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#Auf Vogelschau in der Wetterau

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Auf Vogelschau in der Wetterau

Die ersten Schwäne und Enten sind schon flügge und rudern als kleine Wollknäuel aufgeregt zwischen den achtsamen Eltern hin und her, während andere Bodenbrüter noch emsig ihre Jungen auf den Inselchen oder in den Schilfgürteln versorgen. Nach Futter müssen sie in den Flachwasserzonen des Bingenheimer Rieds nicht lange suchen.

Das war nicht immer so. Was im Einzugsgebiet der Horloff und den meisten Gewässern der Wetterau naturnah wirkt, musste der Mensch in tätiger Reue schaffen. Früher gingen her Bauern ihrem Tagewerk nach, seit in den fünfziger und sechziger Jahren systematisch Flüsse kanalisiert und Feuchtwiesen entwässert wurden. Erst als die Erkenntnis reifte, dass damit zahlreichen Tierarten ihre Nahrungsgrundlage verlorenging – unübersehbar durch das Ausbleiben von Zugvögeln – begann man gegenzusteuern. Per Ankauf oder Tausch konnte Land der Nutzung entzogen werden, kleinere Schutzzonen entstanden. Aber erst als Politik und Verwaltung die Naturschützer unterstützten ließen sich großräumige Lösungen finden.

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Dennoch kommt es einem Wunder gleich, mit dem 1989 begründeten, 7400 Hektar großen Auenverbund Wetterau ein Feuchtgebiet über fünf Flussläufe geschaffen zu haben, heute das bedeutendste in Hessen. Begünstigt wurde der Prozess durch das Ende des Braunkohleabbaus bei Wölfersheim und Echzell um 1990. Nicht nur Teufel- und Pfaffensee entwickelten sich nach Volllaufen der Tagebaulöcher zu wertvollen Biotopen.

Die Natur dankt es mit außergewöhnlicher Vielfalt. Rund 250 Vogelarten werden samt Durchzüglern alleine hier und im benachbarten Bingenheimer Ried gezählt. Als Symboltier für die zurückgewonnenen Lebensräume steht der Weißstorch. Aus anfänglich zwei Paaren wurden aktuell 140 im gesamten Wetteraukreis – mehr als doppelt so viele wie bei einer Bestandsaufnahme 1904. Von den Wegen und den vielen Beobachtungsposten im Bingenheimer Ried hat man die eleganten Flieger stets im Blick.

Wegbeschreibung

Bevor man der Wetterauer Vogelschau beiwohnt, lohnt ein kleiner Rundgang durch Reichelsheim. Sehenswert ist insbesondere die spätgotische Laurentiuskirche wegen ihrer mehr als 500 Jahre alten Ausmalungen mit den Heiligen Drei Königen links und dem Heiligen Christophorus rechts vom Chor.

Vom Bahnhaltepunkt, an dem es auch Parkplätze gibt, läuft man die Raiffeisenstraße entlang bis zur Einmündung in die Bad Nauheimer Straße. Für die knapp ein Kilometer lange Schleife geht es nahc links und dann mit der Bingenheimer Straße rechts gen (geöffneter) Pfarrkirche. Davor auf die Straße Römerberg, links zur Neu-, überwechselnd in die Turmgasse. Sie verweist auf den Hexenturm aus dem 15. Jahrhundert, dessen dunkel dräuender Basalt düstere Geheimnisse zu bergen scheint.

Schwäne und Störche sind nur die bekanntesten von rund 250 Vogelarten im Bingenheimer Ried und den benachbarten Seen, einstigen Braunkohlegruben


Schwäne und Störche sind nur die bekanntesten von rund 250 Vogelarten im Bingenheimer Ried und den benachbarten Seen, einstigen Braunkohlegruben
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Bild: Thomas Klein

Ausgangs schließt sich der Kreis an der Bingenheimer Straße, und zurück wie gekommen, um mit der Bad Nauheimer Straße weiterzulaufen (ohne Ortsbesichtigung geht es hier nach rechts). Nach Queren der Gleise biegt man 100 Meter dahinter rechts in die Ringstraße, wo auch das Zwischenziel Heuchelheim angezeigt ist. Zunächst will das Eigenheimviertel geradeaus durchmessen sein, ehe ein Fußweg in die Wiesenzone bis vor die kleine Gemeinde überleitet.

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