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#Babylon Berlin: Staffel 4 startet in Nazi-Uniform durch – Heute TV-Premiere

„Babylon Berlin: Staffel 4 startet in Nazi-Uniform durch – Heute TV-Premiere“

Volker Bruch in Staffel 4 von Babylon Berlin: Ist Gereon Rath ein Nazi?
© Frédéric Batier/ARD/SKY

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„Babylon Berlin“ startet in Staffel 4 und präsentiert das glamouröse Moloch am Rande der heraufziehenden Jahrhundertkatastrophe. Folge 1 und 2 sind bereits zu sehen und legen ohne Umschweife die Lunte ans Pulverfass.

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Dieser Artikel enthält milde Spoiler zu den Folgen 1 und 2 der 4. Staffel von „Babylon Berlin“

Der heiße Serien-Herbst 2022 hatte tatsächlich dafür gesorgt, dass die 4. Staffel des deutschen Vorzeigeprojekts „Babylon Berlin“ im Vorfeld ihrer Veröffentlichung wenig Aufmerksamkeit bekam. Nun sind die großen internationalen Eventserien „House of the Dragon“ und „Die Ringe der Macht“ größtenteils gelaufen und hinterlassen eher gemischte Gefühle als nachhaltige Ausrufezeichen. Damit ist die Bühne frei für die erdrückenden Abgründe von „Babylon Berlin“ – und der opulente Epochen-Krimi versteht es als vielleicht erste deutsche TV-Produktion, diese bravourös zu bespielen.

Am heutigen 8. Oktober feiern die Folgen 1 und 2 der 4. Staffel von „Babylon Berlin“ um 20.15 Uhr TV-Premiere bei Sky, beim Streamingdienst Wow gibt es die Doppelfolge bereits zu sehen. Und eins ist bereits klar: Im Gegensatz zur Konkurrenz von HBO und Amazon muss sich der deutsche Exportschlager nicht erst durch stundenlange nervtötende Expositionen schälen, sondern geht gleich elektrisierend zur Sache.

Gereon Rath in SA-Uniform: Ist der Kriminalpolizist ein Nazi?

Die Berliner Schickeria feiert samt Reichskanzler beim infantilen Industrie-Tycoon Alfred Nyssen (Lars Eidinger) dekadent ins Jahr 1931 – währenddessen nimmt das Chaos im Herzen der Stadt seinen Lauf: Die SA begeht am Silvesterabend unweit des KaDeWe offene Pogrome gegen jüdische Geschäfte und deren Besitzer – und die Polizei schreitet nicht ein. Dafür gibt es einen einfachen Grund, der für den ersten Schockmoment beim Publikum sorgt: Kriminalpolizist Gereon Rath (Volker Bruch) ist selbst Mitglied des paramilitärischen Arms der Nationalsozialisten und verschafft der Organisation ein Zeitfenster, um den geplanten Gewaltexzess ungehindert auf die Straßen Berlins zu zelebrieren.

Da guckt sogar der Reichskanzler: Alfred Nyssen, ein schwerreiches und geltungsbedürftiges Muttersöhnchen, präsentiert sich gerne als Genie und Vordenker. Eine Rolle wie geschaffen für Lars Eidinger. © Frédéric Batier/ARD/SKY

Bei einem zeitgleich stattfindenden Einbruch im Kaufhaus des Westens entpuppt sich die Polizei zudem ein weiteres mal als korrupt und mörderisch – ganz Berlin scheint wie ein instabiles Gebräu zu brodeln. Mittendrin befindet sich natürlich auch Charlotte Ritter (Liv-Lisa Fries), die sofort zu Beginn der 4. Staffel von „Babylon Berlin“ ebenfalls mit einem zerreissenden Loyalitätskonflikt konfrontiert wird. Wie die zunehmend von Gewalt und Perspektivlosigkeit beherrschten Straßen der Reichshauptstadt ist gar nichts mehr sicher: Die Beziehungen zwischen den Hauptfiguren zerbrechen, einige von ihnen verlieren aufgrund ihrer Interessenkonflikte gar ihre Stellung und während die Eliten konspirieren versinken große Teile der Arbeiterklasse in bitterster Armut.

Alles andere als ein schleppender Wiedereinstieg nach fast drei Jahren Sendepause für „Babylon Berlin“ – und das Publikum sitzt stocksteif auf der Sesselkante und fragt sich: Ist Gereon Rath wirklich ein Nazi? Welche Auswirkungen hat die mysteriöse Gehirnwäsche, der der Weltkriegs-Veteran von seinem totgeglaubten Bruder unterzogen wurde auf das Geschehen? Die historische Entwicklung im größeren politischen Kontext und das Schicksal der Weimarer Republik sind längst bekannt, nur welche Rolle werden die fiktiven Protagonisten um Gereon und Charlotte darin spielen?

Max Raabe passt mit seiner Zementpomade endlich auch mal voll in die Zeit – und beschert der 4. Staffel von „Babylon Berlin“ mit dem Titel „Ein Tag wie Gold“ ein erstes großes musikalisches Highlight. © Frédéric Batier/ARD/SKY

„Babylon Berlin“ Staffel 4: Max Raabe singt „Ein Tag wie Gold“

Ein hochexplosives Süppchen haben Tom Tykwer und der Schöpferkreis von „Babylon Berlin“ da eingeschenkt – es brennt bereits beim ersten Löffel ganz ordentlich. Und obwohl nach Folge 1 und 2 erstmal wieder eine Woche Warten angesagt ist, gibt es wenigstens immer samstags gleich zwei neue Kellen. Der vielleicht schönste Moment der ersten Doppelfolge: Ein Auftritt von Max Raabe auf der Party des allgegenwärtigen Lars Eidinger, der als reicher Erbe und ödipal-narzisstischer Muttermörder-Typ Alfred Nyssen endlich mal perfekt besetzt ist. Dort schmettert der pomadige Retro-Tenor den Gassenhauer „Ein Tag wie Gold“ – und auch wenn den Figuren von „Babylon Berlin“ eher finstere Zeiten bevorstehen, erinnert der Ohrwurm an die frühen musikalischen Glamour-Momente der Serie in der ersten Staffel, wo es noch hieß: „Zu Asche, zu Staub – doch noch nicht jetzt“. Die nun fühlbar präapokalyptische Stimmung in der ersten Doppelfolge von „Babylon Berlin“ fügt der dunklen Weissagung ein untrügliches „Aber bald“ hinzu.

Bildquelle:

  • babylonberlinstaffel4gereonrath: Sky Deutschland

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Von

Richard W. Schaber

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