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#Bauernverband: Diskussion um Fleischkonsum lenkt ab

„Bauernverband: Diskussion um Fleischkonsum lenkt ab“

Der Deutsche Bauernverband hat mit Kritik auf die Aufforderung von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) reagiert, die Bürgerinnen und Bürger sollten weniger Fleisch essen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV), Joachim Rukwied sagte der F.A.Z. am Freitag: „Diese Diskussion lenkt vom eigentlichen Problem ab, dass der von der Koalition als Flaggschiff-Projekt angekündigte Umbau der Tierhaltung politisch blockiert wird.“

Den Tierhaltern, insbesondere den Schweinehaltern, stehe das Wasser bis zum Hals. Die Weiterentwicklung der Tierhaltung müsse deshalb endlich vorangebracht werden. „Statt Anbau- oder Verzehrsempfehlungen brauchen wir ein praxisgerechtes Baurecht, eine verpflichtende Haltungs- und Herkunftskennzeichnung und vor allem eine verlässliche Finanzierung“, so Rukwied.

Im Kampf gegen den Klimawandel hatte Özdemir zuvor dazu aufgefordert, den eigenen Fleischkonsum zu überdenken. „Es gibt keinen Klimaschutz, keine Biodiversität, ohne dass man es merkt“, sagte der Grünenpolitiker dem Sender RTL/ntv. Der Klimawandel sei menschengemacht, also könnten auch Menschen dafür sorgen, dass es nicht einfach so weitergehe, so Özdemir: „Zum Beispiel, indem ich weniger Fleisch esse.“

Tierhaltung sei in Deutschland zwar auch in Zukunft erforderlich, um etwa tierischen Dünger als Ersatz für mineralischen herzustellen. Zugleich sei es aber ein Beitrag zum Klimaschutz, die Massentierhaltung zurückzudrängen. „Wir brauchen weniger Tiere, wir brauchen sie in der Fläche besser verteilt, nicht konzentriert in bestimmten Regionen“, sagte der Bundeslandwirtschaftsminister. Er forderte zudem, weniger Getreide als Tiernahrung zu verfüttern; derzeit sei das bei 60 Prozent des Getreides der Fall.

DBV-Präsident Rukwied betonte, dass der Klimaschutz für die Landwirte „oberste Priorität“ habe, da der Klimawandel gerade die Landwirtschaft sehr stark betreffe. Die Tierhaltung werde deshalb mit Blick auf Tierwohl und Klimaschutz stetig weiterentwickelt.

Mit Blick auf Özdemirs Forderung, weniger Getreide als Futtermittel zu verwenden, verwies er auf die unterschiedlichen Standortanforderungen verschiedener Getreidesorten. Backweizen gedeihe nur auf besseren Standorten, „Wintergerste geht dagegen mehrheitlich ins Tierfutter, wächst auch auf weniger guten Böden und ist im Anbau weniger anspruchsvoll“, äußerte Rukwied. Die Anbauentscheidung der Landwirte hinge davon ebenso ab wie von den regionalen Klima- und Vegetationsverhältnissen und nicht zuletzt auch von der Nachfrage der Konsumenten.

Kritik an Özdemirs Äußerungen kam auch vom stellvertretenden Präsidenten des Bayerischen Bauernverbands, Günther Felßner. Er sagte der F.A.Z., „Tierhaltung und Pflanzenbau“ sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden, „erst recht nicht von einem Bundesagrarminister“. Nachhaltige Landwirtschaft funktioniere in Kreisläufen. Bei der Erzeugung von einem Kilogramm pflanzlicher Lebensmittel fielen vier Kilogramm für den Menschen nicht essbare Biomasse an, die erst durch Nutztiere für den Menschen verfügbar gemacht würden. „Auf Fleisch aus regionaler nachhaltiger Erzeugung müssen Verbraucherinnen und Verbraucher nicht verzichten“, so Felßner.

Der Fleischkonsum in Deutschland ist in den vergangenen Jahren laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung leicht zurückgegangen, von etwa 61 Kilogramm pro Person im Jahr 2018 auf etwa 55 Kilogramm im Jahr 2021.

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