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#Zwischen Schreien und Schellen auf den Türkheimer Straßen

„Zwischen Schreien und Schellen auf den Türkheimer Straßen“



Türkheim versammelt sich zum Klausentreiben. So gehen die Jäger in diesem Jahr vor.

Schreie hallen durch die Maximilian-Philipp-Straße in Türkheim. Sie werden begleitet von bedrohlich klappernden und unheilvoll klingenden Schellen. Maskierte Gestalten jagen flüchtenden Jugendlichen hinterher. Wer eingefangen wird, muss auf die Knie. Es ist kalt, die angstverzerrten Gesichter der Heranwachsenden sind in ihren Atemdunst gehüllt. 

Sie zogen durch die Straßen…

Foto: Dominik Bunk

Die jungen Leute müssen etwas aufsagen, sie können nicht entkommen. Während sie kauern, gibt es Rutenhiebe von ihren Peinigern. Oft schreien ihre Opfer vor Schmerz. Doch so ganz und gar düster ist die Stimmung nicht. Denn ab und an haben die Gefangenen ein Grinsen auf den Lippen, lachen sogar. Und dafür gibt es auch eine Erklärung: In Türkheim fand wieder das traditionelle Klausentreiben statt. 

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Dazu versammelten sich in Türkheim zahlreiche Jugendliche und Familien, die beim Treiben des Klausenvereins dabei sein wollten. Immerhin musste das Spektakel wegen Corona zwei Jahre lang ausfallen. „Wir haben in der Zeit selbst nicht geglaubt, dass wir die wegen Corona vorgeschriebenen Abstände einhalten könnten“, erzählt Andreas Kuderer, der Vorsitzende des Traditionsvereins. 

Ihre Opfer umzingelten die monströsen Gestalten. Mit ihren Ruten zwangen sie sie, etwas aufzusagen.

Foto: Dominik Bunk

Zwar habe es Hausbesuche gegeben, aber das öffentliche Event musste ausfallen. Umso mehr gefreut habe er sich, als die Gemeinde dieses Jahr wieder auf seinen Verein zukam. Etwa 15 Mitglieder schmissen sich diesmal in ihre Kostüme aus Fell und Leder und nahmen die Reisigruten in die Hand.

Wer in Türkheim flüchtet, den erwarten Hiebe

Ihre Vorgehensweise: Wer flüchtet, wird verfolgt. Wer ausgewählt wird, muss auf die Knie und zum Beispiel das Vaterunser aufsagen. Und wer das nicht kann – dafür gab es je nach Lage verschiedene Ansätze. Doch egal, was „verbrochen“ wurde, es gab stets Rutenhiebe. Dabei wurde natürlich darauf geachtet, dass keine gefährdeten Stellen getroffen werden, sagen die Vereinsmitglieder. Beliebtes Ziel waren etwa die Waden. Für die Sicherheit sorgten zahlreiche andere Mitglieder des Vereins, die Warnwesten trugen und als Ordner agierten. Das alles geschah in enger Zusammenarbeit mit der Türkheimer Feuerwehr und Beamten der Polizei Bad Wörishofen. 

Manche konnten den Druck nicht ertragen und beteten zu höheren Mächten – oder eben wie gefordert das Vaterunser.

Foto: Dominik Bunk

Doch wie erkennt man, wo Spaß aufhört und Angst beginnt? „Sehr schwierig“, gibt ein Polizeibeamter zu bedenken. Doch für ihn ist klar: „Jeder weiß hier, worauf er sich einlässt.“

Heute Abend startet die zweite Runde des Klausentreibens in Türkheim um 20 Uhr.

… gruselig und des Sieges gewiss.

Foto: Dominik Bunk

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