Kilometerlanger Sandstrand, Comic-Kultur, Geschichte, mittelalterliche Dörfer, idyllische Kleinstädte und die Hauptstadt Europas – Belgien ist zwar klein, aber richtig vielseitig. Hier findet also jede*r das Richtige für sich: Kunst, Kultur, Natur und ganz viel spannende Architektur. Damit du weißt, wo du bei der Planung für deine Reise anfangen sollst, gebe ich dir hier schon mal einen Überblick über die schönsten Orte des Benelux-Lands.
Belgien – gut zu wissen
Belgien ist vor allem von Westdeutschland aus praktisch und schnell mit dem Zug zu erreichen. Aber auch von Berlin und Dresden aus kommst du mit dem Nachtzug European Sleeper schnell nach Brüssel und Antwerpen. Auch die ÖBB bieten mehrere Routen nach Brüssel an. Etwa von Berlin über Frankfurt und NRW. Ab Wien gibt es zwei weitere Nachtzüge, die Brüssel über Stopps in Bayern und Baden-Württemberg anfahren.
Die größeren Städte Belgiens sind untereinander gut mit Zügen erreichbar. Der Vorteil von Belgien ist klar die Größe, denn von Brüssel nach Antwerpen brauchst du mit dem Zug zum Beispiel nur eine halbe Stunde. Wenn du kleinere Orte entdecken oder in der Natur entspannen willst, musst du meist sehr häufig umsteigen. Um die Nerven zu schonen, lohnt es sich also, aufs Auto zu setzen.
Bezahlt wird in Belgien mit dem Euro, und zwar in vielen Bereichen meist etwas höhere Beträge als in Deutschland üblich. Für ein Abendessen solltest du mindestens 15 Euro und eine Nacht in einem Hotel 100 Euro einplanen.
Unsere Reisetipps für Belgien
1
Finde das vegane Glück in Gent
Belgien ist eines dieser zentraleuropäischen Länder, das irgendwie weiterhin unter dem Radar vieler Reisender fliegt. Brüssel ist dank der Politik ja noch bekannt, doch wo sich genau Gent befindet, wissen viele gar nicht. Wer sich pflanzenbasiert ernährt, sollte das aber schleunigst herausfinden. Denn der belgischen Hafenstadt wurde bereits der Titel „Veggie-Hauptstadt Europas“ verliehen. Mit ihren Giebelhäusern und dem charmanten Kai Graslei ist sie nicht nur wunderschön, sondern macht auch dank der guten vegan-vegetarischen Infrastruktur satt und glücklich. Auf deiner Essensliste sollte auf jeden Fall das Teehaus Lokaal stehen, die Bio-Weinbar Le Botaniste und natürlich die Spezialität „patates frites“ bei De Frietketel.
Tauche ein in die Natur in den Cabins von Nutchel in Belgien
Bei Nutchel in Belgien nächtigst du in stilvoll eingerichteten Baumhäusern direkt im Wald. Einige der Cabins sind zweistöckig und haben eine Terrasse mit Hängematte und tollem Blick auf die Landschaft, andere einen blubbernden Hot Tub. Besonders gemütlich wird es in den niedrigen Schlafkabinen für zwei Personen und natürlich vor dem Kamin. Die Küche ist voll ausgestattet, gekocht wird an einem kleinen Gasherd oder auf dem Außengrill auf der Terrasse. Unsere persönlichen Erfahrungen im belgischen Wald und in einem der Baumhäuser von Nutchel kannst du hier nachlesen.
Ein Stadtbummel durch Antwerpen gehört zu jedem Trip nach Belgien – oder ist ein schöner Anlass für einen Wochenendtrip von Westdeutschland aus. Zum Pflichtprogramm gehört natürlich das historische Zentrum samt Grote Markt, die Liebfrauen-Kathedrale und der wunderschöne Hauptbahnhof. Ein weniger bekanntes Highlight ist das Havenhuis der berühmten Architektin Zaha Hadid und die Ruheoase Begijnhof mitten im Stadtzentrum. Dort kannst du in historischen Gebäuden, neben religiösen Statuen und auf einer herrlichen grünen Parkanlage mit bunten Obstbäumen entspannen.
Einer der beeindruckendsten Orte Belgiens liegt unter der Erde. Nämlich die Höhle von Han-sur-Lesse, eine der schönsten Tropfsteinhöhlen Europas. Mit einem Guide kannst du durch gigantische unterirdische Säle wandeln, einen Fluss und natürlich Stalaktiten und Stalagmiten bewundern. Wer die „Durchreise“ bucht und dabei durch die ganze Höhle wandelt, erlebt auf der Tour auch eine Ton- und Lichtshow.
