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#Beckenbauer-Doku: Goldene Zeiten oder Verklärung?

MagentaTV zeigt „Beckenbauer – Der letzte Kaiser“
MagentaTV zeigt „Beckenbauer – Der letzte Kaiser“. Bild: MagentaTV

Filmreif war es, das Leben von Franz Beckenbauer. Auch nach dem Tod des Kaisers bleibt er in den Köpfen – wie eine neue Dokumentation bei MagentaTV zeigt.

Fernsehmoderator Günther Jauch ist die Bewunderung anzumerken, wenn er über Franz Beckenbauer spricht. „Erstmal selber Weltmeister werden. Dann Trainer des Weltmeisterteams zu sein. Und dann eine Weltmeisterschaft ins eigene Land zu holen. Das ist ein Triple, das ist niemand anderem auf der Welt gelungen“, sagt Jauch in der dreiteiligen Dokumentation „Beckenbauer – Der letzte Kaiser“, deren erster Teil ab dem 31. Oktober auf MagentaTV abrufbar sein wird.

Wieder Beckenbauer – die deutsche Fußball-Legende fasziniert die Fans auch weit nach ihrem Tod am 7. Januar 2024. In der Magenta-Doku erzählen zahlreiche prominente Männer, von Jauch über Marius Müller-Westernhagen bis zu Wolfgang Thierse, wer Beckenbauer für sie war und wie er sie geprägt hat. Für Beckenbauers Bruder Walter war es eine ganz bestimmte Mischung, die die Popularität ausmachte: „Der kann Fußball spielen, spielt einen anderen Stil und schaut auch noch gut aus. Also was willst du eigentlich noch mehr?“

Es stimmt: Im Leben von Beckenbauer ging es lange steil und eigentlich ausschließlich nach oben. Nach seiner Kindheit im München der Nachkriegszeit erlebte Beckenbauer goldene Jahre beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft. Er wurde als Spieler und als Trainer Weltmeister und war als Organisationschef hauptverantwortlich für die WM 2006 in Deutschland. All das zeigt die Dokumentation mit Filmausschnitten, Fotos und Audioaufnahmen aus vielen Jahrzehnten.

Doku zeigt Beckenbauers Leben als Zeitreise durch die BRD

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© Telekom

Doch der Dreiteiler soll mehr als die Nacherzählung eines Lebens sein. „Unsere Beckenbauer-Dokumentation ist zugleich auch eine Gesellschaftsbiographie, also eine Erzählung, die dokumentiert, was der Fußball für die Bundesrepublik und was Beckenbauer als erfolgreichster Fußballer für das Leben vieler Menschen bedeutete“, sagte Regisseur Torsten Körner der Deutschen Presse-Agentur.

Menschen – oder eher Männer? Denn unter den Kommentatoren sucht man vergeblich nach einer Frau. Das hat laut Körner einen Grund: „Wenn wir hier also nur Männer sprechen lassen, dann deshalb, um zu zeigen, dass es heute besser wäre, wenn der Fußball insgesamt diverser würde.“ Beckenbauers Probleme nach 2016 hätten genau etwas mit jenen „klandestinen Männerbünden“ zu tun gehabt, die der Fußball so lange reproduziert habe.

Skandal um das Sommermärchen von 2006

Tatsächlich begann für Beckenbauer 2016 eine schwierige Zeit seiner Fußball-Karriere. Als OK-Chef der Sommermärchen-WM geriet er in den Skandal um nicht geklärte Millionen-Zahlungen rund um die Vergabe des Turniers. In der Schweiz wurde gegen ihn wegen des Verdachts auf Betrug, Geldwäscherei und Veruntreuung ermittelt. Das Verfahren gegen ihn wurde im Sommer 2019 von dem gegen die anderen Beschuldigten abgetrennt. Letztlich verjährte es wie auch das gegen drei enge Wegbegleiter aus der Sommermärchen-Zeit.

In der Dokumentation taucht dieser Teil von Beckenbauers Leben nur vergleichsweise kurz am Ende des Dreiteilers auf. Auch das: kein Zufall. „Es gibt ja keine neuen Erkenntnisstände zu Beckenbauers Rolle bei der WM-Vergabe 2006 und darüber ist seit 2016 wahnsinnig viel berichtet worden. Wir haben uns auch nicht eingebildet, mehr herauszufinden als Anwaltskanzleien, Gerichte und Investigativreporter“, so der Regisseur. Stattdessen habe man zeigen wollen, wie die Interviewpartner mit der Veränderung des Beckenbauer-Bildes umgegangen seien.

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Text: DPA / Redaktion: GD

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Bildquelle:

  • df-magentatv-logo: Deutsche Telekom

Von

dpa / Redaktion digitalfernsehen.de

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