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#Das ist Joe Bidens Börsenbilanz

Das ist Joe Bidens Börsenbilanz

Vor genau einem Jahr wurde der amerikanische Präsident Joe Biden auf den Stufen des amerikanischen Kapitols eingeschworen. Mit dem Beginn seiner Amtszeit waren viele Hoffnungen von zahlreichen Bürgern verbunden. Auch an den Börsen herrschte eine Art von gedämpfter Euphorie. Das zeigte sich auch daran, dass Joe Biden den besten Börsenstart seit Franklin D. Roosevelt hatte, der die Vereinigten Staaten damals aus der Wirtschaftskrise führte und noch heute zu den beliebtesten Politikern der USA zählt.

Schaut man ganz neutral die Entwicklung des S&P 500 an, steht dort nach zwölf Monaten ein Plus von 22 Prozent. Damit rangiert Biden auf Platz fünf von 18 Präsidenten seit Warren Hading, der 1921 in das Amt eingeführt wurde. Das listen die Analysten von MacroTrends auf. Unter Donald Trump legte der S&P 500 dagegen um 23,9 Prozent zu. Eindeutiger Sieg für Trump – oder?

Alles eine Frage der Rechnung

Tatsächlich ist es nicht so einfach. Analysten von Bloomberg wiesen zum Beispiel darauf hin, dass für solche Ranglisten jeder Stichtag irgendwie willkürlich sei. Man könne die Entwicklung an den Aktienmärkten auch vom Zeitpunkt der Wahl an messen. Dann seien schon die Erwartungen an den künftigen Präsidenten eingepreist, unabhängig vom regierenden Regierungschef. Hätte man so gerechnet, wäre Joe Biden der erfolgreichste Präsident der Neuzeit, wie Bloomberg feststellte. Nur der miese Januar habe ihm die Bilanz etwas verhagelt, sonst hat der Index immer besser abgeschnitten als im vergleichbaren Zeitraum unter Donald Trump.

Mit Blick auf andere Kennzahlen sieht es für Biden deutlich besser aus: Nicht nur, dass die Wirtschaft so stark gewachsen ist wie zuletzt unter Jimmy Carter 1972. Auch der S&P 500 hat 70 Schlussstand-Rekorde verzeichnet. Das ist die zweithöchste Anzahl aller Zeiten, nur 1995 wurden 77 Höchststände in einem Jahr erreicht. Während Trumps erstem Jahr waren es 62 Rekordstände.

Trump glänzte bei kleineren Unternehmen

Trump hatte in seinem ersten Amtsjahr vor allem bei kleinen Unternehmen geglänzt, die im Small-capitalization Russell 2000 Index vertreten sind. Dieser Index sprang unter Trump um 14,1 Prozent nach oben, während es unter Biden lediglich 4,7 Prozent waren. Gerade kleinere Unternehmen reagieren empfindlicher, wenn sich die wirtschaftlichen Aussichten eintrüben oder die Gefahr höherer Zinsen besteht, stellen die Fachleute von Marketwatch fest.

Besonders gut lief es im ersten Jahr für Unternehmen aus der Energiebranche. Hier bilden sich die Erwartungen auch am besten ab. David Kostin, der Chefstratege von Goldman Sachs, sagte schon im Vorjahr heraus, das ein mögliches Konjunkturpaket und ein Green New Deal die Börsen anschieben würden. Der entsprechende Branchenindex Energie stieg daher auch um rund 50 Prozent. In der Amtszeit von Donald Trump fiel er dagegen als einziger Branchenindex um fast 50 Prozent. Man könnte also meinen, er hat seine Verluste etwas aufgeholt.

Joe Biden als Freund der Finanzwelt

Der zweite große Block, der vorn liegt, sind Papiere aus dem Bereich der Finanzwelt. Dazu zählen der entsprechende Index auf Immobilien, der um 29 Prozent zulegte, der für Banken mit einem Plus von 28 Prozent, für diverse Finanzunternehmen (plus 27 Prozent) und Versicherungen (plus 25 Prozent). Auch das verwundert kaum. Die Finanzbranche hat nämlich, anders als oft unterstellt, gar keine großen Sorgen wegen Biden – immerhin war er Vizepräsident unter Barack Obama und jahrzehntelang Senator von Delaware. Seit einer Reihe von Deregulierungen in den siebziger und achtziger Jahren ist der Bundesstaat Sitz zahlreicher Finanzunternehmen, besonders aus der Kreditindustrie. „Biden wurde für viele Jahre als engster Freund zahlreicher Kreditkartenfirmen gesehen. Er ist erkennbar keiner vom linken Flügel der Partei“, erklärt Sheila Krumholz, Direktorin des Zentrums für verantwortungsvolle Politik.

Der dritte größere Block, der sich gut entwickelt hat, sind Unternehmen aus der Hardwareindustrie (plus 26 Prozent) und der Halbleiterindustrie (plus 24 Prozent). Darin spiegelt sich die Hoffnung wieder, dass sich die Handelskonflikte weiter beruhigen und die Nachfrage nach entsprechenden Produkten hoch bleibt.

Doch warum sind die Sorgen bei Biden doch größer, als man am Anfang vermutete? Das liegt vor allem an der Inflation. Diese ist zwar ein globales Phänomen, aber das geplante Ausgabenprogramm der amerikanischen Regierung hat darauf wohl auch einen Einfluss. Die Demokraten und viele Ökonomen argumentieren, dass der 2 Billionen Dollar starke Plan um den Klimawandel zu bekämpfen sowie finanzielle Unterstützungen für Familien bereithält die Inflation nur minimal und kurzfristig erhöhen würde. Dagegen argumentieren die Republikaner, dass keine weiteren Ausgaben getätigt werden sollten. Der demokratische Senator Joe Manchin, der allerdings oftmals mit den Republikanern abstimmt, sagte die Inflationssorgen seien sein Hauptgrund gewesen, dass er gegen das Sozialpaket opponiert habe.

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