#Das Lächeln ist zurück beim VfB Stuttgart
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„Das Lächeln ist zurück beim VfB Stuttgart“
Es war unüblich, wie Fabian Bredlow von seiner Beförderung zum Stammtorhüter beim Fußballbundesligaklub VfB Stuttgart erfahren hat. Über einen Freund nämlich. Dieser hatte ihm zwei Tage vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln per Kurznachricht einen Artikel aufs Handy geschickt. Der darin prominent Zitierte durfte als recht vertrauenswürdig gelten: Es war VfB-Cheftrainer Bruno Labbadia, der auf der Pressekonferenz vor der Partie angekündigt hatte, dass Bredlow gegen Köln im Tor stehen würde.
Persönlich hatte es Labbadia Bredlow zuvor nicht mitgeteilt, dass er den bisherigen Stammtorhüter Florian Müller aus der Startelf verdrängt hat. „Völlig in Ordnung“ sei das, sagte Bredlow nach dem Spiel am Samstag. Mit dem 27-Jährigen im Tor gewannen die Stuttgarter durch das 3:0 nicht nur im sechsen Anlauf das erste Spiel in der Bundesliga unter der Regie Labbadias, sondern blieben auch erstmals nach fast zwei Jahren und 31 Spielen im eigenen Stadion wieder ohne Gegentor.
„Heute bin ich der Lachende“, bekannte Bredlow. Man kann jetzt nicht sagen, dass er großen Anteil am Sieg gehabt hätte, er parierte die Bälle, die er parieren musste. Die Kölner, die bis dato in diesem Jahr noch unbesiegt waren, traten seltsam gehemmt auf. Der VfB agierte mutiger im Spiel nach vorne und präsentierte sich stabiler nach hinten als in den vergangenen Wochen – und machte die Tore zur richtigen Zeit.
„Jetzt muss das Gefühl zurückkommen“
Richtig gut war es auch diesmal nicht. Aber es reichte zu drei Punkten und auch dafür, die Abstiegsränge wieder zu verlassen. Für die Psyche der VfB-Spieler war das Erfolgserlebnis natürlich bedeutend, nur Siege mehren das Selbstvertrauen, das sie im Abstiegskampf dringend benötigen. „Jetzt muss das Gefühl zurückkommen, dass wir Spiele auch gewinnen können“, hob Bredlow hervor, vor allem auch die Partien gegen Gegner auf Augenhöhe.
Aber nicht nur für die Mannschaft war der Sieg eine Befreiung, sondern für Labbadia selbst, auch wenn der 57-Jährige betonte, dass er sich vor allem für seine Profis freue. Er weiß selbst als früherer Berufskicker am besten, dass die Spieler ihm mehr vertrauen, wenn seine Arbeit und seine Entscheidungen zu Siegen führen. Labbadia hatte vor der Partie einen Einblick in sein Seelenleben gewährt und gesagt, dass Abstiegskampf eine schwere Zeit sei, „kein Leben, das man haben will“.
„Wir haben heute abgeliefert“
Mit dem Anschauen von Serien und morgendlichen Läufen versuche er, sich abzulenken, verriet Labbadia. Nach fünf sieglosen Spielen in der Liga hatte er ratlos gewirkt, er musste feststellen, dass die Mannschaft zwar nicht schlechter – meistens sogar besser – war als ihre Gegner, aber sich häufig selbst im Weg stand mit grotesken Fehlern in der Defensive oder einer unerklärlichen Abschlussschwäche in der Offensive.
Die Patzer folgten keinem Muster, sie waren kein Resultat taktischer Fehlereinschätzungen, sondern einfach nur Aussetzer, Konzentrationsschwächen einzelner Spieler. Daran war auch schon Labbadias Vorgänger Pellegrino Matarazzo verzweifelt. Umso wichtiger war dieser Sieg vor allem für die Stimmung. Ein erster Schritt sei es gewesen, wie der Trainer sagte, seine Mannschaft habe eigentlich zuvor schon mehrere gemacht, „nur halt nicht vom Ergebnis“. Und im Sport zählten einzig Resultate. Deshalb freue er sich, „dass wir heute abgeliefert haben“.
Es waren vor allem zwei Spieler, die das Spiel in der ersten Hälfte prägten. Sie stehen erst seit ein paar Wochen im Kader. Genki Haraguchi und Gil Dias. Mit einem feinen Doppelpass mit dem Japaner hatte der Portugiese Dias den Führungstreffer (9.) eingeleitet und mit einem wunderbaren Schlenzer ins lange Eck abgeschlossen. Vor allem Haraguchi tut dem VfB-Mittelfeld gut, seine Ruhe, Ballsicherheit und Wucht in den Zweikämpfen. Der 31-Jährige ist ein Vorbild, an dem sich die Mitspieler aufrichten können, „weil ich niemals aufgebe – egal, was passiert“.
Und diesmal kam auch das Spielglück hinzu. Nachdem Borna Sosas Freistoß beim vorangegangenen Spiel in Freiburg (1:2) in der Nachspielzeit noch an die Latte klatschte, touchierte er gegen Köln die Unterkante der Latte und flog zum 2:0 (59.) ins Tor. „Manchmal machen ein paar Zentimeter den Unterschied“, sagte der Linksverteidiger mit einem Lächeln. Dass der eingewechselte Tanguy Coulibaly an seinem 22. Geburtstag noch zum 3:0 traf (74.), passte prima zur Stuttgarter Feierstimmung.
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