#Corona-Impfstoff für die EU: Keine Rede von Impfversagen
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„Corona-Impfstoff für die EU: Keine Rede von Impfversagen“
Die EU-Kommission bemüht sich in diesen Tagen redlich, die Kritik an ihrer „Impfstoffstrategie“ mit guten Nachrichten aufzufangen. Am Freitag hatte Behördenchefin Ursula von der Leyen die EU-Bestellung von zusätzlichen 300 Millionen (und damit insgesamt 600 Millionen) Dosen des Vakzins von Biontech und Pfizer angekündigt. Am Dienstag teilte die für die Verhandlungen mit den Herstellern zuständige EU-Chefunterhändlerin Sandra Gallina im Gesundheitsausschuss des Europaparlaments abermals Erfreuliches mit. Auch der schwedisch-britische Hersteller Astra-Zeneca hat nun bei der EU-Arzneimittelbehörde Ema die Genehmigung seines Vakzins beantragt. Gallina sagte, sie erwarte eine Zulassung am 29. Januar. Außerdem berichtete sie vom Abschluss von Vorverhandlungen mit dem französisch-österreichischen Hersteller Valneva mit dem Ziel, von dessen Impfstoff 30 Millionen Dosen fest und weitere 30 Millionen als Option zu bestellen.
Ähnliche Vorverhandlungen hat die EU auch mit dem amerikanischen Hersteller Novavax abgeschlossen. Hier sind je 100 Millionen Dosen Festbestellungen und Optionen vorgesehen. Dazu kommt die Order von insgesamt bis zu 2,3 Milliarden Dosen – teils fest, teils als Option – von sechs Herstellern: Biontech-Pfizer (bis zu 600 Millionen) und Moderna (160 Millionen), deren Impfstoff schon genehmigt ist, sowie Astra-Zeneca (400 Millionen), Johnson & Johnson (400 Millionen), Curevac (405 Millionen) und Sanofi (300 Millionen).
Dieses Bestellvolumen reicht längst für jeden EU-Bürger. Für eine schnelle Impfung ist aber das Tempo der Lieferung entscheidend. Mit Blick auf den Biontech-Impfstoff kalkuliert die Brüsseler Behörde bislang eher vorsichtig damit, dass die 600-Millionen-Dosen-Order bis Jahresende abgearbeitet sei. Allerdings kündigte Biontech am Montag an, man könne bis dahin nicht nur wie bisher kalkuliert 1,3 Milliarden, sondern 2 Milliarden Dosen produzieren.
Für die EU-Bestellung dürfte das bedeuten, dass der Impfstoff schneller als geplant ausgeliefert werden kann – auch wenn sich keine Seite auf Termine festlegen will. Nach Angaben aus der Kommission spielt dabei auch eine Rolle, dass nach einer Ema-Entscheidung von vergangener Woche sechs und nicht nur fünf Dosen je Ampulle verimpft werden können, sofern spezielle Nadeln benutzt werden.
Mehr bestellt als die Vereinigten Staaten
Hoffnung setzt die Kommission auch darauf, dass Astra-Zeneca nach der Genehmigung relativ schnell produzieren kann. Bis in den Herbst hinein schien dessen Impfstoffentwicklung am weitesten fortgeschritten. Es gab dann in der klinischen Prüfphase einen Rückschlag, der nun aber aufgearbeitet ist. In Großbritannien wird das Vakzin schon verabreicht. Für die Impfstoffe von Johnson & Johnson und Curevac hofft man in Brüssel auf eine Genehmigung bis spätestens April.
Nicht nur wegen dieser positiven Nachrichten hat sich die Diskussion über das angebliche Impfversagen der EU beruhigt. Es hat sich auch herausgestellt, dass die EU – anders als ihr in der vergangenen Woche vorgeworfen wurde – nicht wirklich weniger vom Biontech-Impfstoff bestellt als die Vereinigten Staaten. Die Vereinigten Staaten hatten zwar schon im Sommer 500 Millionen Dosen geordert, davon aber nur 100 Millionen fest, den Rest als Option. Die EU-Bestellungen begannen zwar später, belaufen sich aber jetzt auf die genannten 600 Millionen, von denen 500 Millionen fest sind.
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