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Bedrohter Zwerg

Chapman Zwergchamäleon
(Bild: Krystal Tolley)

Dieses kleine, stummelschwänzige Chamäleon kommt nur im Regenwald Malawis vor und galt sogar schon als ausgestorben. Jetzt haben Forscher einige wenige Restbestände in den durch Rodung dezimierten Waldinseln entdeckt

Das Chapman Zwergchamäleon (Rhampholeon chapmanorum) gehört zu einer Gruppe von Chamäleons, die besonders klein, unauffällig und kurzschwänzig sind. Sie sind weniger als sechs Zentimeter lang und kommen nur im Regenwald des Hügellands im Süden Malawis vor. „Anders als die meisten normalen Chamäleons hat das Chapman-Chamäleon keinen Greifschwanz – vielleicht weil sie keine ausschließlichen Baumbewohner sind, sondern meist auf dem Waldboden umherlaufen“, erklärt Krystal Tolley von der University of the Witwatersrand in Südafrika. Nur nachts kriechen die Zwergchamäleons auf niedrige Büsche um zu schlafen.

Die Existenz der Chapman-Zwergchamäleons wurde erst 1992 entdeckt – und schon damals galten sie als hochgradig vom Aussterben bedroht. Seither ist der Regenwald im Süden Malawis weiter gerodet worden. Tolley und ihr Team schätzen, dass seit den 1980er Jahren rund 80 Prozent dieser Wälder zerstört wurden. Zwischenzeitlich galt daher auch das Zwergchamäleon als ausgestorben.

Doch neuere Untersuchungen zeigen, dass die Spezies überlebt hat – noch. In mehreren stehengebliebenen Waldinseln haben die Wissenschaftler noch Vertreter dieser seltenen Reptilien gefunden. „Das erste, das wir entdeckten, lief in der Übergangszone am Waldrand umher“, berichtet Tolley. „Wir waren so begeistert, dass wir eine Gänsehaut bekamen und umhersprangen.“

Nähere Analysen enthüllten jedoch, dass es eigentlich wenig Grund zur Freude gibt: Die wenigen verbliebenen Populationen dieses Zwergchamäleons sind stark zersplittert und genetisch voneinander isoliert. Dadurch drohen die Bestände genetisch zu verarmen, was diese ohnehin am Rand des Aussterbens stehende Art noch anfälliger macht.

„Der Waldverlust erfordert unmittelbares Handeln, bevor diese Art unwiederbringlich verloren ist“, betont Tolley. Die Waldzerstörung in diesem Gebiet müsse aufgehalten und der Lebensraum der Chamäleons wieder hergestellt werden. „Ich werde traurig, wenn ich darüber nachdenke, was wir mir diesen Tieren und ihrem Habitat machen. Sie sind hilflose Opfer“, so Tolley.

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