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#„Mit dem Blut von Kartellkriegen beflecktes Schmiergeld“

„„Mit dem Blut von Kartellkriegen beflecktes Schmiergeld““

Genaro García Luna, einst der oberste Drogenbekämpfer Mexikos, ist in den Vereinigten Staaten wegen Drogenschmuggels und der Annahme von Bestechungsgeldern durch Kartelle schuldig gesprochen worden. Zum Ende des gut vier Wochen langen Prozesses vor einem New Yorker Bundesbezirksgericht kam die Jury am Dienstag nach dreitägigen Verhandlungen zu der Übereinkunft, García Luna habe ein Doppelleben geführt. Demnach erhielt der frühere Direktor der mexikanischen Ermittlungsbehörde AFI und späterer Minister für innere Sicherheit über Jahre Millionenbeträge vom mexikanischen Sinaloa-Kartell. Außerdem schmuggelte er mehr als fünfzig Tonnen Kokain in die Vereinigten Staaten.

Sofia Dreisbach

Politische Korrespondentin für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Der 54 Jahre alte García Luna wurde in allen fünf Anklagepunkten schuldig gesprochen, darunter wegen internationalen Kokainhandels, der Absicht des Imports nach Amerika und Falschaussagen. Das Strafmaß wird am 27. Juni bekanntgegeben; dem Verurteilten drohen zwanzig Jahre bis hin zu einer lebenslangen Haft. Vier Jahre vor García Luna wurde in demselben Gerichtsgebäude in New York City der Chef des Sinaloa-Kartells, Joaquin „El Chapo“ Guzmán, unter anderem wegen Drogenhandels und Geldwäsche zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.

García Luna hatte auf nicht schuldig plädiert. Seine Verteidigung warfen der Staatsanwaltschaft vor, die rund zwei Dutzend Zeugen – fast alle aus dem Umfeld der mexikanischen Drogenkartelle – sagten aus Rache gegen den Mandanten aus und seien „Mörder, Betrüger und Drogenhändler“. Es gebe keine handfesten Beweise. Im Falle „El Chapos“ hatten nicht nur Zeugenaussagen, sondern auch schriftliche Nachrichten zu seiner Verurteilung beigetragen. Im Laufe des Prozesses machten frühere Kartellmitglieder Details des Deals zwischen dem ranghohen Beamten und dem Sinaloa-Kartell publik.

„Skrupellos und gierig“

García Luna habe die Drogenhändler etwa auf Razzien aufmerksam gemacht oder Kartellmitglieder mit Uniformen der staatlichen Strafverfolgungsbehörden ausgestattet. Ein ehemaliges Mitglied des inzwischen zerschlagenen Beltrán-Leyva-Kartells gab im Zeugenstand an, mit Hilfe García Lunas habe das Kartell seinen Einfluss in Mexiko von rund vier auf mehr als die Hälfte der 32 mexikanischen Bundesstaaten ausgeweitet. Einmal habe der Chef des Kartells, das eng mit der Sinaloa-Bande zusammenarbeitete, dem Beamten nach einem Treffen einen Geländewagen geliehen, um die Millionen in Bar zu transportieren.

Laut dem Staatsanwalt Breon Peace nahm García Luna im Gegenzug „skrupellos und gierig“ Schmiergelder in Millionenhöhe an, die „mit dem Blut von Kartellkriegen und Drogenkämpfen auf den Straßen der Vereinigten Staaten und Mexikos befleckt“ waren. Laut den Zeugen bekam er dieses Geld in dicken Bündeln etwa in Aktentaschen oder Koffern überreicht. Peace äußerte weiter, García Luna werde nun den Rest seiner Tage „als Verräter seines Landes und der ehrlichen Mitglieder der Strafverfolgungsbehörden“ verbringen. Ein Sprecher des mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel Lopéz Obrador schrieb auf Twitter, es sei Gerechtigkeit geübt worden. Die „Verbrechen gegen unser Volk“ würden niemals vergessen.

Der Mexikaner war nach seinem Ausscheiden aus der Politik im Jahr 2012 nach Florida gezogen, sieben Jahre später in Texas festgenommen und im Jahr 2019 angeklagt worden. Der Vorwurf der Falschaussage bezieht sich auf einen Antrag auf Einbürgerung, den García Luna gestellt hatte und in dem er über seine Straftaten gelogen haben soll. Kaum etwas bekannt wurde während des Prozesses über die Rolle der amerikanischen Drogenbehörde DEA, die damals eng mit García Luna zusammenarbeitete. Er war bis 2012 mehr als zehn Jahre lang einer der wichtigsten Kontakte Washingtons im Kampf gegen den Drogenhandel.

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