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#Wer ist Bidens Wahlkampfmanagerin?

Es dürfte nicht viele Mitarbeiter des Weißen Hauses geben, deren Großvater mit einer Bronzebüste im Oval Office geehrt wird. Doch Julie Chávez Rodriguez eilt ihr Name in vielen Fällen voraus. Sie ist die Enkelin des bekannten mexikanisch-amerikanischen Gewerkschaftsführers Cesar Chávez, dessen Konterfei im Büro des Präsidenten steht. Mit 13 Jahren, so erzählt sie, hatte sie ihren ersten Job für fünf Dollar Taschengeld die Woche: Telefondienst für Informationen über Pestizide und deren Auswirkungen auf Landarbeiter und ihre Kinder. Bis heute soll das, was sie tut, „einen Zweck erfüllen, eine Bedeutung haben“.

Sofia Dreisbach

Politische Korrespondentin für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Für die nächsten Monate dürfte das zweifelsfrei gelten. Chávez Rodriguez wird die Wahlkampfmanagerin für Bidens zweite Präsidentschaftskandidatur. Ein Job, der vom heutigen Tag der Ankündigung bis zur Wahl am 4. November nächsten Jahres nur härter werden dürfte. Doch die Fünfundvierzigjährige ist kein politischer Neuling, sie ist die ranghöchste Latina im Weißen Haus. Im Juni vergangenen Jahres beförderte Joe Biden sie zu einer leitenden Beraterin, sie ist außerdem Direktorin des Büros für zwischenstaatliche Angelegenheiten und war vor vier Jahren stellvertretende Wahlkampfleiterin in Bidens und Harris‘ Team.

Über Bidens Wahlkampfleiter heißt es, wer den Posten annehme, der müsse kompromissbereit sein. Der Präsident ist dafür bekannt, sich vor allem an Ratschläge aus seinem engsten Kreis zu halten. Das könne schon mal „Entscheidungsfindung im Ausschuss“ mit sich bringen, zitierte die Zeitung The Hill jüngst einen Mitarbeiter des Weißen Hauses.

„Vertrauenswürdige und effiziente Anführerin“

Damit dürfte die Frau, die ihre Semesterferien des Lateinamerikastudiums damit verbrachte, Erdbeerpflücker in ihrem Heimatbundesstaat Kalifornien zu organisieren, umgehen können. Biden selbst bezeichnete sie in einer Erklärung am Dienstag als „vertrauenswürdige und effiziente Anführerin“. Sie werde ihr Wissen und ihre Energie in eine Kampagne stecken, „die alle Amerikaner erreicht“. Im Falle Chávez Rodriguez‘ dürfte das allen voran für die amerikanischen Arbeiter und Latino-Wähler gelten.

Chávez Rodriguez begann ihre politische Karriere 2009 unter der Obama-Regierung als Sonderberaterin des Präsidenten und stellvertretende Direktorin für Öffentlichkeitsarbeit. Kolleginnen aus dieser Zeit attestieren ihr eine „stille Strenge“, gepaart mit Bescheidenheit: Sie kommandiere nicht, sei aber sehr präsent. Als Barack Obama einmal bei einer Veranstaltung das Engagement ihrer Familie für die Arbeiterbewegung ehrte, wollte sie nicht auf das Foto. Sie sei an diesem Tag als Mitarbeiterin hier, nicht als Mitglied der Chávez-Familie.

Doch Chávez Rodriguez hält sich auch an einen Ausspruch ihres Großvaters: Wer keine Kritiker habe, der habe nichts getan. Sie nahm schon als Kind an Kundgebungen teil und versteht den Kampf für bessere Bedingungen in jeglicher Hinsicht als ihre Aufhabe. „Ich wollte meine Zeit und mein Talent dafür verwenden, das Leben anderer Menschen besser zu machen“, sagte sie in einem Podcast 2020, damals Teil der Biden-Harris-Kampagne. Vor ihrem Einstieg in die Politik arbeitete Chávez Rodriguez acht Jahre lang als Direktorin bei der gleichnamigen Stiftung ihres Großvaters.

Von Bedeutung ist angesichts der Debatten über Bidens Alter und einen möglichen überraschenden Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen auch Chávez Rodriguez‘ Verbindung zu Vizepräsidentin Kamala Harris. 2016 leitete sie zunächst Harris‘ Kampagne für einen offenen Senatssitz in Kalifornien. Im Anschluss wurde sie politische Direktorin und später Stabschefin für die Präsidentschaftskampagne der damaligen Senatorin, bis diese ihre Kandidatur zurückzog. Chávez Rodriguez gilt als eine der engsten Verbündeten von Harris im Weißen Haus.

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