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#Blitzer-App: Darf die Polizei sogar das Handy durchsuchen?

Wie eine Umfrage zeigt, nutzt fast die Hälfte der befragten Auto- und Motor­radfahrer eine Blitzer-App auf dem Handy oder ein Navigations­gerät mit Blitzer-Warn­funk­tion. Doch was ist eigentlich erlaubt? Und darf die Polizei mein Handy durchsuchen?

Blitzer-App: Darf die Polizei sogar das Handy durchsuchen?
Blitzer-App: Darf die Polizei sogar das Handy durchsuchen?Bildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Blitzer-Apps gibt es viele. Sie sind schnell auf dem Handy installiert und warnen Autofahrer vor mobilen und festen Blitzern, kurz bevor man den Standort der Blitzanlage erreicht. Das System funktioniert ziemlich einfach: Nutzer einer Blitzer-App können die Standorte der Radarfallen direkt in der App melden. Das ist erlaubt. Schließlich darf man auch beim Radiosender anrufen und den Standort eines Blitzers durchgeben. Und: Blitzer-Warn-Apps sind nicht verboten!

Blitzer-App: Darf man sie im Auto nutzen?

Ja, darf man. Allerdings nicht während der Fahrt. An einem Rastplatz aber oder vor einer Autofahrt darf man die Blitzer-App nutzen und nachsehen, wo geblitzt wird. Während der Fahrt darf sie aber nicht aktiviert sein. Darf denn der Beifahrer eine Blitzer-App benutzen? Auch hier gilt: Nein. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat Anfang 2023 entschieden, dass auch das verboten ist. Denn sobald der Mit- oder Beifahrer die Info der Blitzer-App an den Fahrer weitergibt, ist es rein rechtlich genau so, als würde der Fahrer direkt eine Blitzer-Warn-App nutzen.

Warum sind Blitzer-Apps verboten?

Warnt das Radio vor Radarfallen, ist das recht­lich in Ordnung. Lässt man sich als Auto­fahrer aber von einer App auf seinem Handy warnen, ist das verboten. Zwar ist das nicht logisch, jedoch ist die Rechts­lage eben so. Paragraf 23 Absatz 1c der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) verbietet es Auto­fahrern, während der Fahrt eine Blitzer-App zu benutzen.

→ Autofahrer tappen reihenweise in die Falle: Diese Blitzer-Methode ist neu

Übrigens: Auch während der Fahrt aktive Blitzer-Warner wie der unheimlich beliebte von Oono sind verboten. Zudem fällt dieser Blitzer-Warner bei einer Kontrolle sofort auf, wenn man ihn im Cockpit sichtbar montiert. Ein Bußgeld ist einem so sicher.

Darf die Polizei mein Handy nach einer Blitzer-App durchsuchen?

Sollte es bei einer Kontrolle Hinweise darauf geben, dass man eine Blitzer-App benutzt, darf die Polizei auch das Handy kontrollieren. Ein Anhaltspunkt dafür könnte etwa ein Warnton oder die sichtbar geöffnete App auf dem Handy sein. Aber: Ist die App nur installiert, zu dem Zeitpunkt der Kontrolle aber nicht aktiv, droht keine Strafe. Ebenso gilt: Ohne einen konkreten Verdacht und ohne Einwilligung der betroffenen Person darf die Polizei ein Handy aber grundsätzlich nicht durchsuchen.

Diese Strafen drohen

Kommt man in eine Polizeikontrolle und es stellt sich heraus, dass man eine Blitzer-App nutzt, wird ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro fällig. Einen Punkt in Flensburg gibts obendrauf. Obacht: Wer in den Urlaub nach Italien fährt und bei der Nutzung einer Blitzer-App erwischt wird, dem droht ein Bußgeld in Höhe von 800 Euro. Und das Gerät wird auch noch beschlagnahmt.

→ Blitzer und Polizeikontrollen? Davor haben Autofahrer wirklich Angst

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Alternativen zu Blitzer-Warn-Apps? Im Lokalradio auf Blitzer-Meldungen achten. Oder vor der Fahrt und während Pausen, etwa beim Tanken, in die Blitzer-App schauen. Danach die App aber wieder ausschalten.

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