Wenn die Zinsen für Kredite klettern, dann sind die Vertreter der Bausparkassen in ihrem Element. Sie raten Leuten, welche die Sorge umtreibt, für ihre Kredite in sechs oder sieben Jahren, wenn die Zinsbindung ausläuft, mehr als heute bezahlen zu müssen, zum baldigen Abschluss hoher Bausparverträge. So preisen zum Beispiel die Verkäufer der Landesbausparkassen seit Monaten ihren Mein-Zuhause-Tarif als historische Gelegenheit, sich auf Dauer jährliche Kreditzinsen von 1,25 Prozent zu sichern. Das klingt verlockend, weil Kredite mit zehnjähriger Zinsbindung rund 2,1 Prozent im Jahr kosten. Wenn auch Sie wissen wollen, wie lukrativ Bausparverträge in dieser Situation sind, dann schauen Sie sich folgenden Fall an.

Ein Ingenieur hat vor drei Jahren rund 500.000 Euro aufgenommen, um ein Eigenheim zu bezahlen, das 800.000 Euro gekostet hat. Der jährliche Nominalzins dieser erstrangigen Hypothek beträgt 1 Prozent und gilt noch sieben Jahre. Die Raten für Zins und Tilgung liegen bei 2000 Euro im Monat und werden die Schulden bis zum Ende der Zinsbindung auf 300.000 Euro senken. Wie es danach weitergehen wird, weiß kein Mensch, doch im Augenblick sieht es für den Ingenieur düster aus, wie ein Blick auf die aktuellen Konditionen zeigt. Die Zinsen sind auf 2,1 Prozent pro Jahr gestiegen, und wie viel der Anschlusskredit in sieben Jahren kosten wird, steht in den Sternen. Es ist denkbar, dass die Zinsen wieder sinken werden, doch genauso ist es auch möglich, dass die Zinsen weiter steigen. Das ist bei Bausparverträgen anders. Hier stehen die Konditionen vom ersten bis zum letzten Tag fest, und wenn die Kreditzinsen niedrig sind, dann haben die Verkäufer leichtes Spiel, vor allem dann, wenn die Zinsen steigen.