#Ausgerechnet gegen die Patriots
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„Ausgerechnet gegen die Patriots“
Tom Bradys Liste an Errungenschaften ist ohnehin schon lang. Länger als bei allen anderen, die American Football bisher gespielt haben. Er ist der erfolgreichste Profi in der Geschichte der National Football League (NFL) und längst auf einer Stufe mit Ikonen des Weltsports wie Michael Jordan im Basketball oder Diego Maradona im Fußball.
Sollte Brady sein nächstes Spiel gewinnen – im stolzen Alter von 44 Jahren ist er noch immer aktiv in der NFL und, wie sollte es auch anders sein, aktueller Champion der Liga –, käme zu seiner beeindruckenden Erfolgssammlung eine weitere Bestmarke hinzu, die vor ihm nur ganz wenige erreicht haben. Gewinnt Brady also an diesem Sonntag gegen die New England Patriots, hat er jede der insgesamt 32 Mannschaften der NFL mindestens einmal besiegt. Angesichts der Struktur der Liga mit ihren unterschiedlichen Gruppen und Kleinstgruppen eine fast schon surreale Vorstellung.
Weil die NFL-Spielpläne zu Teilen einer vorgegebenen Struktur folgen und Spiele gegen Teams außerhalb der eigenen „Conference“ nur äußerst dosiert oder aber im Superbowl, dem großen Finale um den Titel, stattfinden, können diese Marke nur Profis erreichen, die entweder sehr häufig die Mannschaften wechseln (was dann aber nicht zwingend für besonders viele Erfolge spräche) oder aber sehr lange ein sehr erfolgreicher Teil der Liga sind.
Kleiner Einblick in diesen elitären Kreis: Brett Favre, Quarterback-Legende der Green Bay Packers, Peyton Manning, unlängst in die „Hall of Fame“ der NFL aufgenommen, oder aber Drew Brees, Bradys langjähriger Rivale von den New Orleans Saints, der an Brady bald den prestigeträchtigen Rekord über die meisten jemals erworfenen Yards verlieren wird.
Superbowl im ersten Jahr
Brady ist in diesem Jahr in seine 22. Saison gegangen, wohlgemerkt in einem Sport, der eine äußerst hohe Verletzungsanfälligkeit aufweist und in dem die meisten Profis im Schnitt nur etwa drei Jahre überstehen. In dieser Zeit hat der Quarterback überhaupt nur für zwei Teams gespielt. Mittlerweile ist er in Diensten der Tampa Bay Buccaneers, die im ersten Jahr mit Brady gleich den Superbowl gewannen, die 20 Jahre zuvor verbrachte er allesamt bei: den New England Patriots, seinem Gegner im nun bevorstehenden und deshalb von der amerikanischen Öffentlichkeit mit großer Spannung erwarteten Duell in der Nacht zu Montag deutscher Zeit (Montag 2.20 Uhr live bei DAZN).
Dieses Aufeinandertreffen – es wird auch der erste Auftritt von Brady im Patriots-Stadion in Foxborough seit seinem nicht ganz reibungslosen Abschied aus New England sein – elektrisiert die Sportwelt. Weil der siebenmalige Superbowl-Sieger sechs dieser Titel im Trikot der Patriots gewann. Weil Brady in einem anderen Trikot als diesem viele Jahre für viele unvorstellbar schien.
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Bild: Picture-Alliance
Weil der Wechsel nach Tampa Bay bis heute noch ungeklärte Detailfragen aufwarf und -wirft. Und weil der Spielmacher, ohnehin von vielen wegen seiner vielen Erfolge mit Missgunst bedacht, mit einem weiteren Sieg eine weitere Bestmarke erreichen könnte. Ausgerechnet, könnte man sagen, mit einem Sieg über die Patriots, für die es seit Bradys Abschied kaum noch Erfolgserlebnisse gab.
Großer Einfluss
Brady hat New England den Rücken gekehrt, weil er sich dort nicht mehr vollumfänglich wertgeschätzt fühlte, weil das Verhältnis zu seinem Trainer Bill Belichick abgekühlt war und er zu selten in wichtige Entscheidungsprozesse rund um die Mannschaft einbezogen wurde. All das hat sich im sonnigen Florida schlagartig verbessert. Bei den Buccaneers erhält er Einfluss auf die Spieltaktik und die Personalplanung.
Mit Rob Gronkowski und Antonio Brown lotste er bereits in der vergangenen Saison zwei Spieler, die ebenfalls bei den Patriots unter Vertrag standen, nach Tampa Bay. In dieser Woche folgte die aufsehenerregende Verpflichtung des ehemaligen Spitzenverteidigers Richard Sherman, an der Brady maßgeblich beteiligt gewesen sein soll.
Und sein Trainer? Verliert kaum ein schlechtes Wort über seinen wichtigsten Athleten, im Gegenteil: Bruce Arians lobt Brady, wo und wann immer er kann. Brady, bei den Buccaneers unter anderem auch vom zweimaligen Olympiasieger Roger Kingdom im Bereich Athletik betreut, lässt diesen Worten Taten folgen, wo und wann immer er kann. Beste Bedingungen also für viele weitere Siege und einen ersten gegen New England. Das wäre „eine große Sache“, findet auch Arians. Und Brady? „Lässt den ganzen Rummel auf sich beruhen“, so der Trainer. „Bereitet sich einfach darauf vor, zu spielen und die Patriots zu schlagen.“
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