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#Das steckt hinter der heftigen Kritik von Glasner

„Das steckt hinter der heftigen Kritik von Glasner“

Endlich Länderspielpause! Wie ein angeschlagener Boxer hofft, in der Ringecke wieder zu Kräften zu kommen, wünscht sich die Frankfurter Eintracht in den elf spielfreien Tagen, wieder die Ruhe und die Stärke zu finden, um in den letzten Runden nicht alles zu verlieren, was sie in dieser Saison schon glaubte gewonnen zu haben. Nach dem 0:2 bei Union Berlin und den Siegen von Wolfsburg und Leverkusen beträgt der Vorsprung vor den Verfolgern für den letzten Europa-League-Startplatz nur noch zwei beziehungsweise drei Punkte.

Die Aussichten auf Besserung stehen nicht sonderlich gut, obwohl die Leistung in der ersten Halbzeit gegen Union eine Steigerung zu den vergangenen Wochen darstellte. Aber die durch die bedenkliche sportliche Gesamtentwicklung mit zuletzt vier Niederlagen und zwei Unentschieden ohnehin schwierige Situation wird durch Aussagen von Oliver Glasner noch verschärft. Der Eintracht-Trainer hat nach dem Spiel gegen Union im Interview mit dem Sender DAZN seine Defensivspieler sehr deutlich und seinen Sportvorstand Markus Krösche kaum verblümt für ihre Arbeit kritisiert.

Im Gespräch mit DAZN-Reportern vor dem Anpfiff hatte Glasner noch die Zusammenarbeit mit Krösche in höchsten Tönen gelobt. Zu 80, 90 Prozent seien ihre Meinungen deckungsgleich, in den anderen Fällen diskutierten sie auf einem super Niveau im Sinne der Eintracht. Er widersprach der Behauptung einiger Medien, dass ihr Verhältnis belastet sei: „Wenn es zwischen uns nicht passen würde, hätte mir Markus kein Angebot zur Vertragsverlängerung gemacht. Wenn ich verlängere, dann ist Markus ein Grund dafür.“

„Am Ende verkacken wir es hinten“

Unter dem Eindruck des bitteren 0:2 sprach Glasner nach dem Abpfiff seiner Abwehr die für die Bundesliga notwendige Qualität ab. Er erwähnte den Sportvorstand nicht, aber wer ist für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich? Diese Frage kam bei Glasners Antworten unwillkürlich in den Sinn des Zuhörers. Schon bei verschiedenen Anlässen im früheren Verlauf der Saison hatte der Trainer seinem Vorgesetzten seine Unzufriedenheit mit einigen Personalien mitgeteilt. In der Winterpause hatte sich Glasner einen weiteren Innenverteidiger im Kader gewünscht, ein Transfer gelang indes nicht.

Die Worte des Trainers gegenüber seinen Profis waren ausgesprochen hart und stehen im Widerspruch zum Bundesliga-Kodex für den Umgang eines Trainers mit seinen Spielern: Glasners Schlusssatz lautete: „Am Ende verkacken wir es hinten.“ Zuvor beklagte er, dass das zweite Gegentor „mal gar nichts mit Fußball zu tun hatte“ und dass das Abwehrverhalten seiner Spieler in dieser Szene „unterirdisch“ gewesen sei.

Davor hatte Glasner die vergebenen Torchancen beklagt und hinzugefügt: „Dann musst du halt mal 0:0 spielen. Aber wir können es nicht.“ Auf die Reporter-Replik, ob es eine Frage der Qualität seiner Defensive sei, antwortete der Trainer: „Ich habe keine herausgespielte Torchance von Union gesehen.“ Und wie trainiert man es, gegen hohe Bälle zu verteidigen? Glasner: „Ich weiß nicht, wie man Qualität trainiert.“

Es geht nur gemeinsam: Paxten Aaronson (links), Philipp Max und Lucas Alario helfen Randal Kolo Muani auf.


Es geht nur gemeinsam: Paxten Aaronson (links), Philipp Max und Lucas Alario helfen Randal Kolo Muani auf.
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Bild: Nordphoto

Das interpretierten die Reporter als eine Forderung nach neuen Verteidigern für die nächste Saison. Glasners Antwort: „Wir müssen ehrlich sein, es hilft nicht immer zu palavern und palavern: Fakt ist, dass wir immer auf die gleiche Art und Weise verlieren.“ Einen Seitenhieb auf die Kaderzusammensetzung setzte Glasner bei der Frage, wie er an den Schwächen in der Länderspielpause arbeiten werde. „Von der Offensive sind alle weg (bei den Nationalteams), in der Defensive sind alle da (im Verein). Wir werden arbeiten, arbeiten, arbeiten.“ Wie die Atmosphäre dann sein wird?

Tottenham Hotspur hat sich erkundigt

Die Lage der Eintracht ist durch Glasners Aussagen vom Sonntag nicht einfacher geworden und dessen Position auch nicht. Das unerwartet deutlich Positive in seinen Worten vor dem Anpfiff und das unerwartet Negative nach dem Abpfiff beißt sich derart, dass Fragezeichen hinter der Absicht der Wortwahl entstehen. Dazu kommt die ungeklärte Zukunft des Trainers, der vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg von Angeboten sprach, die er erhalten habe.

Nach Informationen der F.A.Z. hat sich Tottenham Hotspur zumindest nach Glasner erkundigt. Auch soll ein Bundesligaverein an dem Österreicher interessiert sein. Im Moment spricht nicht viel dafür, dass die angeschlagene Eintracht in ihrer Ringecke die nötige Ruhe findet, um wieder Kraft zu sammeln. Und auch, dass Glasner seinen Vertrag bei der Eintracht über 2024 hinaus verlängert, ist in den vergangenen Tagen nicht wahrscheinlicher geworden. Eher sein Abschied im Sommer.

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