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#Das doppelte Bekenntnis der Kanzlerin

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Das doppelte Bekenntnis der Kanzlerin

Es sind die Tage, an denen Angela Merkel irgendetwas zum letzten Mal als Bundeskanzlerin tut. Am Donnerstag, neuneinhalb Wochen vor dem offiziellen Ende ihrer Amtszeit, war es ihr Sommerauftritt vor der Bundespressekonferenz. Merkel hat ihn seit 2006 nie ausfallen lassen, meist fand er vor ihrem Urlaub statt. Manchmal fielen dabei Sätze, die überdauerten, wie 2015 ihr berühmtes „Wir schaffen das“ zur Flüchtlingskrise.

Fast immer aber waren diese Pressekonferenzen ziemlich kurzweilig, was daran liegt, dass die Kanzlerin es mag, die kritischen Fragen der Journalisten zu parieren, oft mit gewolltem und manchmal ungewolltem Witz. Sie habe es immer so gehalten, dass sie „mit Freude und guter Grundstimmung“ solche Termine angehe, sagte sie. Obwohl Merkel es gut schafft, sich auch durch offensive Fragen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, verrät sie manchmal doch durch eine Formulierung mehr, als sie eigentlich preisgeben will.

So wurde sie am Donnerstag gefragt, wo sie denn am Tag der Bundestagswahl, also am 26. September, um 18 Uhr sein werde, wenn die ersten Prognosen veröffentlicht werden. Merkel sagte, das wisse sie noch nicht. „Aber ich werde wohl Verbindung haben mit der Partei, die mir nahesteht“, sagt Merkel und zuckte in diesem Moment zurück. Die mir nahesteht. Treffender hätte die Kanzlerin ihr distanziertes Verhältnis zur CDU kaum beschreiben können. Merkel merkte sofort ihren Lapsus und ergänzte, „die mir nahesteht und deren Mitglied ich bin“. Das sei „ein doppeltes Bekenntnis“. Verschlimmbessern wird eine solche Art, Fehler etwas auszubügeln genannt, auch in diesem Fall ließen sich Knitterfalten nicht vermeiden.

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Wie wichtig ihr noch die Herkunft aus der DDR sei, lautete eine Frage. Sie habe da schließlich 34 Jahre gelebt, und habe anders als alle ihre Vorgänger eben einen DDR-Biographie, mit der sie im übrigen im Reinen sei. „Ich habe immer versucht, in Ost und West mit gleicher Stimme zu sprechen“, sagte Merkel. Das habe nicht immer allen gefallen, etwa, wenn sie im Osten über die Rentenfrage gesprochen habe. Sie wünsche sich „in der Breite mehr Leute mit ostdeutscher Biographie“, sagte die Kanzlerin, die in Hamburg geboren wurde und in Templin aufwuchs. Sie habe immer „ein gutes gesamtdeutsches Wissen“ einbringen können. Und sie wünsche sich für ihren Nachfolger, der aus Westdeutschland kommen werde, „dass es weiter ein großes Interesse für die ehemalige DDR gibt“. Das hätte als kritische Empfehlung für Armin Laschet verstanden werden müssen, weshalb Merkel, die sich offenbar im Reden dessen bewusst wurde, hinzufügte, sie sehe aber ein solches „Bestreben aller Kandidaten für das Amt“.

Merkel und der Klimaschutz

Ihren Sinn für das Praktische zeigte Merkel, als die Mikrofonanlage im Raum der Bundespressekonferenz streikte, nur noch ein einzelnes von zahlreichen Mikrofonen eingeschaltet blieb. Der Journalist, der dort saß, könne ja den Weg freimachen, schlug die Kanzlerin vor, damit alle anderen das Mikrofon benutzen könnten, was dann viele Journalisten so taten. Wegen der Corona-Pandemie war der Saal, wo sich bei Merkel-Auftritten sonst 200 Journalisten drängen, ohnehin nur spärlich besetzt, viele verfolgten den Auftritt an den Bildschirmen.

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