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#Auf den Kostic-Skandal folgt Frankfurter Frust

Auf den Kostic-Skandal folgt Frankfurter Frust

Ein Mann, ein Skandal: Der Mannschaftssportler Filip Kostic hat sich vor dem Bundesligaspiel der Frankfurter Eintracht bei Arminia Bielefeld von seinem Team abgesondert, das Abschlusstraining am Freitag wie die Reise nach Ostwestfalen verweigert, um in der Rolle des störrischen Einzelgängers seinen Wechsel zum italienischen Serie-A-Klub Lazio Rom zu erzwingen. Ein durch nichts gerechtfertigter Boykott, der vor dem Pflichtspiel der Hessen auf der Bielefelder „Alm“ hohe Wellen der Empörung schlug.

So wie einst im Sommer 2017 der französische Angreifer und Stürmerstar Ousmane Dembélé seinen allerdings mit 105 Millionen Euro plus Bonizahlungen teuer erkauften Wechsel von Borussia Dortmund zum FC Barcelona erzwang, gefällt sich der 28 Jahre alte serbische Linksaußen derzeit in einer billigen Kopie. Die Eintracht sagt, sie habe nicht einmal ein Angebot für den im moralischen Abseits stehenden Stürmer bekommen und zeigt sich fürs Erste, so Sportvorstand Markus Krösche, „irritiert“ über den fehlgeleiteten Spieler.

„Wir haben Filip immer als charakterfesten Profi kennengelernt“, sagt der gelinde gesagt erstaunte Krösche über den Sinneswandel des Ego-Shooters, dessen Marktwert zwei Jahre vor Auslaufen seines Vertrages auf 35 Millionen Euro geschätzt wird. Lazio aber soll angeblich nur zehn Millionen Euro übrighaben, um den serbischen Nationalspieler zu verpflichten. Ob Kostic und seine Berater einlenken oder die beiden Vereine sich auf einen Deal in dieser von Kostic ausgelösten schmutzigen Affäre einigen können? Alles offen.

„Filip hat so viel geleistet“

Die tagesaktuelle Frage indes lautete auch, wie sich die Eintracht am Samstagnachmittag unter diesen turbulenten Umständen nach einer Niederlage und einem Unentschieden beim zuvor ebenfalls noch sieglosen DSC Arminia schlagen würde. Sie tat es eine Halbzeit ordentlich, danach aber gab sie das Spiel her. Nach Hauges Führungstreffer (22. Minute) glich Wimmer für die in der zweiten Hälfte enorm druckvollen Bielefelder aus (86.). Damit wartet die Eintracht als Tabellenvierzehnter weiter auf den ersten Saisonsieg.

„Die Bielefelder kamen immer mehr auf, wir haben die Bälle nicht mehr halten können“, lautete die Erklärung von Kapitän Martin Hinteregger für die Umkehrung der Kräfteverhältnisse. Über den sportlich vermissten Kostic sagte er nur das Allerbeste. „Filip hat so viel geleistet für den Verein, er muss das Gespräch mit uns suchen. Jeder freut sich, wenn er hierbleibt.“

Glasner wusste nach einem Gespräch mit Kostic am Freitagvormittag, dass er den Verein verlassen will. Dass der Serbe nachmittags nicht zum Abschlusstraining erschien, hat ihn dann „negativ überrascht“. Sollte Kostic nach dem Ende dieser Transferperiode noch ein Spieler der Eintracht sein, werde er mit dem „Linksdraußen“ ein „längeres Gespräch über die Situation führen müssen“.

Die Eintracht legte in Bielefeld los, als würde sie ihren abtrünnigen Kollegen Kostic nicht sonderlich vermissen. Gegen ziemlich unsichere und im Passspiel ungenaue Bielefelder erspielten sich die Hessen einen Ballbesitzanteil von 72 Prozent in der ersten Hälfte. Ihren besten, ungestörten Angriff über 14 Stationen vollendete der in diesem Sommer gekommene Norweger Hauge nach Durms Hereingabe aus kurzer Tordistanz zum 1:0. Sein zweites Pflichtspieltor für die Frankfurter. Eine weitere große Gelegenheit verballerte der neue Mittelstürmer Borré (25.) ziemlich leichtfertig.

Die Arminen hielten danach den Schaden in Grenzen, auch weil die Eintracht am 47. Geburtstag ihres Trainers nicht entschlossen genug nachsetzte. So kam in den letzten zehn Minuten auch mal Bielefeld zum Zuge, doch die Abschlüsse von Klos und Krüger waren eher bemüht als wild entschlossen.

Die Bielefelder Laursen (links) und Ortega prallten unglücklich zusammen.


Die Bielefelder Laursen (links) und Ortega prallten unglücklich zusammen.
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Bild: dpa

In der zweiten Hälfte ließ sich die Eintracht von den nun wie aufgedreht zurückschlagenden Bielefeldern zusehends einschüchtern. Eine große Gelegenheit vergab Borré nach einem Frankfurter Schnellangriff (56.), der dazu führte, dass die Bielefelder Ortega und Laursen ineinander rauschten. Der womöglich schwerer getroffene dänische Verteidiger wurde wenig später auf einer Trage vom Platz und danach ins Krankenhaus gebracht. Auf der anderen Seite hatten die Frankfurter zunächst mehrmals Glück, als Hacks Schuss gegen den Pfosten prallte (67.) und Hinteregger Hacks Versuch aus sechzehn Metern auf der Torlinie blockte (79.). Bei Hacks nächster Gelegenheit verhinderte noch einmal Hinteregger den Einschlag (79.).

Rotzfrecher Wimmer trifft

Doch beim nächsten Versuch der Arminia war Trapp geschlagen, weil der eben eingewechselte, rotzfreche Wimmer mit einem Flachschuss aus 18 Metern zum inzwischen längst verdienten 1:1 traf. Glasner schloss sich dieser Bewertung an, weil sein Team das Spiel „in der letzten halben Stunde „aus der Hand gegeben“ habe. Mit der ersten Stunde war er „zufrieden“. Nach all den Vorkommnissen in Personalfragen während der vergangenen Monate bei diesem unruhigen Klub sehe er seine Aufgabe vornehmlich darin, „die Eintracht wieder in ruhigere Gewässer zu bringen“. Das könnte noch dauern.

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