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#„Das ist sehr enttäuschend, ich bin aufgebracht“

„„Das ist sehr enttäuschend, ich bin aufgebracht““

Von der Champions League für den in der Fußball-Bundesliga ziemlich groß gewordenen SC Freiburg wollte dessen Trainer Christian Streich angesichts des Duells mit dem ebenfalls auf den kommenden Europapokal-Wettbewerb fixierten 1. FC Union Berlin nichts hören. „Mich vor dem Spiel damit auseinanderzusetzen, macht mich nervös“, sagte der südbadische Fußballlehrer, „du hast nichts und redest über Dinge, die vermeintlich einfach sind. Ich möchte nicht nervös, sondern gelassen sein“, hob er hervor.

Davon indes konnte, als der Ball rollte, keine Rede sein. Der robuste und überaus effektive Hauptstadtklub schockierte an diesem vorletzten Bundesliga-Spieltag Streichs Freiburger wie bisher kein anderer Gegner bei einem Heimspiel des Sport-Clubs in seinem neuen Stadion. 3:0 führte das Team des von seinem Schweizer Coach Urs Fischer perfekt eingestellte Team zur Pause. Und auch Streich hatte sein Andenken an diesen aufwühlenden Samstagnachmittag schon weg, als Schiedsrichter Brych dem nach dem dritten Gegentreffer vollkommen aufgebrachten Trainer die Gelbe Karte vor Augen hielt.

Streich hatte womöglich noch nicht verwunden, dass Brych seiner Mannschaft das vermeintliche 1:1 durch Höler aberkannt hatte, weil sich der Mittelstürmer den Ball vor dem Torschuss mit dem Oberarm vorgelegt hatte (23. Minute). Der Tabellensechste Union dagegen nutzte von fünf Tormöglichkeiten in der ersten Hälfte drei: zuerst durch Prömels Abstauber nach Beckers Flanke, die Eggestein im Duell mit Awoniyi zu klären versucht hatte, dabei aber den Pfosten traf, von wo der Ball zum Torschützen rollte.

Beim 2:0 durch Kapitän Trimmels Kopfball war Kapitän Günter, dessen Gegenspieler, nicht zur Stelle (30.), und beim 3:0 traf der überragende Fußball-Sprinter Becker nach seinem Sololauf aus spitzem Winkel mit einem Diagonalschuss in den Winkel (41.). Drei nicht mehr zu korrigierende Tiefschläge, die dem Tabellenvierten schwer zu schaffen machten. Da war das 1:3 durch Höler nicht mehr als Kosmetik (59.), zumal Schäfer in der 90. Minute auf 4:1 für die an diesem Tag unaufhaltsamen Berliner erhöhte.

„Unsere Verteidigungsleistung war heute der Knackpunkt“, benannte der Freiburger Sportvorstand Jochen Saier den naheliegenden Hauptgrund für die deutliche Niederlage. „Wenn du 0:3 gegen Union hinten liegst, zieht dir das fast schon den Stecker.“ Ähnlich sah es der Trainer: „Wir haben schlecht verteidigt. Deshalb kriegen wir so viele Tore. Das ist sehr enttäuschend. Ich muss die Jungs aufrichten, bin aber selbst noch aufgebracht“, sagte Streich.

Union Berlin hatte einigen Spaß am Spiel in Freiburg.


Union Berlin hatte einigen Spaß am Spiel in Freiburg.
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Bild: Reuters

Ganz anders die Gemütslage beim Gewinner. „Es ist unfassbar, was dieser kleine Verein Jahr für Jahr auf die Beine stellt“, lobte Torschütz Prömel sein Team und seinen Klub, den er zur neuen Saison in Richtung Hoffenheim verlässt. Was die europäischen Perspektiven angeht, gab sich Trainer Fischer verhalten optimistisch beim Blick auf das abschließende Heimspiel gegen den VfL Bochum. „Wir versuchen, nochmal ranzukommen“, sagte er angesichts einer Perspektive, die selbst die Champions League nicht ausschließt.

Vom immer noch möglichen Erreichen der Champions League am 34. Spieltag, wenn der Sport-Club beim sicher für die Königsklasse qualifizierten Ligadritten Bayer Leverkusen antritt, wollte am Samstag kein Freiburger mehr reden. Nach Wochen, in denen die Breisgauer auf einer Erfolgswelle schwammen, mussten sie sich einer Dramaturgie entgegenstemmen, die am Samstag keinen Platz für ein Happy End bot. Der Sport-Club ließ sich zumindest nicht unterkriegen.

Dem unverdrossenen Höler wurde sein zweiter Torschuss, bei dem ihn Brych zunächst in einer Abseitsposition wähnte, dann doch noch zuerkannt. Das 1:3 veränderte die Gemengelage am Samstag jedoch nicht. Die Berliner rückten als Tabellensechster bis auf einen Punkt an den Vierten Freiburg heran, der indes damit rechnen muss, dass RB Leipzig an diesem Sonntag mit einem Heimsieg über den FC Augsburg wieder auf den Champions-League-Rang vier zurückkehrt.

Andererseits: Ein Platz in der kommenden Europa-League-Saison wäre auch schon ein angemessener Lohn für eine fabelhafte Freiburger Saisonleistung. Dahin jedoch streben auch noch die Unioner und die Kollegen des 1. FC Köln. Unverdrossen sangen die Sport-Club-Fans zum Ende eines sportlich verlorenen Nachmittags den alten Fußball-Gassenhauer, „wir holen den DFB-Pokal, und wir werden deutscher Meister.“ Eine nach diesem Spieltag gewagte Prognose. „Wir waren heute die schlechtere Mannschaft. Union hat total verdient gewonnen“, sagte Streich.

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