Versteckt im Südosten Belgiens ist Durbuy noch ein kleiner Geheimtipp. Hier könnt ihr über Kopfsteinpflasterstraßen vorbei an wunderschönen Steinhäusern schlendern und euch wie im Märchen fühlen. Frühstückt ein petit dejeuner bei La Vieille Demeure, esst ein Eis bei Marilia, spielt Minigolf mit Blick auf das Schloss oder leiht euch ein Kajak aus und saust den Fluss Ourthe hinab.
Gehe auf Kunsttour durch Brüssel beim Comic Strip Walk
In Brüssel kannst du eine Stadttour der besonderen Art machen und beim Comic Strip Walk in der Innenstadt zahlreiche großformatige Comics an Häuserwänden entdecken. Die Comics stammen aus der Feder von belgischen und französischen Künstler*innen wie Morris, André Franquin oder René Goscinny und Albert Uderzo, die sich für so bekannte Comics wie „Lucky Luke“, „Spirou und Fantasio“ oder „Asterix und Obelix“ verantwortlich zeichnen. Auf einer Online-Karte findest du alle Spots, sodass du die Comics auf eigene Faust entdecken und Brüssel von einer ganz anderen Seite kennenlernen kannst.
Lass dich durch die kleinen Gassen von Brügge treiben
Brügge sehen und sterben? Der Film mit Colin Farrell hat der kleinen Stadt in Belgien zu internationalem Ruhm verholfen und das zu Recht. Du kannst hier nicht nur überall feinste belgische Schokolade oder diverse Sorten Fruchtbier probieren, sondern natürlich auch durch den hübschen historischen Stadtkern und die vielen malerischen Gässchen spazieren.
Entspanne und sauniere in der Bush Box in der Kalmthoutse Heide
Nur 20 Kilometer von Antwerpen entfernt versteckt sich mitten im Grünen eine wahre Oase der Entschleunigung. Auf dem großzügigen Grundstück beweist die Bush Box, dass man eigentlich nicht viel braucht, um glücklich zu sein. Das zurückhaltend designte Tiny House fügt sich mit seiner in Erdtönen gehaltenen Fassade perfekt in die natürliche Umgebung ein und im Inneren sorgen helle Farben, klare Formen und aufmerksame Details für ein dauerhaftes Wohlbefinden. So wirst du dazu verführt, Stunden auf nur wenigen Metern zu verbringen. Zum Entspannen lädt außerdem ein Lagerfeuer und eine private Sauna ein. Wer trotzdem Lust hat, aktiv zu sein, sollte auf jeden Fall die nahegelegene Kalmthoutse Heide besuchen. Das Naturschutzgebiet kannst du auf zahlreichen Wanderwegen und Radrouten erkunden.
Das Hohe Venn ist ein Naturschutzgebiet und verbindet die Eifel mit den Ardennen Ostbelgiens. Das Hochplateau ist nicht etwa von Wald, sondern von Mooren geprägt und kann wunderbar erwandert werden – und zwar auf Holzplanken. Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, mit dem Zelt auf einem der Hochplateaus zu übernachten. Tagsüber kannst du die aus der Zeit gefallene Landschaft auf mehreren Lehrpfade oder mit dem Fahrrad erkunden.
Paddle und wandere in das pittoreske Örtchen Dinant
Die Maas fließt vor den Felsen der Ardenne und einer bunten Häuserreihe vorbei: Dinant sieht ein bisschen aus, als wäre es in einem Filmpark in Hollywood nachgebaut worden. Obwohl das Städtchen in der Wallonie echt ist, findet hier jährlich ein filmreifes Spektakel statt. Bei der Badewannen-Regatta paddeln seit 1982 immer Mitte August alle, die einen fahrbaren Untersatz finden, der einer Badewanne ähnelt, um die Wette. Aber auch an allen anderen Tagen im Jahr ist Dinant ein pittoreskes Ausflugsziel und ein guter Ausgangsort für Wander- oder Kajakurlaub.
Man hört zwar nicht oft davon, aber in Belgien kannst du auch wunderbar Strandurlaub machen. Als Königin der Seebäder gilt Ostende. Kein Wunder, denn hier gibt es einen sieben Kilometer langen Strand, zwei Museumsschiffe und mit dem Mu.ZEE ein Museum für Kunst aus der Region. Wenn du schon mal hier bist, solltest du aber nicht nur am Strand, sondern auch im Stadtzentrum chillen. Zum Beispiel in einem der Cafés am Visserskai oder dem Fischmarkt in der Nähe.
Antwerpen ist zwar nicht besonders groß, hat aber eine ausgeprägte Food-Szene. Das sind unsere 11 liebsten Restaurants, Cafés und Bars.
Weiterlesen
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.