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#Carlsen verblüfft zum WM-Start mit einem Zug

Carlsen verblüfft zum WM-Start mit einem Zug

„Ich schätze, es war eine feine Partie von Magnus“, sagte Jan Nepomnjaschtschi. Seine erste Weißpartie am Freitag in Dubai hatte sich der WM-Herausforderer anders vorgestellt. Mit dem Vorteil des ersten Zugs wollte er Gewinnversuche unternehmen oder Titelverteidiger Magnus Carlsen wenigstens ins Schwitzen bringen. Stattdessen war der Russe fast die gesamte erste Partie der Schach-WM über in der Defensive. Dafür besaß er zwar einige Zeit einen Bauern mehr als der Weltmeister, aber einen Vorteil spürte er nicht. Als sich die Gelegenheit bot, erzwang er ein Remis.

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Nepomnjaschtschi eröffnete die Partie erwartungsgemäß mit dem Königsbauern. Anders als im letzten Titelkampf 2018, als Carlsen gegen Fabio Caruana ausschließlich Sizilianisch (1…c7-c5) erwiderte, setzte er seinen eigenen Königsbauern dagegen. Es ergab sich ein klassisches Spanisch und im achten Zug die erste Überraschung. Selbst der Weltranglistensechste Anish Giri räumte ein, dass er das von Carlsen gebrachte Bauernopfer noch nie zuvor gesehen hatte. In der TCEC, der Liga der stärksten Computerprogramme der Welt, wurde dieses Gambit aber schon einige dutzendmal gespielt.

Dass der Weltmeister eine in Partien zwischen Computern gereifte Variante wählt, ist ein Novum bei einer WM. Computer sind den stärksten Spielern im direkten Schachvergleich seit mehr als zwanzig Jahren überlegen. Durch die Verwendung Neuronaler Netzwerke sind die Programme in den letzten Jahren nochmals stärker und die analytische Arbeit mit ihnen ist interessanter geworden.

Mit dem Läuferpaar und der aktiveren Figurenstellung hatte Carlsen laut chess24-Kommentatorin Judit Polgár „volle Kompensation“ für den geopferten Bauern, auch wenn diese Trümpfe nach einem frühen Damentausch weniger ins Gewicht fielen. Nicht alle Züge des Weltmeisters überzeugten, ein Springerrückzug wurde von einigen Kommentatoren kritisiert. Andere zeigten sich beeindruckt, wie er seinem Gegner eine Stellung aufzwang, die ihm selber offenbar besser lag.

Carlsen behielt das freiere Spiel und tauschte einen Läufer ab, um die Bauernstellung Nepomnjaschtschis zu zerstören. Der gab seinen Mehrbauern wieder her, damit er seinen König und seinen Springer besser aufstellen konnte. Als sich nach vier Stunden Spielzeit die Gelegenheit ergab, erzwang der Russe mit einer Zugwiederholung ein technisches Remis.

Nepomnjaschtschis Springer pendelte zwischen c4 und e5 und hielt den schwarzen Turm unter Beschuss, der auf der sechsten Reihe bleiben muss, um nicht den a-Bauern zu verlieren: also Remis. Carlsen räumte „einige nervöse Momente“ in seinem Spiel ein, aber zeigte sich zufrieden mit dem mit Schwarz erzielten halben Punkt. „Jan hat schon im Kandidatenturnier solide gespielt, und das ist eine Fortsetzung davon.“

Am Samstag (13.30 Uhr) wird der Wettkampf mit Carlsen hinter den weißen Steinen fortgesetzt. Die Farbauslosung war bei der Eröffnungsfeier im Opernhaus von Dubai am Mittwochabend vorgenommen. Statt zuletzt zwölf Partien sind dieses Mal 14 Partien angesetzt, und der ausgesetzte Farbwechsel in der Mitte des Wettkampfes wurde gestrichen. Anders als in den vergangenen WM-Kämpfen muss Nepomnjaschtschi als derjenige, der mit Weiß beginnt, also ihn nicht in der Mitte des Wettkampfes zweimal nacheinander mit Schwarz antreten.

Laut dem WADA-Urteil wegen staatlich organisiertem Doping dürfen bei einer Weltmeisterschaft bis Dezember 2022 keine nationalen Farben, Symbole oder die Hymne auf Russland verweisen. Nepomnjaschtschi spielt daher unter dem Logo des Russischen Schachverbands. Wenige Stunden vor der ersten Partie fiel auf, dass Russland in „Chess Federation of Russia“ erwähnt ist. Der am Spieltisch vorbereitete Schriftzug wurde entfernt. Nun steht dort nur noch die Abkürzung FCR.

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