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#Beethoven war gar kein Beethoven

„Beethoven war gar kein Beethoven“

Ludwig van Beethoven war die längste Zeit seines Lebens ein kranker Mann. Mit 27 Jahren bemerkte er erste Einschränkungen seines Hörvermögens und litt unter Tinnitus. Etwa zwanzig Jahre später war er völlig taub, was seine Arbeit als Komponist erschwerte, sein Auftreten als Pianist und Dirigent praktisch unmöglich machte. Zudem litt er an ungeklärten Magen-Darm-Beschwerden, die sich in schmerzhaften Koliken und lang anhaltenden Durchfallerkrankungen äußerten. In den letzten Lebensjahren beschrieben Zeitgenossen eine Verfärbung seines Gesichts, die auf eine Gelbsucht oder eine andere Lebererkrankung hindeuteten. Wir wissen, dass Beethoven mehrfach die böhmischen Bäder Franzensbad, Karlsbad und Teplitz (wo es 1812 zu einer Begegnung mit Goethe kam) aufsuchte, um durch Bäder und Trinkkuren seine Unterleibsbeschwerden zu lindern. Und wir wissen von seinen verzweifelten Versuchen, die Ertaubung aufzuhalten. Sie reichten so weit, dass er sich selbst mit Metallzylindern bei der Galvanotherapie Gleichstromstöße durch den Kopf jagte, um den Hörsinn wieder anzuregen.

Beethovens Lebensgeschichte ist medizinisch gesehen eine Leidensgeschichte. Mit knapp 32 Jahren war der Komponist kurz davor, sich das Leben zu nehmen. Das erst nach seinem Tod aufgefundene „Heiligenstädter Testament“ vom Oktober 1802 erzählt, an die Brüder des Musikers gerichtet, von der Qual der Krankheit, aber auch vom Entschluss, dem dauerhaften Schmerz ein schöpferisches Leben für die Kunst abzuringen. In diesem Dokument äußerte Beethoven den Wunsch, dass der Arzt Johann Adam Schmidt seine Krankengeschichte postum publik mache, um sein abweisendes, oft menschenfeindlich wirkendes Verhalten zu erklären. Schmidt starb bereits 1809, achtzehn Jahre vor Beethoven. Da der Komponist aber in späteren Jahren auch mündlich bekräftigt hatte, seinen Körper der Medizin zur Verfügung zu stellen, um jenen Menschen zu helfen, die an ähnlichen Krankheiten wie er litten, wurde er einen Tag nach seinem Tod am 27. März 1827 von Johann Wagner in Wien obduziert. Der Bericht vermerkt zusammengeschrumpfte und marklose Hörnerven, verknorpelte Gehörschlagadern sowie eine geschrumpfte und verhärtete Leber.

Beethoven-Studie vereinigte 33 Forscher

Insofern stellt es, was mehrere Ethikkommissionen bestätigen, keine Verletzung der Persönlichkeitsrechte eines Verstorbenen dar, wenn jetzt insgesamt 33 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachmagazin „Current Biology“ Ergebnisse einer erstmaligen Sequenzierung von Beethovens Genom veröffentlichen. Sie erfüllen damit Beethovens Wunsch. Malte Boecker, der Direktor des Beethovenhauses in Bonn, das die Forschungen über Jahre hinweg begleitete und beförderte, würdigt die Studie: „Dank der Untersuchung wird ein neues Kapitel für die zukünftige Beethoven-Forschung aufgeschlagen. Bei diesem Projekt geht es nicht um Beethovens kreativen Geist, sondern seine Genetik. Das Überraschende für mich ist: Beethoven erweist sich auch bei einer rein biologischen Betrachtung als ähnlich faszinierend wie in seinem Werk.“

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