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Biden will Wohlhabende deutlich höher besteuern

Der amerikanische Präsident Joe Biden will Insidern zufolge für Investitionen in Bereiche wie Bildung und Kinderversorgung die Steuern für Wohlhabende deutlich erhöhen. Unter anderem solle im Rahmen des „American Families Plan“ die Kapitalertragsteuer für Bürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als eine Million Dollar auf 39,6 Prozent fast verdoppelt werden, sagten am Donnerstag mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Auch die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf informierte Kreise.

Zusammen mit einer bestehenden, weiteren Abgabe könnte die entsprechende Steuerlast 43,4 Prozent erreichen. Präsidialamtssprecherin Jen Psaki lehnte eine Stellungnahme zu Einzelheiten des Plans ab. Dieser werde kommende Woche vorgestellt, sagte sie. Die Wall Street reagierte auf die Berichte mit deutlichen Abschlägen und auch Kryptowährungen gingen auf Talfahrt.

Bidens Familienplan dürfte früheren Angaben zufolge etwa ein Volumen von einer Billion Dollar haben. Den Insidern zufolge wird der Demokrat seinen Vorschlag dem Kongress noch vor einer mit Spannung erwarteten Rede am Mittwoch präsentieren. Biden hat bereits ein Infrastrukturprogramm mit einem Volumen von 2,3 Billionen Dollar vorgelegt, mit dem sich der Kongress gegenwärtig befasst. Die Republikaner lehnen es ab. Es wurde erwartet, dass sie sich auch gegen den Familienplan in seiner ursprünglichen Form wenden dürfen.

„Vom Vorschlag bis zur Umsetzung ist es weit“

Da die Demokraten im Senat nur über die kleinstmögliche Mehrheit verfügen, zeigten sich Analysten am Donnerstag zunächst skeptisch, ob Bidens Steuerpläne in dieser Form Gesetz werden können. „Von einem Vorschlag bis zur Umsetzung ist es weit“, sagte der Portfolio-Manager Charles Lemonides von Valueworks. Paul Nolte von Kingsview Investment Management nannte die Verkäufe an der amerikanischen Börse am Donnerstag eine kurzfristige Reflex-Reaktion. „Jedes Mal, wenn von höheren Steuern oder Kapitalerträgen die Rede ist, werden alle ganz aufgeregt“, sagte er. Dann werde erst verkauft und dann nachgedacht. Die Frage sei, wo die Investoren stattdessen ihr Geld unterbringen wollten. Viele würden am Ende einfach wieder Aktien kaufen.

Gegenwärtig zahlen amerikanische Bürger höchstens 20 Prozent Kapitalertragsteuer, wenn sie die Papiere für eine gewisse Mindestzeit halten. Eine zusätzliche Steuer von 3,8 Prozent wird bei einem Jahreseinkommen von mehr als 200.000 Dollar erhoben und fließt zum Teil dem von Präsident Barack Obama eingeführten Gesundheitsprogramm Obamacare zu. Diese Steuer soll den Insidern zufolge bleiben. In den Vereinigten Staaten erheben Bund und Bundesstaaten ihre Steuern getrennt. Damit können die Abgaben je nach Bundesstaat höher ausfallen.

Bitcoin fällt unter 50.000 Dollar

Nach Bekanntwerden der Pläne schloss an der amerikanischen Wall Street am Donnerstag der Standardwerteindex Dow Jones 0,9 Prozent tiefer auf 33.815 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab ebenfalls 0,9 Prozent auf 13.818 Punkte nach, wie auch der breit gefasste S&P 500, der bei 4134 Punkten schloss. Zugleich kam es zu einem Ausverkauf an Kryptowährungen. So fiel der Bitcoin am Freitag erstmals seit dem 8. März unter die Marke von 50 000 Dollar.

Der Kurs fiel auf der Handelsplattform Bitstamp im frühen Handel auf etwas mehr als 48 000 Dollar, konnte sich zuletzt aber wieder etwas erholen. Mit einem Kurs von gut 49 800 Dollar lag der Bitcoin aber immer noch rund vier Prozent unter dem Niveau vom Donnerstagabend. Die Nummer zwei der Cyber-Devisen, Ethereum, büßte gut 12 Prozent auf 2115 Dollar ein. Börsianer befürchten offenbar, dass Bidens Plan die Attraktivität von Kryptowährungen als Geldanlage schmälert. Einige Fonds hätten auf die Nachrichten mit aggressiven Verkäufen reagiert, sagte Avi Felman, Chef-Händler des auf Kryptowährungen spezialisierten Vermögensverwalters Blocktower. Vor allem bei Ethereum seien die Kursverluste aber zu einem nicht unerheblichen Teil eine Reaktion auf vorangegangene Kursgewinne, warf Chris Weston, Chef-Analyst des Brokerhauses Pepperstone, ein

Die Besteuerung von Kapitalerträgen dürfte auch in Deutschland eine Rolle im Bundestagswahlkampf spielen. So war eine Abschaffung der Abgeltungssteuer im Koalitionsvertrag von Union und SPD vereinbart worden. Damit wären Kapitaleinkünfte in Deutschland wieder der Einkommensteuer unterworfen, was vor allem für Gutverdienende höhere Steuern bedeuten könnte. Die Grünen fordern eine Abschaffung der Abgeltungssteuer. Diese war 2009 in Höhe von pauschal 25 Prozent auf Zinsen, Dividenden und Gewinnen bei Aktienverkäufen eingeführt worden.

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