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#„Das ist ärgerlich und sehr enttäuschend“

„Das ist ärgerlich und sehr enttäuschend“

Tore und vor allem Siege sind immer noch die beste Medizin im Fußball. Ein Treffer zur rechten Zeit und aller Schmerz ist vergessen. Andersherum kann ein Gegentor alte Wunden, die schon verheilt schienen, wieder aufreißen. An den schmerzhaften Ausgleich in der Nachspielzeit vor einer Woche zum Start der Champions League beim 2:2 bei Inter Mailand dachte bei Borussia Mönchengladbach niemand mehr, als der Bundesligaklub am Dienstag in der zweiten Partie der Gruppenphase gegen Real Madrid kurz vor Abpfiff mit 2:0 führte. Doch dann trafen die Spanier zum 2:1 in der 87. Minute.

Tobias Rabe

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Marcus Thuram hatte die Borussia mit zwei Toren in der ersten (33.) und zweiten (58.) Halbzeit in Führung gebracht. Dann schraubte sich Reals Casemiro in die Höhe und kratze eine weite Flanke mit einem Kopfball noch von der Grundlinie. Karim Benzema legte sich quer in die Luft und wuchtete den Ball artistisch ins Gladbacher Tor. Und plötzlich war Madrid wieder im Spiel. In den folgenden gut sechs Minuten inklusive Nachspielzeit schafften es die Borussen nicht, ihren sehenswert erspielten Vorsprung gegen einen der ganz großen Namen des Weltfußballs erfolgreich zu verteidigen.

Wieder segelte eine hohe Flanke in den Gladbacher Strafraum. Diesmal stieg Kapitän Sergio Ramos in die Luft und legte den Ball mit dem Kopf quer. Casemiro war es, der aus kurzer Distanz traf und bei der Borussia alte Wunden tief aufriss. „Wir hatten Real wirklich in der Schlinge“, sagte Torwart Yann Sommer, der bei den Gegentoren machtlos war, frustriert beim TV-Sender Sky. „Die Schlussphase ist ärgerlich. Das haben wir jetzt das zweite Mal erlebt, daran müssen wir arbeiten. Wenn du 2:0 vorne bist und du bekommst es nicht über die Zeit, dann ist das natürlich sehr enttäuschend.“

Dabei war die Vorfreude auf die Teilnahme an der Champions League so groß gewesen, auch wenn wegen der Corona-Infektionszahlen keine Zuschauer im Borussia-Park zugelassen waren. Inter, Real – das klang nach den glorreichen alten Zeiten der Gladbacher. Anders als beim FC Bayern oder Borussia Dortmund ist die Teilnahme am schillerndsten europäischen Fußball-Wettbewerb immer noch etwas ganz Besonders. Und zwei Unentschieden gegen die Schwergewichte beweisen, dass die Borussia mit ihnen mithalten kann. Doch die Art und Weise, wie aus sechs möglichen zwei wurden, tat sehr weh.

Und so schlichen die Spieler größtenteils mit hängenden Köpfen vom Rasen des leeren Stadions. „Es ist immer scheiße, wenn du spät einen Ausgleich bekommst. Das ist ärgerlich und fühlt sich an wie eine Niederlage“, sagte Christoph Kramer. „Ab der 80. Minute müssen wir es nach vorne sauber zu Ende spielen. Dann können wir den Sack zu machen.“ Auch Doppeltorschütze Marcus Thuram nahm die bittere Lektion mit. „Wir haben gegen eine große Mannschaft gespielt und wir wissen, dass große Teams niemals vor dem Ende aufhören zu spielen. Ich hoffe, dass wir aus unseren Fehlern lernen.“

Die ersten, die versuchten, die positiven Seiten des Gladbacher Vortrags in den Vordergrund zu rücken, waren Trainer und Sportdirektor. „Am Ende ist das maximal bitter. Wir hatten Real am Haken und sind natürlich schwer enttäuscht. Aber insgesamt war das heute von meiner Mannschaft ein sehr geschlossener und guter Auftritt“, sagte Trainer Marco Rose. „Ich mache den Jungs keinen Vorwurf. Es sind tolle Jungs, sie haben einen guten Charakter, sie arbeiten fleißig.“ Es sei nun wichtig, „dass wir positive Dinge daraus ziehen und Energie mitnehmen. Es macht Spaß, international dabei zu sein.“

Sportdirektor Max Eberl versuchte sich bei der Analyse ebenfalls an einem eher positiven Ansatz. „Ich glaube schon, dass wir Real Madrid unangenehm in Erinnerung bleiben. Als eine Mannschaft, die sie eigentlich schlagen müssen, aber die sie nicht schlagen konnten“, sagte er. „Ich glaube, dass wir in ihren Gedanken bleiben. Momentan ist das Spielglück noch nicht ganz auf unserer Seite. Wir machen gute Spiele, aber ziehen noch nicht die Ergebnisse, die wir uns wünschen. Wir müssen die Ergebnisse, die wir uns erarbeiten auch bis zum Ende durchbringen.“

Schon in der kommenden Woche können die Gladbacher zeigen, ob es einen Lernerfolg gibt. Dann geht es am Dienstag (18.55 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei DAZN) nach Kiew in die Ukraine zum überraschenden Spitzenreiter Schachtar Donezk, der bei Real 3:2 gewonnen hatte und nun gegen Inter zu einem 0:0 kam. „Die Gruppe ist eng. Das wollen wir so lange wie möglich so belassen“, sagte Rose. Die Chance aufs Weiterkommen lebt. Doch für den Achtelfinal-Einzug sollte Gladbach zusehen, dass die alten Wunden nicht öfter aufreißen. Dann wird es richtig schmerzhaft.

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