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#Brisantes Duell in der Bundesliga

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Brisantes Duell in der Bundesliga

Auf den Plattformen der mehr oder weniger organisierten Fans von Borussia Mönchengladbach ist nicht viel los in diesen Tagen. Der Sturm der Entrüstung ist hinübergezogen von der niederländischen Grenze an den Main zu Eintracht Frankfurt. Vor einigen Wochen wurde Marco Rose in Mönchengladbach noch übel beschimpft, weil er im Sommer mittels einer Ausstiegsklausel zu Borussia Dortmund wechselt.

In den Tagen vor dem für beide Klub sehr wichtigen Duell gegen Eintracht Frankfurt, das an diesem Samstag (15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga sowie bei Sky) ausgetragen wird, dürfen die Anhänger der Borussia sich freuen, den Nachfolger für Rose auf Grundlage des gleichen Mechanismus unter Vertrag genommen zu haben. Jetzt wird in Frankfurt über Adi Hütters Charakter diskutiert, weil er nach Mönchengladbach geht. Begriffe wie „Lügner“ und „Söldner“ durchsetzen die Debatte bei der Eintracht, die Ultras und das Fanprojekt am Borussia-Park schweigen hingegen.

Innerhalb des Vereins habe ohnehin „nie einer lamentiert, als Marco von seiner Klausel Gebrauch gemacht hat“, sagt Sportdirektor Max Eberl jetzt, wo die Zukunft geklärt ist. Es sei „legitim, dass sehr gute Trainer diese Perspektive der Zukunft ein Stück weit offen lassen wollen“. Wobei Eberl ganz nebenbei erwähnt, dass ihm im aktuellen Fall das Kunststück gelang, Hütter ohne vertraglich vereinbarte Ausstiegsoption für drei Jahre an die Borussia zu binden.

Ein echter Coup

Eberl kann sich über einen echten Coup freuen. Den Ärger hat derzeit Hütter, der sich vor dem Duell gegen seine künftige Mannschaft dazu veranlasst sieht, den „Lügner“-Vorwurf zu entkräften. Ja, er habe zwar im Februar seine viel zitierte „Ich bleibe!“-Aussage gemacht, räumt er ein, aber seither sei nunmal „viel passiert“. Unter anderem hat sein wichtigster Vorgesetzter Fredi Bobic seinen Abschied in Richtung Berlin beschlossen, Hütter sagt also: „Wenn sich viele Sachen verändern, dann habe ich das Recht, dass ich mir auch Gedanken machen darf.“

Spannender als die Frage nach dem Charakter von Fußballtrainern mit Ausstiegsklauseln sind ohnehin die Überlegungen und Vorgänge hinter diesem Trainerwechsel. Er habe in der Länderspielpause Ende März „sehr, sehr viel, sehr, sehr intensiv“, mit Hütter gesprochen, erzählt Eberl. Welches Argument den Österreicher schließlich überzeugt habe, wisse er nicht genau, klar ist aber, dass Hütter die Perspektiven in Mönchengladbach reizvoller findet.

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Womöglich ist Frankfurt ein Team nahe seines Zenits, während bei der Borussia zuletzt viel Potential brach lag. Überdies ist Hütters künftiger Arbeitgeber wirtschaftlich und personell extrem verlässlich, und Trainer haben hier „einen sehr, sehr großen Einfluss auf die Kaderplanung“, berichtet Eberl. Mit diesem Worten spielt er auch auf den FC Bayern an, wo solche Formen der Mitsprache stark begrenzt sind. Die Borussia hingegen gilt als ungewöhnlich trainerfreundlicher Verein.

Um das zu illustrieren, erinnert Eberl an den Trainerwechsel von Dieter Hecking zu Rose vor zwei Jahren. Damals habe die Borussia „Thorgan Hazard und zwei, drei andere Spieler verkauft und dann mit Marco Rose zusammen Spieler wie Embolo, Thuram, Lainer und Bensebaini verpflichten können“, sagt der Sportdirektor. „Genauso ist die Intension jetzt wieder.“

Fußballerisch dürfte aber schon der heutige Kader ganz gut zu den Vorstellungen Hütters passen. „Eintracht Frankfurt steht für einen sehr aggressiven und sehr intensiven Fußball, der auf hoher Laufbereitschaft beruht“, sagt Rose. Diese Worte hätten ebenso gut zu dem Stil gepasst, der ihm für seine eigenen Teams vorschwebe. Beide Trainer arbeiteten in der Vergangenheit unter den gleichen stilprägenden Bedingungen bei RB Salzburg. Wobei Hütter bisher noch ein bisschen wilder spielen lässt als Rose. Das lässt sich ganz gut an den aktuellen Bundesligastatistiken erkennen.

Der Bereich der Sprints war ein wichtiges Arbeitsfeld für Marco Rose, als er die Borussia vor zwei Jahren von Hecking übernommen hat. Er wollte sowohl bei eigenem Ballbesitz als auch im Anlaufen gegen den Ball mehr Dynamik entwickeln. Im laufenden Spieljahr stehen die Gladbacher in dieser Statistik mit 5866 Sprints auf Rang 16, Frankfurt ist mit einem Wert von 6533 immerhin Neunter. Ähnlich sieht es bei den intensiven Läufen aus (20.658 bei Frankfurt gegenüber 19.612 bei Mönchengladbach), und in der Kategorie der gewonnenen Zweikämpfe steht die Eintracht als Vierter im Ranking ebenfalls vor der Borussia auf Platz acht (3145 gegenüber 3035). Nicht zuletzt haben die Frankfurter deutlich mehr Gelbe Karten gesammelt als Mönchengladbach (67:52). Es geht ein bisschen rauher zu bei Adi Hütter.

Das liegt sicher einerseits an den eingesetzten Spielern. Dennoch deutet der statistische Vergleich der beiden Teams darauf hin, dass der Fußball unter Hütter etwas weniger von strategischen Überlegungen geprägt, dafür aber emotionaler ist. Die treibenden Kräfte der Kritik nach der Wechselankündigung Roses aus dem Februar dürfen sich also auf jede Menge Wucht und Intensität freuen. Womöglich sind sie gar nicht mehr so unglücklich über den bevorstehenden Personalwechsel auf der Trainerbank.

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