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Bei Netflix stürmt gerade einer der dümmsten Sci-Fi-Filme aller Zeiten die Charts, der alles falsch erklärt

Wie viel kann ein Film falsch machen? Bei Netflix schauen gerade so viele Leute das Sci-Fi-Wagnis The Core, dass es schon in die Top 5 der Charts gekommen ist – obwohl der Film von seinem Thema keine Ahnung hat.

In den letzten Jahren wurde immer wieder über den (realen) inneren Erdkern unseres Planeten diskutiert. Er benimmt sich seltsam, hat vielleicht aufgehört, sich zu drehen und vielleicht die Richtung gewechselt, könnte man das Fazit von chinesischen Forscher:innen vor zwei Jahren im Fachjournal Nature Geoscience  laienhaft zusammenfassen. Dass diese Erkenntnisse Auswirkungen auf uns haben, wird erstmal nicht angenommen.

Wer allerdings annimmt, dass die Welt davon untergeht, ist der wirklich dumme und gleichzeitig extrem unterhaltsame Sci-Fi-Blockbuster The Core. Der stürmt aktuell die Netflix-Charts und erklärt euch dabei den Erdkern komplett falsch.

Auch in The Core hält der Erdkern an: Bei Netflix erfahrt ihr, wie viel ein Film falsch machen kann

The Core beginnt wie jeder gute Katastrophen-Blockbuster: Ein Wissenschaftler prophezeit den Weltuntergang. Irgendwo stürzen tote Vögel vom Himmel. Der Erdkern hat angehalten, die Welt geht bald unter. Die Lösung ist natürlich eine Bombe. Und während wir bei Armageddon hoch mussten, um sie zu zünden, müssen wir jetzt da runter, um dem Erdkern Starthilfe zu geben.

Das ist einerseits wahnwitzig unwissenschaftlich und andererseits tolle Popcorn-Unterhaltung mit Aaron Eckhart und Hilary Swank. The Core floppte 2003 noch dazu an den Kinokassen und sorgte laut dem Film-Magazin Salon  sogar eigenhändig dafür, dass Hollywood-Filme akkurater in wissenschaftlichen Behauptungen wurden.

Die New York Times  nannte The Core „monumental dumm“. Das mag sein. Dennoch werden Fans von Roland Emmerich-Szenarien wie 2012 und Moonfall daran besten Gefallen finden. Schauen wir uns zur Sicherheit die unwissenschaftlichsten Teile des Films an, damit keine falsche Erdkern-Panik beim Streamen entsteht.

Sci-Fi-Desaster in allen Belangen: Die unwissenschaftlichsten Behauptungen in The Core

Wo sollen wir anfangen? Immerhin hat The Core es geschafft, den Aufbau des (echten) Erdkerns halbwegs korrekt wiederzugeben, aber das war’s dann auch.

In The Core löst der Erdkern-Stopp anders als im echten Leben eine ganze Kettenreaktion an Katastrophen aus, ausgehend von der Zerstörung des Magnetfeldes der Erde. Das wird im Film übrigens fälschlicherweise immer wieder elektro-magnetisch genannt. Salon zählt den Quatsch auf:

  • Alle Herzschrittmacher und viele andere elektronische Geräte geben plötzlich gleichzeitig den Geist auf.
  • Es regnet Vögel vom Himmel, weil diese nicht mehr navigieren können.
  • Sehenswürdigkeiten werden von Wetterkatastrophen zerstört.

Und natürlich ist die Regierung auf einen einzigen Hacker angewiesen, der die Welt vor der Wahrheit und somit vor der Panik bewahrt.

Der Kern soll wiederbelebt werden, indem die zusammengewürfelte Mannschaft eine Bombe in seinem flüssigen Inneren abwirft. Das Schiff dafür würde sich mithilfe von Ultraschallwellen bis dorthin durch die Erde fressen. Dafür wollen sie dieselbe Technik verwenden, wie zum Aufbrechen von Nierensteinen. Für dieses Vorhaben würde allerdings so viel Energie benötigt werden, dass die Rettungsmannschaft mit ihrem kleinen Schiff nicht weit kommen würde.

  • Zum Weiterlesen: Noch ein fragwürdiger Sci-Fi-Film in den Netflix-Charts: Moonfall
  • Tipp: Unbedingt nach Moonfall und The Core bei Netflix streamen

Wie Gamerant  anmerkt, würde die Crew vom Erdinneren auch kaum mit der Außenwelt in Verbindungen stehen können, wie der Film es uns glauben lässt. Und von der Idee, mit einer Atombombe im Inneren der Erde irgendetwas wiederherzustellen, wollen wir an dieser Stelle gar nicht mehr anfangen.

Unterhaltsamer als so manche wissenschaftliche Studie ist The Core dennoch. Und solange ihr dem Film nichts glaubt, ist Spaß dabei absolut legitim.

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