#Bikinistreifen im Gesicht
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„Bikinistreifen im Gesicht“
Nicht, dass es uns überrascht hätte. So viel haben wir in den Jahren, die wir mit der Klatschblattlektüre zubringen, gelernt: Kein Ereignis auf dieser Welt ist zu tragisch, als dass sich die pietätlosen Blätter nicht irgendeine strunzdumme Prominenten-Schlagzeile draus zurechtbiegen würden. Bemerkenswert ist sie dennoch, die Skrupellosigkeit, mit der die Freizeitrevue ihre Cover-Story konstruiert: „Sie bangt um ihre Kinder – Steffi Graf – Schüsse und Schreie“.
Aufhänger ist, wie befürchtet, die Amoktat im texanischen Uvalde, bei der 19 Grundschulkinder und zwei Lehrerinnen getötet wurden. Was das mit Steffi Graf zu tun hat? Nun, sie lebt mit ihrer Familie in Las Vegas und somit „mitten in diesem gefährlichen Land, wo jeder Wahnsinnige eine Knarre kaufen kann“. Gut, Las Vegas liegt weit entfernt von Texas, Grafs Kinder sind längst erwachsen, doch „im Umkreis der Schule von Steffis Sohn Jaden Gil (20)“, korrekt müsste es heißen: seiner ehemaligen Schule, „mussten Polizisten“ irgendwann einmal „einen Verbrecher niederschießen“, behauptet Freizeitrevue. „Immer irrer werden die Leute!“ Und diesen Satz, diesen einzigen Satz aus der ganzen Geschichte, kann man getrost unterschreiben: Bei der Freizeitrevue werden sie tatsächlich immer irrer.
Rasend vor Wut
Ebenfalls recht abenteuerlich ist eine Schlagzeile des Neuen Blatts, das bei der Umsetzung freilich schwächelt: „Der Streit eskaliert – Harry (37) & William (39) – Polizei-Einsatz im Palast“, heißt es dort über den Bruderzwist, bei dem es irgendwann „schepperte“, worauf Angestellte „die Notrufnummer für den Sicherheitsdienst im Schloss“ wählten. Da sollte sich Das neue Blatt schon entscheiden: Polizei oder Sicherheitsdienst? Wer auch immer eintraf, er fand „die völlig aufgelösten Prinzen-Brüder William und Harry vor, immer noch rasend vor Wut, nicht bereit, aufeinander zuzugehen“. Verstehen wir nicht: Wenn sie gar nicht aufeinander zugingen, dann bestand doch überhaupt keine Gefahr.
Die Fernsehmoderatorin Annika Lau, die nun das Amt der „Editor at Large“ bei Gala bekleidet, lobt die Großmutter der Prinzen, denn „je älter sie wird, desto besser wird sie irgendwie auch“, schreibt sie. „Abdanken und Charles das Zepter überlassen wird sie wohl nie“, denn „sie weiß, wie gut ihr vertrautes Gesicht den Menschen tut“. Damit dürfte Charles’ Hoffnung, irgendwann doch gekrönt zu werden, dahin sein. Sich selbst wird Lau allerdings wünschen müssen, dass auch ihr noch unvertrautes Gesicht der Gala-Leserschaft guttut.
Draußen oben ohne
Auf der In-Sonderseite „Sommer, Sonne, Sonnenbrand“ irritiert am meisten das Foto des Sängers Prince Damien, dessen Bikinistreifen mitten im Gesicht sitzt, präziser: In seinem geröteten Antlitz zeichnet sich eine weiße Zone ab, wo zuvor ein Mund-Nasen-Schutz saß. Wird dies im Sommer das Erkennungszeichen aller besonders Vorsichtigen sein? Dabei würde doch nicht mal Professor Lauterbach bestreiten, dass man draußen oben ohne herumlaufen darf.
Junge Liebe: Luna Schweiger und Kevin von Anhalt
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Bild: dpa
Einen anderen Prinzen geangelt hat sich Luna Schweiger: Sie hatte laut Gala „ihren ersten öffentlichen Liebesauftritt mit Fünftliga-Fußballer und Adoptiv-Prinz Kevin von Anhalt“. Nichts gegen diesen gewiss entzückenden Herrn, aber die Kombination „Fünftliga-Fußballer und Adoptiv-Prinz“ klingt ähnlich berauschend wie „Rummelplatzboxer und Heiratsschwindler“. Vater Til aber schätzt den Knaben, und das junge Paar hat laut Luna „zwölf Wochen lang zusammen acht Welpen aufgezogen – das hat uns total zusammengeschweißt“. Könnte eine gute Bewährungsprobe also auch für andere Paare sein, nur: wo bekommt man all die Welpen her?
Ebenfalls Tochter eines berühmten Vaters, nämlich von Markus Söder, ist Gloria-Sophie Burkandt. Sie will, weiß Gala, nun „als Model durchstarten“ und deshalb „politisch neutral sein“. Die Konsequenz: „Ich bin aus der Jungen Union ausgetreten.“ Das ist sicher nicht verkehrt, die zahllosen politischen Manifeste vieler Supermodels sind uns in unguter Erinnerung. Vielleicht fürchtet Burkandt aber auch, als Model mit CSU-Odeur nur mit Maßkrügen auf die Laufstege zu dürfen.
Bei Ed Sheeran wäre sie damit willkommen, denn der Sänger hat sich in seinem Heimatdorf eine Wohnanlage gebaut, zu der neben einer eigenen Kapelle mitsamt Gruft auch eine Kneipe zählt, die verbunden ist mit Sheerans Haus: „Unter meinem Lancaster Lock Pub gibt es einen unterirdischen Tunnel, den man dicht machen kann“, hat Sheeran laut Bunte gesagt. Hoffentlich findet er, wenn er selbst dicht ist, den Tunnel noch. Wir fragen uns nun, ob auf Sheerans Anwesen immerzu Angestellte abhängen, die stets dann in die Kneipe beordert werden, wenn es der Chef etwas gesellig möchte. Fänden wir als Jobbeschreibung gar nicht so unattraktiv.
Ihren alten Job aufgegeben hat Mirja du Mont und „Unter uns“ verlassen. „Ich nehme hier so viele Menschen mit, die mir ans Herz gewachsen sind“, hat sie dem Neuen Blatt gesagt. Für die Fans von „Unter uns“ ist das schlimm: Wenn du Mont die alle mitnimmt, bleibt ja keiner übrig, der noch in der Serie mitspielen kann.
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