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# Das Kosmologische Prinzip


# Das Kosmologische Prinzip

Unser Universum ähnelt dem Gesichtsfeld eines Hochseeschiffers: ringsum Meer, soweit das Auge reicht. Überall und in jeder Richtung sieht alles sehr ähnlich aus. Dies ist freilich das Resultat einer begrenzten, eingeschränkten Perspektive. Vielleicht gilt das genauso für unsere Ansicht des Alls?
© iceman/stock.adobe.com

Unendliches Universum: Thomas Digges beschrieb in der 1576 erschienenen Neuauflage von „A Prognostication everlasting“, einem von seinem Vater verfassten Almanach, erstmals ein heliozentrisches Weltbild ohne geschlossene Fixsternsphäre; stattdessen stellte er sich die Sterne mit unterschiedlichen Distanzen im mutmaßlich grenzenlosen All verteilt vor. Die äußere Beschriftung lautet übersetzt: „Diese unendlich aufgerichtete Sternenkugel erstreckt sich kugelförmig in die Höhe und ist daher unbeweglich: der Palast der Glückseligkeit, geschmückt mit immerwährendem Glanz und unzähligen Lichtern, die unsere Sonne sowohl an Quantität als auch an Qualität bei weitem übertreffen; der eigentliche Hof der himmlischen Engel, frei von Trauer und erfüllt von vollkommener, unendlicher Freude; der Aufenthaltsort für die Auserwählten.“
© Wikimedia Commons

Männer mit Prinzipien: Albert Einstein (1879 bis 1955) und Edward Arthur Milne (1896 bis 1950) postulierten 1917 und 1933, dass die Materieverteilung im All auf großen Skalen gleichförmig ist. Diese Symmetriebedingung, von Milne als Kosmologisches Prinzip bezeichnet, vereinfacht die mathematische Beschreibung des Universums enorm. Die Grundidee wurde bereits 1584 von Giordano Bruno (1548 bis 1600) formuliert. Wegen dieser und anderer Häresien geriet er in Konflikt mit der Kirche, wurde in Rom gefoltert und nach jahrelanger Kerkerhaft auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.

© Wikimedia Commons | Science Photo Library/Royal Astronomical Society |Wikimedia Commons

Entwicklung allenthalben: Weil sich die Gestirne in der Milchstraße relativ langsam bewegen, schloss Albert Einstein auf ein insgesamt gleichartiges, statisches Universum. Dies war ein Irrtum – und im Rückblick zugleich ein Türöffner zu neuen Erkenntnissen. Das Infrarotfoto des Webb-Weltraumteleskops bei 1,4 bis 4,8 Mikrometer Wellenlänge zeigt den 1.300 Lichtjahre entfernten Nebel HBC 672 im Sternbild Schlange mit teilweise nur 100.000 Jahre alten Sternen.
© NASA, ESA, CSA, STScI, Klaus Pontoppidan/JPL, Joel Green/STScI

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