#USA schießen mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballon ab
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„USA schießen mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballon ab“
Ein mutmaßlicher Spionage-Ballon hat die Beziehungen zwischen den USA und China an einen weiteren Tiefpunkt gebracht. Jetzt haben die USA den Ballon abgeschossen.
Das US-Verteidigungsministerium hatte am Donnerstagabend die Sichtung des chinesischen Ballons erstmals publik gemacht. Der Ballon war über dem US-Bundesstaat Montana gesichtet worden. US-Außenminister Antony Blinken nannte das Eindringen des „Überwachungsballons“ in den Luftraum der USA „inakzeptabel“ und „unverantwortlich“. China sprach dagegen von einem Forschungsballon, der durch „höhere Gewalt“ vom Kurs abgekommen sei. Für Aufregung in den USA sorgte auch, dass der Ballon nahe der US-Luftwaffenbasis in Montana flog, wo mit Atomsprengköpfen bestückte Interkontinentalraketen lagern.
USA schießen mutmaßlichen Spionage-Ballon ab
US-Präsident Joe Biden hat den Befehl zum Abschuss des mutmaßlichen Spionageballons aus China nach eigenen Angaben schon mehrere Tage vorher erteilt. Er habe bereits am Mittwoch, als er über den Ballon informiert worden sei, angeordnet, das Flugobjekt „so schnell wie möglich“ abzuschießen, sagte Biden kurz nach dem Abschuss am Samstag vor Reportern im US-Bundesstaat Maryland. Ein Risiko für die Menschen am Boden sollte aber ausgeschlossen werden. Man habe deshalb entschieden, den Ballon sicher über US-Hoheitsgewässern abzuschießen. Die Maßnahme sei in Zusammenarbeit mit Kanada durchgeführt worden.
Zuvor hatte die US-Flugaufsichtsbehörde FAA „wegen nationaler Sicherheitsmaßnahmen“ den Flugverkehr in den US-Bundesstaaten North und South Carolina teilweise eingeschränkt. An der Atlantikküste war der chinesische Ballon, bei dem es sich nach US-Angaben um ein Spionagewerkzeug handel, zuletzt gesichtet worden. Auf Fernsehbildern und Augenzeugenvideos vom Samstag war zu sehen, wie ein weißer Ballon abgeschossen wurde.
Beziehungen zwischen China und USA auf einem Tiefpunkt
Der US-Außenminister sagte seinen für Sonntag erwarteten Besuch in Peking ab. Es wäre der erste Besuch eines US-Außenministers in China seit 2018 gewesen. Auch hatte Blinken nach Medienberichten von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen werden sollen. Zwar waren die Erwartungen an den Besuch nicht groß, doch gab es Hoffnungen, dass er zu einer Beruhigung in den turbulenten und schwierigen Beziehungen führt.
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Ballons gelten als wichtige Beobachtungsplattformen. Anders als Satelliten können sie an einer Stelle bleiben, müssen nicht eine neue Runde um die Erde drehen, um weitere Bilder zu machen, wie Experten schilderten. Sie könnten aus größerer Nähe beobachten, seien für Radar schwer zu entdecken. Auch könnten sie Kommunikation abfangen. Die Navigationsmöglichkeiten seien heute deutlich verbessert, so dass sie nicht mehr allein vom Wind abhingen. (AZ/dpa)