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#Auch vollschlanke Frauen sollen den Strand genießen

„Auch vollschlanke Frauen sollen den Strand genießen“

Dass die öffentlich zugänglichen Strände dieser Welt allen weiblichen Körpern einen Platz in der Sonne (oder im Schatten) bieten, versteht sich von selbst. Allerdings findet nicht jede Frau ihren Körper schön genug, um diesen im Bikini am Strand zu präsentieren. Das liegt auch daran, dass besonders Frauen in unserer bildermächtigen Medienwelt mit einer Bilderflut von makellosen, durchtrainierten (Instagram-)Körpern konfrontiert werden, die Selbstzweifel säen und schon Teenager in Verzweiflung stürzen.

Das spanische Gleichstellungsministerium hat deshalb eine Kampagne gestartet, die Frauen im Sinne der Body-Positivity-Bewegung ihren allzu kritischen Blick auf sich selbst nehmen will. Dazu schrieb die Gleichstellungsministerin Irene Montero auf Twitter: „Genießt (den Sommer) wie auch immer, wo auch immer und mit wem auch immer, den ihr mögt.“ Die Podemos-Politikerin und Ministerin für soziale Rechte, Ione Belarra, ergänzte: „Alle Körper sind Strandkörper.“ Sie posteten ein Bild, das fünf fröhliche Frauen am Strand zeigt, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Eine Frau ist übergewichtig, die andere schlank, eine ist schwarz und eine jung. Die älteste der fünf Strandgängerinnen steht oben ohne im Sand und hat nur noch eine Brust. Überschrieben ist das Bild mit der Zeile: „Der Sommer gehört auch uns“.

Gipfel der Absurdität?

Der linke Politiker Cayo Lara versteht indes die (Kampagnen-)Welt nicht mehr und betitelt die im Netz von vielen gefeierte Aktion als „Gipfel der Absurdität“. „Es wird versucht, ein Problem zu schaffen, wo keines existiert.“ Die Kritik von männlicher Seite konterte die Sekretärin für Gleichberechtigung, Ángela Rodríguez Pam, mit den Worten: „Es gibt da einige Herren, die nun sagen, wir dicke Frauen durften bereits ohne die Erlaubnis des Ministeriums für Gleichberechtigung zum Strand. Natürlich dürfen wir das, aber wir müssen Hass in Kauf nehmen, weil wir Körper zeigen, die nicht den Normen entsprechen.“

Dass es an Stränden keine Wächter gibt, die wie Klub-Türsteher (weibliche) Körper taxieren und je nach Lust, Laune und Brustumfang des Gegenübers ihren Daumen heben oder senken, heißt nicht, dass vollschlanke Frauen am Strand vor Diskriminierung gefeit wären. Anfeindungen und abschätzige Blicke drohen nicht nur von männlicher, sondern auch von weiblicher Seite: Frauen bewerten ihre Geschlechtsgenossinnen oft mit einer Gnadenlosigkeit, die männlicher Lästerlust in nichts nachsteht. Verglichen mit dem in sozialen Netzwerken gefeierten Fitness-Kult, ist die Body-Positivity-Bewegung jedenfalls noch eine Randerscheinung. Das spanische Gleichstellungsministerium sorgt mit seiner Strand-Kampagne zumindest für mehr Aufmerksamkeit und eine spanische Twitter-Sommer-Debatte.

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