 

Vor einer Woche verunglückte ein Motorradfahrer im Südwesten von Schwabmünchen.

Foto: Christian Kruppe

Was bislang an der Kreuzung passiert ist

Weil die Einmündung der Staatsstraße 2035 in die Staatsstraße 2027 bei der Unfalluntersuchung der Jahre 2018 bis 2020 als Unfallhäufungsstelle aufgefallen ist, wurde bereits die Markierung erneuert und erweitert. Nach Information der Straßenverkehrsbehörde am Landratsamt in Augsburg wurden Richtungspfeile auf dem Asphalt aufgebracht, um die Spurenführung deutlicher zu machen. Außerdem wurde die Beschilderung des Knotenpunkts verbessert. An der Stelle seien bislang überwiegend Einbiege- und Abbiegeunfälle registriert worden. „Die Linksabbieger sind die Hauptunfallverursacher“, sagt Christof Geiger. 

Der Kreuzungsbereich soll in jedem Fall verkehrssicherer werden, unabhängig von der geplanten Ortsumfahrung von Hiltenfingen. Die Staatsstraße soll künftig östlich um die Gemeinde führen und damit den Verkehr zwischen Schwabmünchen, Türkheim und der A96 aus dem Ort bringen. Für die rund vier Kilometer sind derzeit etwa Baukosten in Höhe von 15 Millionen Euro veranschlagt. Losgehen könnte es frühestens 2026, erklärt Christof Geiger. Derzeit liegt zur Umfahrung ein genehmigter Vorentwurf vor. Im Hintergrund laufen verschiedene Abstimmungen, die zum Beispiel den Artenschutz oder ein Wasserschutzgebiet betreffen. Auch die Größe des Kreisverkehrs, der die Umfahrung an die bestehenden Südumfahrung von Schwabmünchen verbindet, sei ein Thema. Geiger rechnet damit, dass das Großprojekt 2025 in die Planfeststellung geht. So heißt das Genehmigungsverfahren, in dem alle Belange wie Naturschutz, Landwirtschaft und privates Eigentum abgewägt und Argumente, die für das Bauvorhaben sprechen, berücksichtigt werden. Der Beschluss mündet dann in die Baugenehmigung. 

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Künftig weniger Verkehr an der Problemkreuzung

Mit der zukünftigen Umfahrung nimmt der Verkehr an der aktuellen Problemkreuzung ab. Dann dürften auch die Anwohner seltener das Geräusch hören, wenn es zu einem Unfall kommt. Was Anwohner Martin Koos trotz der Tragik, die jeder Unfall bedeutet, immer wieder feststellt: Wenn etwas passiert ist, dann helfen viele Verkehrsteilnehmer. Das freut Koos, der sagt: „Man kann nicht falsch helfen. Hauptsache, man hilft.“ Wichtig sei es, an der Stelle immer auch auf den eigenen Schutz zu achten und die Unfallstelle abzusichern.

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