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#Das große Drama des HSV

Das konnte doch nicht wahr sein! Als Trainer, Ersatzspieler und Fans am Sonntagabend das Stadion am Hardtwald zu Sandhausen stürmten und die erschöpften Profis herzten, schien der Aufstieg des Hamburger SV am Ende des fünften Jahres in der zweiten Liga endlich geschafft. Die vier Minuten Nachspielzeit der zähen Partie beim Absteiger SV Sandhausen waren überstanden, Jean-Luc Dompés 1:0 aus der vierten Minute hatte gehalten – der HSV fühlte sich wieder wie ein Erstliga-Vertreter.

Auch Trainer Tim Walter rannte strahlend auf den Platz. Aber ohne Drama ging es an diesem Fußball-Wochenende nicht, und nein, es konnte nicht wahr sein.

Nach dem nervenzerfetzenden Titelkampf in der Bundesliga und ganz späten Osnabrücker Glücksgefühlen als Aufsteiger aus der dritten Liga, machte der 1. FC Heidenheim den Hamburgern einen Strich durch die Rechnung und jubelte sehr, sehr spät über den ersten Aufstieg des Vereins von Ostalb in die Bundesliga überhaupt – in der neunten Minute der Nachspielzeit verschaffte Torjäger Tim Kleindienst den Heidenheimern mit seinem 25. Saisontor Erleichterung: Der Treffer bedeutete den 3:2-Endstand beim schon abgestiegenen SSV Jahn Regensburg.

Heidenheim steigt erstmals in Bundesliga auf

Der HSV konnte im Fernduell mit dem 1. FC Heidenheim nur zuschauen und auf dem Sandhäuser Rasen letztlich trauern – was lange wie der Start zur großen Aufstiegssause gewirkt hatte, endete in Trübsinn, denn Heidenheim ließ nicht nach, glich die zwischenzeitliche 2:0-Führung der Regensburger in der vierten Minute der Nachspielzeit durch Jan-Niklas Bestes Elfmeter aus, ehe Kleindienst für den Schlussakkord einer Zweitliga-Saison sorgte, in der sich die Heidenheimer von Trainer Frank Schmidt sogar zum Spitzenreiter und Meister der zweiten Liga kürten. Ein Eigentor von Benedikt Saller (58.) hatte für den Heidenheimer Anschluss gesorgt.

Dass ihre Fans den Rasen nach dem 3:2 ein paar Minuten zu früh stürmten, war dabei nur eine Randnotiz – in den verbleibenden zwei Minuten brannte nichts mehr an, auch wenn Regensburg noch einmal einiges probierte.

Dem HSV bleibt nur der Trostpreis: am Donnerstag in Stuttgart und am Montag, den 5. Juni im Volksparkstadion müssen die Hamburger versuchen, über die Relegation aufzusteigen. Es wird die vierte Saison-Verlängerung für die Norddeutschen seit 2014 sein; zweimal als Drittletzter der ersten Liga, nun zweimal nacheinander als Dritter der zweiten Liga. In Erinnerung ist dabei auch das 1:0 und 0:2 gegen Hertha BSC vor einem Jahr, das dem HSV gezeigt hatte, wie schwierig es ist, über zwei Partien gegen den Bundesliga-Vertreter zu bestehen.

Erleichtert und glücklich: Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim


Erleichtert und glücklich: Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim
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Bild: dpa

„Herzlichen Glückwunsch nach Heidenheim“, sagte Trainer Walter, „für uns ist das heute schwer. Aber wir haben nicht die Zeit, uns groß Gedanken zu machen. Wir haben jetzt noch zwei Spiele und wollen unser Ziel über den Umweg erreichen.“ Da spürte man die Enttäuschung bei Walter, der sich wie seine Spieler, sein Stab und die mitgereisten 10.000 Fans schon wie ein Aufsteiger gefühlt hatte, schließlich hatte der Sandhäuser Stadionsprecher zum Aufstieg gratuliert – ehe die vor allem durch Trinkpausen zustande gekommene lange Regensburger Nachspielzeit anbrach, und dem HSV drei Minuten zum Aufstieg fehlten.

„Für den ersten Moment hängen die Köpfe“, sagte Kapitän Sebastian Schonlau, „und es fällt im Moment auch schwer dran zu glauben. Aber ab morgen fokussieren wir uns auf die Relegation.“ Ob es gegen die zuletzt unter Trainer Sebastian Hoeneß stabilen und offensivstarken Stuttgarter gelingt mit der Rückkehr? Zweifel sind in Anbetracht der oft wackligen HSV-Defensive angebracht.

Darüber hinaus dürfte es nicht einfach sein, die Spieler nach der späten Ernüchterung wieder aufzurichten – Torwart Daniel Heuer Fernandes hatte sich in Sandhausen schon von Fans auf den Schultern tragen lassen, ehe die aus Hamburger Sicht verhängnisvolle 99. Minute kam, und der freistehende Kleindienst einschob.

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