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#„Computertippen dauert länger als Handschrift“

„Computertippen dauert länger als Handschrift“

Gerade erst hat er eine der höchsten Auszeichnungen der Designszene bekommen, den Compasso d’Oro, für seine Leuchtenfamilie Arrangements (Flos). Diese Entwürfe von Michael Anastassiades sehen aus wie Schmuckstücke, die sich großformatig frei im Raum kombinieren lassen. Der Designer, der 1967 in Zypern geboren wurde, hat sich schon früh auf das Thema Licht spezialisiert. Er ist Bauingenieur und hat auch Industriedesign am Royal College of Art studiert. 1994 gründete er in London sein eigenes Studio. Der Minimalist wurde im vergangenen Januar auf der Pariser Messe Maison & Objet zum „Designer des Jahres 2020“ erklärt.

Peter-Philipp Schmitt

Jennifer Wiebking

Jennifer Wiebking

Redakteurin im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Was essen Sie zum Frühstück?

Ich experimentiere gerne mit meiner Ernährung. Aber prinzipiell fasziniert es mich, welche Bedeutung Essen für unser Wohlbefinden hat. Aktuell esse ich morgens Porridge mit Wasser.

Wo kaufen Sie Ihre Kleidung ein?

In Andreas Murkudis‘ Laden in Berlin. Als er damit noch in Mitte war, bin ich vor zwölf Jahren per Zufall zum ersten Mal hineingestolpert. 2012 durfte ich dann auch bei ihm an der Potsdamer Straße ausstellen. Sein ausgefallener Geschmack und seine Fähigkeit zum Kuratieren von Dingen, die ihren Wert halten, erstreckt sich weit über die Mode hinaus.

Was ist das älteste Kleidungsstück in Ihrem Schrank?

Eine übergroße Regenjacke. Die habe ich, seit ich zwölf Jahre alt bin. Ich kümmere mich um den Zustand der Stücke und glaube an Zeitlosigkeit von Objekten.

Wann haben Sie zuletzt handschriftlich einen Brief verfasst?

Gestern. Ich zeichne und schreibe meine Gedanken gerne nieder. Außerdem habe ich es nie gelernt, vernünftig auf dem Computer zu tippen. Das mache ich mit nur einem Finger, und das dauert länger als Handschrift. Auf Reisen habe ich mein Notizbuch immer dabei.

Mehrfach ausgezeichnet: Der Leuchtendesigner Michael Anastassiades


Mehrfach ausgezeichnet: Der Leuchtendesigner Michael Anastassiades
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Bild: Flos

Welches Buch hat Sie in Ihrem Leben am meisten beeindruckt?

Ich kaufe sehr gerne Kunstbücher und betrachte sie als unglaubliche Quellen künstlerischen Geistes.

Wie informieren Sie sich über das Weltgeschehen?

Es ist schon beeindruckend, wie verzerrt die Wirklichkeit ist, wenn man sich auf die Medien als Informationsquellen verlässt. So schwierig das auch ist, versuche ich mich davon fernzuhalten. Ich finde, wir sollten alle mehr Zeit in der Natur verbringen. So lernen wir deutlich mehr.

Was ist Ihr bestes Smalltalk-Thema?

Ich mag Stille. Ich sehe keinen Grund für unnötigen Lärm.

Bei welchem Film haben Sie zuletzt geweint?

„Die Höhle der vergessenen Träume“ von Werner Herzog. Er und sein Team bekamen die seltene Gelegenheit, in der Chauvet-Höhle in Frankreich zu filmen, an deren Wänden die ältesten Malereien der Welt zu sehen sind. Es ist unglaublich rührend zu erkennen, dass sich die menschliche Kreativität in den vergangenen 3000 Jahren kaum verändert hat.

Sind Sie abergläubisch?

Ich glaube, wir verkomplizieren manchmal die Art, wie wir die Welt lesen. Ich halte es gerne einfacher.

Worüber können Sie lachen?

Alles, was uns menschlich macht.

Ihre Lieblingsvornamen?

Machen Sie eine Mittagspause?

Meine Definition von Mittagspause ist relativ: Ich versuche nur zu essen, wenn ich Hunger habe. Wir müssen mehr auf das hören, was uns der Körper mitteilt.

In welchem Land würden Sie am liebsten leben?

Ich schwimme gerne im Mittelmeer, deshalb würde ich gerne mehr Zeit in Küstennähe in Griechenland verbringen.

Was fehlt nie in Ihrem Kühlschrank?

Mein Kühlschrank ist immer leer. Ich bin ohnehin immer auf Reisen, da macht es für mich gar keinen Sinn, Essen aufzubewahren.

Fühlen Sie sich mit oder ohne Auto freier?

Ich fahre überall hin.

Was ist Ihr größtes Talent?

Yoga zu unterrichten. Ashtanga-Yoga habe ich kurz nach dem Ende des Studiums entdeckt. Nachdem ich mich damit ein paar Jahre ausführlich beschäftigt hatte, habe ich angefangen zu unterrichten. Es ist wunderbar, etwas weitergeben zu können.

Was tun Sie, obwohl es unvernünftig ist?

Welche historische Person würden Sie gerne treffen?

Meret Oppenheim. Ihren Werken bin ich über eine sehr kleine, aber beeindruckende Ausstellung in London in den neunziger Jahren nähergekommen.

Tragen Sie Schmuck? Und eine Uhr?

Eine dünne Kette von Shihara. Den Designer dahinter, Yuta, habe ich vor einigen Jahren in London kennengelernt, als er mich fragte, ob ich Schmuck trage. Ich antwortete: Niemals, ich besäße gar keinen. Er schenkte mir daraufhin eine goldene Kette und bat mich, sie eine Weile zu tragen. Ich stimme ihm zu, dass es wichtig ist, die Dinge zu gebrauchen, um sie wertschätzen zu können. Außerdem trage ich noch eine Smartwatch, um meine Leistung beim Freiwasserschwimmen im Blick zu halten.

Haben Sie einen Lieblingsduft?

Der Geruch von verbranntem Holz am offenen Feuer.

Was war Ihr schönstes Ferienerlebnis?

Schwimmen in Kastelorizo, Griechenland.

Auf welchem Konzert waren Sie zuletzt?

Das ist schon lange her, ich kann nichts planen. Jedes Mal, wenn ich es tue, muss ich aufgrund meiner unvorhersehbaren Reisen doch wieder absagen. Aber ich erinnere mich gerne an den Moment, als ich Nina Simone live im Barbican Center in London auftreten sehen durfte. Das war nicht das letzte Konzert, aber definitiv eines, das mir sehr in Erinnerung geblieben ist.

Was fehlt Ihnen zum Glück?

Ich habe den Hang, mich nicht nach Dingen zu sehnen. Ich glaube, dass man das, was man sich wirklich wünscht, auch erreichen kann.

Was trinken Sie zum Abendessen?

Wasser, aber niemals eine Stunde vor, während oder nach dem Abendessen.

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