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#Corona ⇒ Wie die Pandemie unser Essverhalten ändert

Neue Trends beim Essverhalten ⇒ Frische und Nachhaltigkeit bei Lebensmitteln immer wichtiger ⇒ Selbst Kochen oder Convenience Food? ⇒ Hier mehr zum Thema!

Wie sich unser Essverhalten in der Pandemie verändert

Die Corona-Pandemie und vor allem auch die verhängten Lockdowns haben unser Leben gründlich verändert. Bars, Restaurants, Kinos und Fitness-Center geschlossen, Kontaktbeschränkungen, Home-Office, Home-Schooling und viele mehr Online-Käufe – so könnte man unser aktuelles Leben kurz beschreiben. In der Freizeit schauen wir Netflix oder spielen auf dem Handy Candy Crush oder auch anmeldefreie Echtgeldspiele gleich hier. Ansonsten heißt es selbst Kochen oder den Lieferdienst anrufen, wenn es um das leibliche Wohl geht. Apropos Essen – die Corona-Pandemie hat auch unser Essverhalten gründlich geändert. Vor der Pandemie haben wir unser Mittagessen in der Kantine, in der Mensa, am Imbiss oder im Restaurant zu uns genommen. Abends gab es Abendbrot, es ging ins Restaurant oder man war bei Freunden zum Essen eingeladen. Auswärts essen im Restaurant fällt nun jedoch bis auf Weiteres aus.

Neue Trends beim neuen Essverhalten

Grundsätzlich haben sich während der nun schon ein Jahr andauernden Pandemie zwei grundsätzliche Trends hinsichtlich unseres Essverhaltens herauskristallisiert. Die einen greifen zu gesunden Lebensmitteln vom Markt, vor allem zu Bioprodukten. Manche verzichten sogar auf Fleisch. Vor allem kochen sie selbst, damit sie wissen, was tatsächlich in ihrem Essen steckt. Die anderen setzen auf Lieferdienste und lassen sich alles nach Hause bringen.

Bei der ersten Gruppe geht es vor allem darum sich gesund zu ernähren und auch über das Essen dazu beizutragen, dass das Immunsystem gestärkt wird und sie sich besser fühlen. Bei der zweiten Gruppe ist es eher Bequemlichkeit, wenn sie sich das Essen nach Hause liefern lassen. Jedoch kann man eines nicht sagen. Es ist nicht immer Fastfood, wie Burger oder Pizza, die nach Hause geliefert werden, sondern oft auch richtige Mahlzeiten aus dem Restaurant, da zahlreiche Gastronomiebetriebe gezwungenermaßen mittlerweile auch nach Hause liefern.

Neben diesen beiden neuen Trends gibt es aber auch eine Gruppe, die schon vor der Pandemie auf Convenience Food gesetzt hat und nun zu Hause wahre Lagerbestände aufbauen. Besonders beliebt sind Fertigsuppen und vorgefertigte Gerichte für die Mikrowelle oder den Backofen. Der Umsatz bei Convenience Food ist im Jahr 2020 um ganze 16,8 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die absoluten Renner sind Gerichte mit Pasta, hier betrug die Umsatzsteigerung in 2020 sogar fast 19 % gegenüber 2019.  Für 2021 wird für Deutschland eine nochmalige Umsatzsteigerung auf etwa 8,1 Milliarden Euro erwartet. Bis zum Jahr 2015 sollen es 8,5 Milliarden Euro sein.

Passende Zutaten nach Hause liefern lassen

Die Pandemie hat noch etwas anderes zu Tage gefördert. Viele Leute, die sich ihr Essen zu Hause selbst zubereiten wollen, setzen auf Lieferdienste, die alle für ein bestimmtes Gericht notwendigen Zutaten zusammenstellen und im Set nach Hause liefern. Auch einige Supermärkte bieten diesen Service an, wobei sich die Kunden jedoch den Einkaufskorb selbst zusammenstellen müssen. Die Kunden setzen hier ebenfalls verstärkt auf frische und regionale Produkte.

Während bei dieser Gruppe früher das Prädikat „Bio“ im Vordergrund stand, liegt heute der Fokus auf „Bio und Nachhaltigkeit“. Die Leute wollen keine Krabben, die erst nach Marokko zum Pulen und dann zurück transportiert werden und somit einen riesigen CO2-Abdruck hinterlassen. Lebensmittel sollen möglichst vom Bauern in der Nähe kommen. Händler müssen den Kunden daher heute auch konkret Auskunft geben können, woher Kohlkopf stammt oder übertrieben formuliert, von welcher Kuh die Milch stammt. Die Kundschaft wird immer anspruchsvoller.

Urban Gardening

In der Pandemie wurde auch der Trend zum Urban Gardening noch einmal verstärkt. Menschen in den Städten nutzen jede freie Ecke auf dem Balkon oder der Terrasse. Viele, die in einer Mietskaserne wohnen nutzen auch freie Grünflächen auf dem Hof, um Kräuter für die Küche anzubauen. Auch hier steht im Vordergrund, dass die Leute wissen wollen, was sie essen. Beim Urban Gardening auf dem Hof kommt man außerdem ins Gespräch mit den Nachbarn und kann sich über neue Ideen austauschen.

Die psychische Funktion des Essens

Essen ist nicht nur reine Nahrungsaufnahme. Essen hat auch noch zahlreiche andere Funktionen, die gerade in Krisenzeiten besonders gefragt sind, wenngleich sich viele gar nicht einmal darüber bewusst sind. So schweißt gemeinsames Essen in der Familie zusammen. Sorgen und Ängste können miteinander geteilt werden. Wer mit der Familie zusammen selbst kocht, kann diesen Effekt noch einmal intensivieren.

Das gemeinsame Kochen, Backen und anschließende Beisammensein hilft über die Tristesse des Corona-Alltags hinwegzukommen und ist für nicht wenige Menschen zum echten Highlight des Tages geworden. Menschen, die ihrer Freizeit nicht ins Theater oder ins Kino gehen können, haben beim Kochen und Ausprobieren von neuen Rezepten die Möglichkeit, ihre Kreativität auszuleben.

Interessant ist auch, dass es bei Selbst kochenden Menschen, die früher sehr viel Wert auf Exklusivität und Exzellenz gelegt haben und das fertige Essen gleich noch auf Instagram posteten, um sich in der Welt da draußen Anerkennung zu holen, heute für sich entdeckt haben, dass es eigentlich auf das Gemeinschaftserlebnis und Spaß ankommt und weniger auf Perfektion.

Es besteht in der Krise ein Bedürfnis nach Wärme und Geborgenheit. Ein zusammen zubereitetes Essen mit markanten Gewürzen oder ein süßes Dessert oder ein Kuchen wie er früher sonntags bei der Oma auf den Tisch kam, können genau dieses Bedürfnis bedienen. Wie Wissenschaftler heute prognostizieren werden die neuen Trends, die sich in der Corona-Krise verstärkt oder manifestiert haben nicht einfach nach Corona wieder verschwinden, sondern dauerhaft anhalten.

von Maria Rudoi

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