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#Biden: „Das war ein Terrorakt“

Biden: „Das war ein Terrorakt“

Der amerikanische Präsident Joe Biden hat die Geiselnahme in einer Synagoge im amerikanischen Bundesstaat Texas als terroristische Tat verurteilt. „Das war ein Terrorakt“, sagte Biden am Sonntag am Rande eines Termins in Philadelphia. Der Demokrat lobte den Einsatz der Polizei, bei dem alle Geiseln unverletzt freikamen. „Sie haben einfach großartige Arbeit geleistet.“

Ein Mann hatte am Samstag in einer Synagoge in der Stadt Colleyville nahe Dallas mehrere Geiseln genommen. Nach stundenlangen Verhandlungen mit dem Geiselnehmer drangen Spezialkräfte am Abend (Ortszeit) in das Gebäude ein und befreiten die Geiseln. Diese blieben unverletzt. Der Geiselnehmer kam ums Leben. Wie genau, ließ die Polizei zunächst offen. Auch zu den Hintergründen hielten sich die Behörden offiziell bedeckt. US-Medien berichteten unter Berufung auf Ermittlerkreise, der Geiselnehmer habe eine in Texas inhaftierte pakistanische Wissenschaftlerin freipressen wollen, die 2010 wegen versuchten Mordes an amerikanischen Soldaten in Afghanistan verurteilt wurde.

Die Polizei gab am Sonntag die Identität des Geiselnehmers bekannt: Demnach handelte es sich um einen 44 Jahre alten britischen Staatsbürger. Derzeit gebe es keine Hinweise darauf, dass weitere Personen involviert waren, hieß es weiter.

Der Mann hatte am Samstagvormittag während eines Gottesdienstes in der Synagoge der 26.000-Einwohner-Stadt vier Geiseln genommen und sich über Stunden mit ihnen in dem Gebäude verschanzt. Unter ihnen war der Rabbi.

Gottesdienst wurde von Gemeinde gestreamt

Der Gottesdienst wurde auf der Facebook-Seite der Gemeinde live übertragen. Die örtliche Zeitung „Fort Worth Star Telegram“ berichtete, in dem Livestream sei die Stimme eines wütenden Mannes zu hören gewesen, der geschimpft und geflucht und unter anderem über Religion gesprochen habe. Er habe mehrmals gesagt, er wolle niemandem weh tun, und er glaube, dass er sterben werde. Irgendwann brach die Übertragung ab.

Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot von etwa 200 Beamten an – darunter Spezialeinheiten, die auf Geiselnahmen spezialisiert sind. Fachleute der Bundespolizei FBI hielten den Tag über mit dem Geiselnehmer Kontakt und verhandelten mit ihm.

Die Lage war lange unübersichtlich. Am frühen Abend kam die erste Entwarnung: eine männliche Geisel wurde freigelassen – unversehrt. Ein paar Stunden später verkündete dann der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, auf Twitter, alle Geiseln seien frei und in Sicherheit.

Der zuständige FBI-Beamte Matt DeSarno sagte, alle vier Geiseln seien wohlauf und unverletzt. Der Geiselnehmer sei identifiziert. Angesichts der laufenden Ermittlungen könne die Polizei aber keine näheren Angaben zu ihm machen. Umfangreiche Nachforschungen mit Blick auf sein Motiv und mögliche Kontakte seien im Gang. „Unsere Ermittlungen werden globale Reichweite haben“, betonte DeSarno.

Geiselnehmer laut Berichten Brite

DeSarno sagte, nach bisherigen Erkenntnissen sei der Geiselnehmer auf ein Thema fokussiert gewesen, das nicht speziell die jüdische Gemeinschaft betreffe. Der Polizeichef von Colleyville, Michael Miller, sagte, es sei bislang unklar, warum der Mann die örtliche Synagoge als Ziel ausgewählt habe.

Mehrere US-Medien, darunter die „Washington Post“ und der Sender CNN, berichteten unter Berufung auf Ermittlerkreise, der Mann habe die Freilassung der pakistanischen Wissenschaftlerin Aafia Siddiqui aus einem nahe gelegenen Gefängnis in Texas erreichen wollen.

Siddiqui wurde im Juli 2008 im afghanischen Ghasni festgenommen und 2010 wegen eines Angriffs auf US-Soldaten in Afghanistan von einem amerikanischen Bundesrichter zu 86 Jahren Haft verurteilt. Beim Verhör auf einer Polizeiwache hatte sie eine am Boden liegende Waffe an sich genommen und auf einen amerikanischen Soldaten und einen Übersetzer gezielt, ohne diese zu treffen.

Siddiqui war zuvor an einer der Top-Universitäten der USA, dem MIT in Cambridge, ausgebildet worden. Später wurde ihr Name von amerikanischen Behörden auf eine Liste von Verdächtigen gesetzt, die mit Al-Qaida-Terroristen in Verbindung stehen könnten.

Bennett zeigt sich erleichtert über Befreiung

Die Polizei äußerte sich nicht zu dem Motiv des Täters in Texas. Offen blieb zunächst auch, wie sich die Szene der Geiselbefreiung abspielte, wie der Geiselnehmer bewaffnet war und ob er von Beamten getötet wurde oder sich womöglich selbst das Leben nahm.

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett äußerte sich nach der Geiselbefreiung in einem Tweet erleichtert und dankbar. „Dieser Vorfall hat uns deutlich vor Augen geführt, dass Antisemitismus noch lebendig ist, und dass wir ihn weltweit weiter bekämpfen müssen.“

Behörden in anderen amerikanischen Städten, unter anderem in New York und Los Angeles, teilten mit, angesichts der Geiselnahme hätten sie ihre Präsenz an Synagogen und jüdischen Einrichtungen vorerst verstärkt.

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