#Bidens Ruhe nach Putins Drohung
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„Bidens Ruhe nach Putins Drohung“
Als Wladimir Putin am Sonntag die Abschreckungskräfte seines Landes in „besondere Kampfbereitschaft“ versetzen ließ, versuchte man in der amerikanischen Regierung hektisch die Botschaft aus Moskau zu entschlüsseln. Präsident Joe Biden hätte im Gegenzug Verteidigungszustand „Defcon 3“ ausrufen können. Raketensilos, Kampfflugzeuge und U-Boote wären dann in Alarmbereitschaft versetzt worden. Das Weiße Haus hätte mit dem Schritt jenem Putins nur entsprochen. Freilich hätte dieser dennoch behaupten können, Washington setze auf Eskalation.
Biden entschied sich anders. Er entschied sich, nicht zu reagieren. Jen Psaki, die Sprecherin des Weißen Hauses, äußerte, Putin versuche zu eskalieren, um sein weiteres Vorgehen zu rechtfertigen. „Wir haben natürlich die Fähigkeit, uns zu verteidigen – genauso wie die NATO.“ Aber man brauche nun einen scharfen Blick und müsse klar benennen, worum es sich bei diesem Zug Putins handle.
Einst waren Kremlogen gefragte Leute
Der russische Präsident hatte den außergewöhnlichen Schritt, der sowohl seine konventionellen als auch seine nuklearen Waffensysteme betrifft, mit „aggressiven“ Äußerungen hoher Amtsträger führender NATO-Staaten und „illegitimen Sanktionen“ begründet. Psaki warf Putin vor, Bedrohungen zu fabrizieren, die nicht existierten. Das sei ein Muster, das man bei Putin seit Beginn des Konfliktes gesehen habe. Es sei aber so: Zu keinem Zeitpunkt sei Russland von der NATO bedroht worden, genauso wenig von der Ukraine. Und Linda Thomas-Greenfield, die Ständige Vertreterin bei den Vereinten Nationen, sagte, Putins Schritt spiegele sein Bedürfnis wider, seine Gegner mit finsterem Blick einzuschüchtern. Bei „diesem Typen“ sei nichts auszuschließen.


In diesen Tagen wird gern an eine Anekdote erinnert, die Biden selbst häufig erzählt. Als Vizepräsident Barack Obamas habe er vor mehr als zehn Jahren einmal Putin getroffen und ihm gesagt: „Ich schaue Ihnen in die Augen und ich glaube nicht, dass Sie eine Seele haben.“ Putin habe daraufhin ein Grinsen aufgesetzt und erwidert: „Wir beide verstehen uns.“ Man weiß nicht, worüber die beiden Männer seinerzeit geredet haben. Es war die Zeit des „Reset“, des Versuchs der Obama-Administration, einen Neuanfang mit Putin zu wagen – nach dem Zerwürfnis in Folge des Georgien-Krieges, noch vor Putins Interventionen in Syrien und der Ostukraine. Dessen zynische Bemerkung, beide Männer verstünden einander, muss freilich richtig dechiffriert werden. Wahr ist, dass Biden sich keine Illusionen über Putin macht. Ob er ihn indes versteht und seine Handlungen deuten kann, ist eine offene Frage.
Angriff auf die Ukraine
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Zwischen Trümmern und Molotow-Cocktails
Einst waren in Washington Kremlogen gefragte Leute. Das war im Kalten Krieg, als amerikanische Sowjetfachleute versuchten, die „Blackbox“ zwischen Kreml, Politbüro und Zentralkomitee zu durchleuchten. Heute hat die Putin-Psychologie Konjunktur. Die Deutungen der Motive und des Zustandes des russischen Präsidenten reichen von gefährlich irrational bis rational, das heißt, wenn man die Welt aus der Perspektive Putins sehen will.
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