#Britisches Königshaus: Die Prinzessin befasst sich wieder mit royalen Pflichten
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Die britische Königsfamlie begegnet dem Vertrauensverlust mit offiziellen und inoffiziellen Auftritten. Laut Umfragen steht es um das Ansehen von Catherine und William aber gar nicht so schlecht.
Das Büro der Princess of Wales hat wissen lassen, dass die Rekonvaleszentin sich mittlerweile sozusagen im Homeoffice wieder mit offiziellen Pflichten befasst. Die Prinzessin habe eine Studie über Gesundheitstests für Babys zur Kenntnis genommen, die von der Königlichen Stiftung für frühkindliche Entwicklung in Auftrag gegeben worden sei und auf Betreiben ihrer Schirmherrin Catherine hin die Wirkung neuer Testverfahren zum Entwicklungsstand von Kleinkindern prüfte. „Die Prinzessin ist darüber die ganze Zeit auf dem Laufenden gehalten worden“, teilte der Kensington-Palast mit.
Auch andere Mitglieder der Königsfamilie bemühten sich in jüngster Zeit um einen Eindruck normaler Geschäftigkeit, um die aus dem Internet in die britische Tagespresse hinübergeschwappten hysterischen Spekulationen um den Zustand der Prinzessin, ihrer Ehe und der gesamten Königsfamilie zu dämpfen. Der Thronfolger Prinz William hatte am Mittwoch beim walisischen Garderegiment in dessen Kaserne in Windsor zu tun, Königin Camilla musste sogar auf die Isle of Man reisen, um dem Hauptort dieser entlegenen Insel in der Irischen See die Stadtrechte zu verleihen.
Einkaufstour zum Hofladen
Das war ein Termin, den eigentlich König Charles III. selbst hätte wahrnehmen sollen, der aber durch seine Krebstherapie gegenwärtig grundsätzlich an öffentlichen Auftritten gehindert ist. Charles wurde am Mittwoch lediglich auf dem Rücksitz seines Bentleys entdeckt, als er seine Londoner Residenz verließ. Am Vortag allerdings hatte der König eine Audienz mit vier britischen Veteranen aus dem Koreakrieg im Buckingham Palace abgehalten, um in Film und Fotos dokumentieren zu können, dass ihn seine Erkrankung jedenfalls nicht von königlicher Pflichterfüllung abhält – der kleine Empfang bot außerdem eine Gelegenheit zu illustrieren, dass der 75 Jahre alte Monarch sich gegenüber den rund eineinhalb Jahrzehnte älteren Veteranen durchaus jugendlich und agil ausnahm.
Alle offiziellen Auftritte von Mitgliedern der königlichen Familie haben mindestens den Nebenzweck, Vertrauensverlusten und Enttäuschungen zu begegnen, die durch die lange Genesungszeit der Princess of Wales von einer Operation im Bauchraum und vor allem durch ihren missglückten Versuch entstanden, ihre Rekonvaleszenz mittels eines retuschierten Familienfotos zu belegen. Auch inoffizielle Aktionen dienen diesem Ziel, beispielsweise die kurze Einkaufstour zum Hofladen in der Nachbarschaft ihres Cottage auf dem königlichen Anwesen in Windsor, die glücklicherweise von einem anderen Kunden gefilmt wurde – der seine Handyaufnahme anschließend einem Boulevardblatt zur Verfügung stellte.
„Mensch, den kenne ich doch!“
Die Erläuterungen des Hobbyfotografen dazu haben womöglich die Sorgen der Publicity-Strategen im Büro des Kronprinzenpaars eher gemehrt: Er habe im Laden ein Paar gesehen, das einige Brotlaibe aussuchte, berichtete der Handyzeuge, und als die Frau sich umgedreht habe, da habe er gedacht, ihr Gesicht komme ihm irgendwie bekannt vor. Dann habe sich auch der Mann umgedreht, und er habe gewusst: „Mensch, den kenne ich doch!“
Die Londoner Privatklinik, in der Catherine operiert wurde: Berichte, wonach Angestellte versucht haben sollen, an ihre Patientenakte zu gelangen, verstärken das öffentliche Sentiment zu ihren Gunsten.
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Bild: EPA
Dass die öffentliche Wiedererkennbarkeit der Princess of Wales hinter der ihres Mannes zurücksteht, wird womöglich wieder neue Mutmaßungen befeuern, es habe sich gar nicht um die richtige Prinzessin gehandelt. Andere Zweifel werden mittlerweile von Bildagenturen geweckt, die in immer neuen Fotografien der Königsfamilie nachträgliche Retuschen zu erkennen meinen, etwa auf dem offiziellen Foto, das nach der Taufe von Archie entstand, dem Sohn von Prinz Harry und seiner Gattin Meghan, oder der letzten Familienaufnahme von Königin Elisabeth II., die sie im Kreis ihrer Enkel und Urenkel zeigt.
Die britische Öffentlichkeit, die in Umfragen einiger Zeitungen aufgefordert war, ihre Ansichten zur Handhabungsstrategie persönlicher Informationen der Königsfamilie kundzutun, gibt sich weiterhin mehrheitlich gelassen; noch immer sind die Vertrauenswerte für das Kronprinzenpaar geringfügig höher als die für den König.
Und jüngste Berichte, wonach drei Angestellte in der Londoner Privatklinik, in der Prinzessin Catherine behandelt wurde, versucht haben sollen, sich Zugang zu ihrer Patientenakte zu verschaffen, verstärken eher das öffentliche Sentiment zu ihren Gunsten. Der britische Datenschutzbeauftragte hat bestätigt, er untersuche den Fall. Und der Sprecher des Premierministers Rishi Sunak nutzte diese Neuigkeit zu einem Appell: „Ich glaube, wir alle wollen uns hier hinter die Princess of Wales stellen.“
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