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#Das neue Glück der Belinda Bencic

„Das neue Glück der Belinda Bencic“

Das neue Rasenturnier von Berlin ist selbstverständlich ein Wettkampf eigenen Rechts und, mit seinem Centre-Court im angejahrten Steffi-Graf-Stadion auf dem baumbestandenen Gelände des 125 Jahre alten Lawn-Tennis-Turnier-Club Rot-Weiß am Hundekehlesee, eine Veranstaltung mit speziellem Charakter. In dieser überwiegend sonnigen Woche avanciert, wenn schon nicht zum Treffpunkt von ganz Berlin, dann doch zum Muss für tout Grunewald.

Für die Spielerinnen ist das Berliner WTA-Turnier vor allem: Startrampe für die kurze Rasensaison, Vorbereitung auf das ruhmreiche Turnier von Wimbledon. Olympiasiegerin Belinda Bencic, im vergangenen Jahr in Berlin im Endspiel, hat am Donnerstag nach einem Dreisatzsieg über die Russin Anna Kalinskaja (6:4, 1:6, 6:1) das Viertelfinale erreicht und auf dem Weg nach London eine steile Lernkurve genommen.

„Das war ein typisches Frauen-Match, eines, das leicht kippt“, kommentierte sie die Partie: „Ich habe die Kontrolle übernommen, als ich aggressiver gespielt habe.“ Ihr Aufschlagspiel zum 3:0 im dritten Satz durchgebracht zu haben habe die Partie entschieden. In der Runde der letzten acht spielt die Schweizerin gegen Veronika Kudermetowa. Von ihr sei „russisches Bum-bum-Tennis“ zu erwarten, sagte Bencic. Dagegen müsse sie spielerisch die Oberhand gewinnen.

In sechs Wochen wird es ein Jahr her sein, dass die Schweizerin bei den Olympischen Spielen von Tokio im Einzel die Goldmedaille gewann. Im Doppel erreichte sie, gemeinsam mit Viktorija Golubic, das Finale: Silbermedaille. „Seit Tokio habe ich das Gefühl, dass ich nichts mehr beweisen muss“, sagte sie nun in Berlin: „Das tut mir gut. Meine ganze Karriere hatte ich das Gefühl, es zu müssen. Ich fühle keinen Druck mehr durch Erwartungen.“

Jahrelang sah die Öffentlichkeit sie als Gegenstand des unerfüllten sportlichen Ehrgeizes ihres Vaters Ivan. Offen hatte er über seine olympischen Träume als Eishockeyspieler berichtet, nach einer viel dementierten Legende schon vor der Geburt der Tochter entschieden, dass diese im Tennis Karriere machen sollte.

Mit dem Olympiasieg hat sich die 25 Jahre alte Schweizerin, die auch die slowakische Staatsbürgerschaft besitzt, auch von diesen Verdächtigungen emanzipiert. Man wird nicht Olympiasiegerin, weil Papa das will. Sie ist sie selbst, sie folgt ihrem eigenen Ehrgeiz. Und längst habe sie nicht alle ihre Ziele erreicht, sagt sie. Liegt das nächste nicht auf der Hand: Wimbledon 2022 – der nächste Schritt?

„So kann man seine Ziele nicht setzen“, sagt die auf dem Court sehr temperamentvolle Bencic nachsichtig: „Man hat es ja nie vollständig in den eigenen Händen, es zu erreichen. Ich versuche zu kontrollieren, was in meiner Macht steht. Das bedeutet, hart zu arbeiten und mein Bestes zu geben. Außerdem: Zu sagen, ich will Wimbledon gewinnen, wäre ein bisschen arrogant.“





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Großes Tennis für alle
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Die Geheimnisse hinter den Schlägen der Stars
Bild: picture alliance, Bearbeitung: F.A.Z.

Berlin nennt sie ein Wohlfühl-Turnier, im deutschen Sprachraum fühlt sie sich zu Hause, auf Rasen sowieso. „Man muss für jeden Platz herausfinden, wo die Unebenheiten sind“, sagte sie: „Wenn der Ball schlecht abspringt, muss man es akzeptieren.“ Nach Berlin und vor Wim­bledon will sie noch im hessischen Bad Homburg antreten.

Nummer 17 der Weltrangliste und Olympiasiegerin, könnte da, sollte da der nächste Schritt nicht bald kommen? „Ein Grand-Slam-Sieg ist das Größte, was man im Tennis erreichen kann“, sagt sie dazu: „Ein Olympiasieg ist das Größte, das man im Sport erreichen kann.“ Sie würde ihn, wäre das überhaupt möglich, niemals für einen Sieg in New York oder Melbourne, Paris oder Wim­bledon eintauschen.

Von klein auf sportbegeistert, von Kindesbeinen an nicht nur auf das eigene Sporttreiben fixiert, sondern auch auf die Bilder der Champions insbesondere bei Olympischen Spielen, hat sie das Motto vom Dabeisein verinnerlicht. Wie bitter traf es sie, als sie ihren Traum von der Olympiateilnahme in Rio 2016 drei Wochen vor den Spielen wegen einer Verletzung aufgeben musste.

„Nicht der Olympiasieg, sondern dass man an Olympia teilnehmen kann, gehört für mich zum Größten, was man im Sport erreichen kann“, sagt sie: „Das war mein Leben lang ein Ziel. Ich habe schon als Kind Olympia geschaut, darüber gelesen und davon geträumt.“

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