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#Medienmacher Zakhar Protsiuk aus Kiew und das Portal „The Fix“

„Medienmacher Zakhar Protsiuk aus Kiew und das Portal „The Fix““

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind ukrainische Journalisten und Medienschaffende besonders gefährdet. Berichterstattung, erst recht nahe der Front, ist riskant, zumal die russische Armee Jagd auf Journalisten macht. Darum handelte Zakahr Protsiuk schnell. Er startete einen Spendenaufruf, um unabhängigen Medien in der Ukraine zu helfen. Protsiuk lebt und arbeitet in Kiew, ist ehemaliger Journalist und Mitgründer von „The Fix Media Ukraine“.

The Fix Media ist ein Verlag und eine Onlineplattform, die Medienschaffende in ganz Europa über Branchenthemen informiert und ein journalistisches Netzwerk spannt. Nun nutzt The Fix seine Reichweite, um unabhängige Medien wie Hromadske.tv, Kyiv Independent oder Ukrayinska Pravda zu unterstützen. Über die Plattform „GoFundMe“ wurden seit Kriegsbeginn mehr als drei Millionen Euro an Spenden gesammelt. Es gibt Sachspenden wie Schutzausrüstung (Helme und schusssichere Westen), Transportmittel für Evakuierungen, Erste-Hilfe-Pakete, aber auch Geldspenden mit möglicher Zahlung in Kryptowährung.

Zakahr Protsiuk war gerade zu Gast bei einer Online-Diskussion mit Christoph Lanz, Beirat des internationalen Forums „M100 Sanssouci Colloquium“, das sich für internationale Medienbeziehungen einsetzt. Dessen erste Fragen gelten der Lage in Kiew und der Rolle der sozialen Medien in diesem Krieg. „Medienschaffende setzen in diesen Kriegszeiten ihr Leben aufs Spiel, um die Wahrheit zu verbreiten“, sagt Protsiuk. Dabei spiele die Faktenprüfung eine entscheidende Rolle, angesichts der Flut an Informationen, die über das Internet und die Social-Media-Plattformen verbreitet werden. „Es gibt nicht nur zu viele Informationen, die Verbreitung von Fake News und wie Informationen interpretiert werden, ist die große Herausforderung.“ Der Messengerdienst Telegram zum Beispiel floriere in diesem Krieg, da es so leicht sei, auf der Plattform „ein Publikum zu finden und Kriegspropaganda zu verbreiten“.

Können ukrainische Journalisten noch „unvoreingenommen“ berichten, wenn von russischer Seite nur Hass und Gewalt propagiert werden? „Es ist wichtig für ukrainische Medien, Stellung zu beziehen und nicht ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Trotzdem sollte die eigene Position immer transparent geschildert werden, auch in Krisenzeiten“, sagt Protsiuk. Zurzeit konzentriere sich The Fix darauf, ukrainische Medien zu unterstützen, doch sei in Zukunft eine Zusammenarbeit mit unabhängigen russischen Medien sinnvoll. Auch die Unterstützung russischer Kollegen sei wichtig, so Protsiuk, „denn wenn die wenigen unabhängigen russischen Medien wegfallen, wird die objektive Berichterstattung verschwinden“.

Der Kiewer Medienmacher nimmt auch wahr, dass nach mehr als hundert Tagen Krieg die Aufmerksamkeit für das Geschehen schwindet. Dessen seien sich die Ukrainer bewusst, sagt Protsiuk. „Es ist ein ganz natürlicher Prozess, dass die Aufmerksamkeit nachlässt. Doch sollten westliche Medien berichten, dass der Krieg nicht nur ein existenzielles Problem für die Ukraine darstellt. Es wird keinen Frieden geben, wenn Russland bekommt, was es will.“ Die Ukraine dürfe man nicht nur als Kriegsschauplatz wahrnehmen, sondern als ein Land, dessen Gesellschaft von starkem Zusammenhalt und Aufbruchsgeist bestimmt sei. „Das Leben in Kiew ist schlimm, aber die Menschen passen sich an“, sagt Protsiuk. „Wir dürfen nicht aufhören zu kämpfen.“ Dass ein Raketenalarm auf den nächsten folgt, liege für viele Menschen auf der Welt außerhalb ihres Vorstellungsvermögens. „Für die Ukrainer ist es Alltag.“

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