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#Cyberangriff auf Rathaus in Geisenheim

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Cyberangriff auf Rathaus in Geisenheim

Die Geisenheimer Stadtverwaltung ist durch einen Cyberangriff in ihrer Arbeitsfähigkeit stark beeinträchtigt worden. Weil das Rathaus am Lindenplatz zudem Herzstück der interkommunalen Zusammenarbeit im Rheingau bei den Stadtkassen ist, gehen die Wirkungen über die Stadtgrenzen hinaus. Ein ähnlicher Vorfall ereilte vor wenigen Tagen auch den Landkreis Bitterfeld in Sachsen-Anhalt.

Oliver Bock

Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung für den Rheingau-Taunus-Kreis und für Wiesbaden.

Wie die Stadtverwaltung Geisenheim mitteilt, waren nach der Entdeckung der Attacke vor etwa zwei Wochen umgehend Sicherheitsvorkehrungen getroffen und ein Krisenstab gebildet worden. Die Stadtverwaltung sei jedoch nun „offline“. Die Verwaltung sei nicht mehr per Mail, aber weiterhin telefonisch erreichbar. Das gelte auch für kommunale Einrichtungen wie die Kindergärten, das Jugendzentrum und die Stadtbücherei. Ursache ist offenbar ein Trojaner, der ins kommunale IT-System eingeschleust wurde. Dieser sei zwar durch einen Virenscanner entdeckt worden. Allerdings habe die Installation des Trojaners nicht verhindert werden können. Vermutlich sei die infizierte Datei nicht unmittelbar als solche erkannt worden.

Die Stadt hat das Landeskriminalamt Hessen eingeschaltet, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik informiert und Strafantrag gegen unbekannt gestellt. Mit Hilfe einer Fachfirma für Cyberangriffe wird versucht, die Folgen des Angriffs abzumildern. Das Landeskriminalamt werde eine umfassende forensische Untersuchung des kompletten EDV-Systems starten. In einer Mitteilung der Stadt heißt es zudem, dass die Verwaltung und die Stadtwerke für mindestens drei Wochen „offline“ sein würden. In dieser Zeit könnten keine E-Mails von außerhalb eingehen. Nach dem bisherigen Kenntnisstand seien personenbezogene Daten von dem Angriff nicht betroffen.

Eingeschränkt handlungsfähig

Laut Bürgermeister Christian Aßmann (parteilos) arbeitet der Krisenstab „Trojanerangriff“ an Lösungen, wie Dienstleistungen der Stadtverwaltung angeboten werden können. Die anderen Rheingauer Kommunen hätten Geisenheim schon Arbeitsplätze für die Mitarbeiter angeboten und personelle Unterstützung zugesichert. Geisenheim will Mitarbeiter der Stadtverwaltung in andere Rathäuser abordnen, um EDV-unterstützte Dienstleistungen anbieten zu können.

Mit Blick auf die Sicherheit des Zahlungsverkehrs wurden alle Onlinevollmachten der Mitarbeiter gelöscht. Dies hat zur Folge, dass die Stadt-/Gemeindekassen im Verbund aktuell nicht oder nur eingeschränkt zahlungsfähig sind. Überweisungen und Lastschriften werden den kommunalen Konten weiterhin gutgeschrieben. Das gemeinsame Kassen- und Steueramt arbeite mit den Banken mit Hochdruck an einer Lösung, um Auszahlungsaufträge der Städte und Gemeinden auf analogem Wege möglich zu machen. Im „allerschlimmsten Fall“ rechnet Aßmann damit, dass das EDV-System der Stadtverwaltung erst wieder in zwei bis drei Monaten vollständig funktionieren wird. Eltville hat inzwischen mitgeteilt, dass Firmen, die von der Stadt Aufträge erhalten hätten, länger als gewohnt auf ihr Geld warten müssten. Im Hintergrund werde mit Hochdruck an Lösungen gearbeitet, versichert Bürgermeister Patrick Kunkel (CDU).

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