#Leguane trotzen der Kälte
„Leguane trotzen der Kälte
“

Dieser zentralamerikanische Streifenbasilisk (Basiliscus vittatus) reckt seinen Kopf zur Sonne hin und wärmt sich auf den erhitzten Steinen auf. Doch die wechselwarmen Tiere sind offenbar auch gegenüber Kälte anpassungsfähiger als vermutet.
Üblicherweise entspricht die Körpertemperatur von Eidechsen ihrer Umgebungstemperatur – deshalb sind sie bei niedrigen Temperaturen weniger aktiv. Fällt die Außentemperatur stark ab, sind die Echsen sogar völlig unbeweglich. Forscher beobachteten bereits, dass schlafende Tiere in Miami bei Temperaturen von etwa zehn Grad Celsius vor Kältestarre ihren Halt verlieren und von den Bäumen fallen.
So hat James Stroud von der Washington University in Saint Louis im Januar Leguane in Key Biscayne – einer Insel südlich von Miami – entdeckt, die rücklings mit den Füßen in der Luft auf dem Boden lagen. In der Nacht zuvor wurden Temperaturen unter vier Grad Celsius gemessen – die kälteste Nacht in Südflorida seit zehn Jahren. Mit seinen Kollegen sammelte der Biologe in den darauffolgenden Tagen Eidechsen verschiedener Arten und Größen, um zu verstehen, wie sie auf dieses extreme Klimaereignis reagieren.
Das Erstaunliche: Als die Forscher die geschuppten Überlebenden dieser kältesten Nacht untersuchten, entdeckten sie, dass alle Eidechsen – unabhängig von Größe, Herkunft und Art – etwa Temperaturen bis zu fünf Grad tolerierten – deutlich weniger als in den Jahren zuvor bei diesen Arten beobachtet. „Angesichts der großen Unterschiede in Körpergröße, Ökologie und Physiologie war dies unerwartet“, so Stroud.
Die Forscher führen dies auf eine Anpassungsreaktion der Reptilien zurück: „Vor dem Kälteereignis gab es eine große Bandbreite an Temperaturtoleranzen – einige, wie der große Braune Basilisk, waren sehr empfindlich gegenüber Kälte, während andere, wie der Puerto-Rico-Anole ,robuster waren“, erklärt Stroud. „Aber jetzt tolerierten alle Arten etwa die gleiche Minimaltemperatur.“ Ob diese neue Kälteresistenz durch die natürliche Auslese oder durch eine Umweltanpassung der Tiere entstand, ist noch unklar.
Unabhängig vom zugrundeliegenden Mechanismus könnte die Studie neue Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels und der dadurch stärker schwankenden Temperaturen liefern: „Zwar gibt es keinen Zweifel daran, dass der Klimawandel eine bedeutende Bedrohung für Arten und Ökosysteme weltweit ist, aber diese Studie gibt uns einen Schimmer der Hoffnung“, sagt Stroud. „Vielleicht können tropische und subtropische Arten extremeren klimatischen Bedingungen standhalten.“
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