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#Die deutschen Rodler sind zum Siegen verurteilt

Die deutschen Rodler sind zum Siegen verurteilt

Wir schauen hin, weil wir nicht wissen, wie es ausgeht. Das ist eine gewagte These mit Blick auf die Rennrodler im olympischen Eiskanal. Zahlen gefällig? 52 Wettbewerbe gab es seit der Olympiapremiere 1964. 37 gewannen deutsche Athleten bis zum Donnerstag, die Frauen sind seit 1998 (Silke Kraushaar) bei Olympia unbesiegt. Dann kam der Staffelwettbewerb in China, zum Schluss die deutsche Goldfuhre mit drei Olympiasiegern am Start. Erst die schnellste Frau des Teams, Natalie Geisenberger, dann der beste Mann, Johannes Ludwig, und schließlich das Doppel Tobias Wendl/Tobias Arlt, 24 Stunden nach ihrem Sieg: Drei Mal Gold führte zu Gold, was alle Welt erwartet hatte. Nur der Architekt nicht. Norbert Loch, der Cheftrainer, hoch dekoriert mit allem, was man in seinem Job gewinnen kann. Seine erste Reaktion auf die hundertprozentige Goldausbeute in vier von vier Wettbewerben: „Erleichterung.“

Das hat zwei Gründe. Hier der erste: Lochs Erleichterung deutete auf das Gegenteil von dem hin, was die ersten drei Wettbewerbe im Rennrodeln auf der Bahn von Yanqing mit der deutschen Siegesbilanz als Prognose vermittelten: Einen leichten, zwangsläufigen Sieg der Rodelnation aller Nationen. Was hatten die Österreicher am Tag vor dem Finale noch dem deutschen Lager informell versprochen? „Wir schlagen euch.“ Das war kein Anflug von Größenwahnsinn. So wie Lochs kluge Skepsis stets begründet scheint. Die Nachbarn sind Weltklasse. Madeleine Egle, im Einzelwettbewerb allenfalls mit den Nerven angeeckt in der wilden 13, der selektiven Passage. Diesmal nicht. Sie, die im Einzel gestürzte Mitfavoritin, legte vor, gefolgt von den Top-Rodlern Wolfgang Kindl und dem Doppel Thomas Steu/Lorenz Koller. Eine blitzschnelle Staffel, mit schnellen Reaktionszeiten, sobald das Zielschild angeschlagen und der Start oben freigegeben war. Ein grandioser Expresszug, eine gewaltige Druckvorlage.

Die Superrennrodlerin Geisenberger konnte nicht ganz folgen: 0,083 Sekunden Rückstand, bevor Ludwig übernahm. Sauber in der Bahn, mit bloßem Auge kein Fehler zu erkennen, da schmolz der Rückstand auf neun Tausendstel Sekunden. So weit wird gemessen ob der winzigen Differenzen unter den Besten. Aber bis ins Ziel verlor der Olympiasieger Zeit: 0,083 Sekunden Rückstand. Eigentlich zu viel auf diesem Niveau. Da katapultierte sich der Doppelsitzer aus Berchtesgaden in die Bahn, beflügelt vom dritten Olympiatriumph in Serie am Mittwoch, vom guten Material unter dem Allerwertesten.

„Das ist das I-Tüpfelchen einer grandiosen Leistung

„Die Tobiasse“, sagte der Bundestrainer dem ZDF, „haben den Teamwettbewerb gerockt.“ Ein aufregendes Tänzchen war es auf den letzten Metern, als sich der Schlitten leicht drehte, weil sich Pilot Wendl aufrichten musste bei voller Fahrt, um das Anschlagsschild zu treffen und die Zeit zu stoppen. Vorher zeigte der Verlauf an, worum es ging: um Nuancen bei der Aufholjagd. 0,083 Sekunden Rückstand nahmen sie mit in die Bahn. Sie wussten nichts davon, aber die Beobachter, wie sie auf die Fahrt starrten, die Uhr im Blick, die heiklen Abschnitte, den aufregenden Trend: 0,009 Rückstand mittendrin, dann ein paar Tausendstel Vorsprung, die 13 vor Augen, die Schicksalsstelle. Wieder warf sie Hoffnungsvolle aus der Bahn. Aber Wendl/Arlt nicht. Einfach links liegengelassen die Bande nach dem Sprunghügelchen und sauber geradeaus auf das Ziel zu. Beim Anblick des driftenden Schlittens auf den letzten Metern mag Loch der Atem gestockt haben. Der Blick auf die Anzeige sagte ihm etwas anderes: 0,080 Sekunden Vorsprung, 25 Zentimeter: „Das ist das I-Tüpfelchen einer grandiosen Leistung.“

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