Nachrichten

#Das große Rätsel Alexander Zverev

Das große Rätsel Alexander Zverev

Es war am bisher heißesten Tag des Turniers bei Temperaturen von 33 Grad eine extrem kalte Dusche für Alexander Zverev. Und es gab nichts, aber auch gar nichts, was die Kälte der Dusche erklären konnte. Er, der nach eigener Aussage gekommen war, die Australian Open zu gewinnen und damit im besten Fall bald die Nummer eins zu werden, verlor Sonntagnachmittag (Ortszeit) in Melbourne in drei ernüchternden Sätzen 3:6, 6:7, 3:6 gegen Denis Shapovalov.

Wissen war nie wertvoller

Lesen Sie jetzt F+ 30 Tage kostenlos und erhalten Sie Zugriff auf alle Artikel auf FAZ.NET.

JETZT F+ LESEN


Damit wurde nichts aus der vielversprechenden Idee, in zwei Tagen im Viertelfinale Zverev und Rafael Nadal zu sehen. Der Spanier wird dabei sein, er gewann nach einem monströsen Tiebreak von 28 Minuten im ersten Satz gegen den bis dahin stark spielenden Franzosen Adrian Mannarino am Ende mit 7:6, 6:2, 6:2. 

Als Zverev und Shapovalov in der Margaret Court Arena erschienen, der drittgrößten Arena im Melbourne Park, näherte sich Nadal nebenan in der Rod Laver Arena gerade dem denkwürdigen Tiebreak; die Spiele waren mehr oder weniger parallel angesetzt, um den Siegern für die nächste Begegnung Chancengleichheit in der Erholungszeit zu geben.

In der Bilanz führte Zverev gegen den zwei Jahre jüngeren Kanadier mit 4:2, allerdings hatte er zwei der vergangenen drei gemeinsamen Begegnungen verloren. Es war vorher schwer zu sagen, was realistischerweise zu erwarten war: Zverevs Auftritte bis dahin in Melbourne bei den Siegen über Landsmann Daniel Altmaier, John Millman (Australien) und Radu Albot (Moldau) waren unter die Rubrik halbwegs in Ordnung gefallen, mehr aber nicht. Es gab, da widersprach er nicht, noch reichlich Luft nach oben.

Shapovalov, der bei den Australian Open noch nie über die dritte Runde hinausgekommen war, hatte in der ersten Woche schon härtere Prüfungen überstanden, darunter bei einem Sieg in fünf Sätzen in Runde zwei.

Auf die Frage, was von der Partie zu erwarten sei, antwortete Zverevs Bruder, Freund, Manager, Sparringspartner und guter Geist Mischa ein paar Stunden zuvor: Naja, bei Shapovalov wisse man nie, der sei bekanntlich eine Wundertüte. Wichtig gegen ihn sei vor allem Konstanz. Doch am Ende hatte die Partie kaum Wunder und viel Tüte zu bieten, vor allem auf der Seite seines Bruders.

Der gab gleich ziemlich schnell im ersten Satz zum ersten Mal ein Aufschlagspiel ab und kam nicht wieder heran. Er bewegte sich nicht gut, wirkte blass und energielos, aber man dachte: Das kann ja noch besser werden. Wenn er erstmal den Weg ins Spiel findet, wird es genügend Gelegenheiten geben, die Dinge zu wenden.

Gleich im ersten Spiel des zweiten Satzes kassierte er wieder ein Break, zerlegte seinen Schläger danach in drei entschlossenen Hieben, aber hilfreicher war, dass Shapovalov mit einer Serie von Doppelfehlern vom Weg abkam. Zverev gelang ein Rebreak zum 2:2, später schnappte er sich noch ein Aufschlagspiel des Kanadiers zum 5:3, und es sah so aus, als könne das Spiel nun von vorn beginnen.

Aber es war weiter kein Hauch von Sicherheit in Zverevs Spiel zu erkennen. Als er zum Satzgewinn aufschlug kassierte er wieder ein Break, und im wenig später beginnenden Tiebreak lag er auch schnell klar zurück. Immer wieder blickte er ratlos und frustriert zu seinem Team, und weiter sah es so aus, als fehle ihm jegliche Energie.

So verlor er auch den Tiebreak, und von diesem Moment ab wurde der Weg, den er zu gehen hatte, steil und steiler. Nun ist es ja nicht so, dass Zverev nach einem Rückstand von 0:2 Sätzen noch nie ein Spiel bei einem Grand-Slam-Turnier gedreht hätte – zuletzt geschafft im vergangenen Jahr bei den French Open gegen den deutschen Kollegen Oscar Otte –, aber es war nicht zu erkennen, vorher die Zuversicht für die dafür notwendige Steigerung kommen sollte.

Shapovalov bot immer wieder kleine Handreichungen in Form von Doppelfehlern an, doch selbst daraus zog Zverev keine Kraft. Er blieb rätselhaft blass und kraftlos bis zum Ende, bis zum zweiten Matchball des Kanadiers nach zwei Stunden und 22 Minuten. 

Auf die naheliegende Frage, was schiefgelaufen sei, antwortete Zverev mit einem Wort: „Alles“. Das sei vermutlich sein schlechtes Spiel seit seiner Niederlage im Wimbledon im vergangenen Jahr im Achtelfinale gewesen, und er müsse nun herausfinden, wo der Grund dafür zu finden sei.

Nein, er habe nicht schlecht geschlafen, sich nicht den Magen verdorben und war auch nicht gegen irgendeine Wand gelaufen – es gab keine Erklärung. Die ganze Woche sei auf dem Tennisplatz, warum auch immer, irgendwie besch… gelaufen. Mit dem eiskalten Höhepunkt im Spiel gegen Denis Shapovalov.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!