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#Auftritt der Frühjahrskönigin

Auftritt der Frühjahrskönigin

Momentan mildert eine Ouvertüre von tapfer blühenden kleinen Schönheiten – Winterlinge und Schneeglöckchen – die Sehnsucht auf das Frühjahr. Danach tritt die Königin der Frühblüher auf: die Lenzrose. Sie ist der neue Superstar im Garten, die Schar ihrer Fans wächst ständig. Dafür sorgen vor allem ihre positiven Eigenschaften wie anmutige Blüten in pastelligen bis kraftvollen Farben und wintergrünes, attraktives Laub. Zudem wirkt sie zwar wie eine Diva, ist in Wahrheit aber ein robustes Landei und kein bisschen zimperlich. Ihre Vielfalt und zarte Schönheit macht die attraktive Lenzrose immer begehrter. Nicht zu verwechseln ist sie mit der verwandten Christrose (Helleborus niger), die, wie der Name sagt, meist im Dezember und Januar blüht.

Die unkompliziertere Lenzrose ist eine von rund fünfundzwanzig Wildarten der Gattung Helleborus, die zu den Hahnenfußgewächsen gehört. Während die Blüten der Christrose seitlich abstehen, wippen die Blütenschalen der Lenzrose (Helleborus orientalis) wie kleine Schirme oder Glocken nach unten. Ein toller Trick der Natur, der vor Regen schützt. Man muss sich zu ihr hinabbeugen, um die einzelnen Blüten zu bewundern. Es sind hauchzarte Kelche, die ungefüllt ebenso bezaubern wie halb oder ganz gefüllt. Manche ungefüllte Blüten ähneln einer Anemone, dicht gefüllte wirken wie winzige Rosen. Die einen haben runde Blätter, andere wiederum spitz zulaufende. Das Spektrum der Farben reicht von reinem Weiß über Gelb, Apricot, Rosa, Bordeaux, Grün bis zu Graublau. Und stets glänzt in der Mitte ein goldgelbes Staubgefäß, das erhöht bei Blüten in tiefem Purpur, kräftigem Rosé, elegantem Weiß oder Limettengrün noch den Reiz.

Diese Staude versetzt immer wieder in Staunen, auch dank der passionierten Arbeit von Züchtern. Sie schufen aus der im Kaukasus angestammten Wildart durch verschiedene Kreuzungen jene heute als Helleborus-Hybriden bekannten Pflanzen. Vor allem die Briten befassten sich zuerst damit. „Helleborus-Queen“ Helen Ballard, die vor allem runde Blüten liebte, begann ab den 1960er Jahren und züchtete neben hellen Farben viele dunkle, fast schwarze Exemplare. Ihre große Sammlung wird inzwischen vom Düsseldorfer Gartenexperten Peter Janke fortgesetzt. Auch Briten wie Elizabeth Strangman und Eric Smith errangen Züchterruhm. Heute sind die Ashwood Nurseries europaweit führend mit ihren Züchtungen, für die sie 2018 sogar die begehrte Goldmedaille der Royal Horticultural Society erhielten. Allerdings haben alle diese Züchtungen keinen Sortennamen. Denn keine gleicht der anderen vollkommen. Das wäre nur möglich, wenn sie durch Teilung, also vegetativ vermehrt würden eine zeit-, arbeits- und somit kostenaufwendige Prozedur. Die Alternative ist die Züchtung und Vermehrung im Labor, dann sind die Pflanzen hundertprozentig identisch mit ihren Nachkommen.

Züchtungen haben die Farbpallette deutlich erweitert

Doch noch immer werden Helleborus-Hybriden durch Handbestäubung und Sämlinge vermehrt. Damit ist jedes einzelne Exemplar ein Unikat, keines ist exakt genauso wie seine „Eltern“. Dafür spielt der Zufall mit und beschert oft hinreißende Überraschungen. Ein Grund mehr, warum Ute Klingel und Andreas Luckhardt begeisterte Züchter von Lenzrosen sind. Beide befassen sich in ihrer Staudengärtnerei im niedersächsischen Wingst seit fast dreißig Jahren mit ihrer Vermehrung und Kultivierung. Warum wird unter den rund zwei Dutzend Wildarten der Gattung Helleborus ausgerechnet die Helleborus orientalis zum Kultivieren gewählt? „Es ist die einzige Art, die dieses breite Farbspektrum zur Verfügung stellt“, so der Fachmann. Durch Einkreuzungen mit anderen Wildarten, wie H. torquatus mit ihren schalenförmigen purpurnen Blüten oder H. odorus, die sogar zart duftet und die Farbe Gelb in die Züchtung brachte, habe sich die Farbpalette deutlich erweitert und obendrein doppelt blühende Auslesen erschaffen.

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