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Borussen-Booster

Auch nach seinem bislang besten Spiel für Borussia Dortmund wirkte Donyell Malen noch ein wenig eingeschüchtert. Mit unruhigem Blick erzählte er im Klub-TV von dem „Boost“, den er verspürt habe, nachdem er sein erstes Bundesligator vor der gelben Wand geschossen hatte. Hinter seiner Nervosität war allerdings auch eine große Freude erkennbar. Für den späten 2:1-Siegtreffer des BVB gegen den VfB Stuttgart fünf Minuten vor dem Ende durfte sich zwar Marco Reus feiern lassen, aber der größte Erkenntnisgewinn an diesem fußballerisch eher grauen Arbeitstag für die Dortmunder lag im Auftritt Malens.

Der 22 Jahre alte Niederländer wurde während der vergangenen Wochen als „introvertierter Fremdkörper“ (ran.de) und „Königstransfer ohne Krone“ (Reviersport) bezeichnet. Auch Trainer Marco Rose war deutlich geworden und hatte gefordert, dass Malen an seinem „Mindset“ arbeiten und mehr für die Defensive tun müsse. Nun haben die Kritiker eine starke Antwort erhalten.

Das Duell gegen den VfB war eigentlich kein Stürmerspiel, weil die Kombinationen nur selten bis in den Stuttgarter Strafraum hinein fortgesetzt wurden. Doch Malen wühlte sich irgendwie durchs Getümmel, suchte Zweikämpfe, stocherte und hielt dagegen. Schon in der ersten Halbzeit hatte er die beste Dortmunder Möglichkeit, köpfte jedoch knapp am Tor vorbei. Später kam er zu weiteren starken Abschlüssen, „das war heute eine Benchmark für Donny in vielen Bereichen“, sagte Rose. Malen habe endlich einmal „nicht auf Momente gewartet, sondern er hat sich Momente erarbeitet“.

Für 30 Millionen zum BVB

Das ist ein schönes Lob, das nebenbei ein paar Hintergründe zu den vergangenen Monaten enthielt. Offenbar hat Malen seinen Durchbruch irgendwie herbeigesehnt, aber nicht aktiv genug darauf hingewirkt, was die Verantwortlichen zunehmend beunruhigte. Schließlich haben sie im Sommer 30 Millionen Euro für den Angreifer ausgegeben. Der Sohn eines surinamischen Vaters und einer niederländischen Mutter ist der teuerste Spieler, der im vergangenen Sommer neu in die Bundesliga kam. Der Plan sah vor, dass Malen Jadon Sancho ersetzt und am besten auch noch Erling Haaland ergänzt und entlastet. Diesen Erwartungen wurde er nie gereicht.

Zwischenzeitlich hatte er in dieser schwierigen Situation ziemlich frustriert gewirkt, zumal jeder Zuschauer diesen krassen Kontrast zu der unglaublichen Tormaschine Erling Haaland wahrnehmen konnte. Im Vergleich zum Norweger wirkte Malen wie ein klapperiges Hollandrad neben einem opulent ausgestatteten Rennrad. Fürs Selbstvertrauen war das schlecht. Gegen den VfB Stuttgart hatte Malen nun schon nach einer halben Stunde mehr Ballaktionen als an anderen Tagen in 90 Minuten. Und sein Tor war irgendwie symptomatisch für so eine Partie, die eher von Willenskraft als von spielerischer Finesse geprägt war. Sein 17-Meter-Schuss wurde von Hiroki Ito abgefälscht (56.). „Es ist ein großartiges Gefühl vor der Gelben Wand zu treffen, ich bin sehr glücklich“, sagte er.

Besonders erfreut war Rose, dass Malen seinen kleinen Durchbruch in einem Spiel wie diesem geschafft hatte. Es war eng und umkämpft. „Wir haben nicht groß geglänzt“, räumte Mats Hummels ein. Aber Malen war trotzdem sehr präsent. Das ist ein echter Fortschritt gegenüber den vergangenen Wochen. „Ich glaube, Donny braucht Selbstvertrauen“, sagte Emre Can über den Kollegen. „Es ist nicht einfach, wenn man wegkommt von der Heimat.“ Holland ist zwar nicht weit weg, aber Malen ist nun mal ein eher zurückhaltender Mensch, der vielleicht etwas mehr Zeit zur Integration braucht als extrovertiertere Kollegen.

Ob die mit diesem zwölften Spieltag begonnene Schlussphase der Hinrunde rückblickend einmal als Zeit der Befreiung für Malen gelten wird, bleibt daher fraglich. Der Stürmer hat bereits in der Champions League ein sehr wichtiges Tor geschossen, das 1:0 gegen Sporting Lissabon. Auch damals war von einem Durchbruch die Rede – eine Fehleinschätzung. Nun reist Malen mit seinem Team zum Rückspiel nach Portugal, wo das zarte Gefühl des Aufschwungs schnell wieder verfliegen könnte. Bei einer Niederlage droht das vorzeitige Aus in der Champions League. Aber vielleicht ist der „Boost“, der Malen von der Südtribüne verabreicht worden ist, tatsächlich stark genug, um auch am Mittwoch noch Wirkung zu zeigen.

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